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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verloren. Er hielt sich an einem Riß fest, zog sich nach oben und griff nach dem nächsten Spalt.
    Für einen kurzen Moment sah er den Schatten eines Kopfes in die Tiefe des Geysirkamins spähen, ihn beobachten. Gantoris. Aber er bot ihm keine Hilfe an.
    Luke kletterte weiter, ignorierte seine zerrissene Pilotenmontur und stieg so schnell ihn seine Glieder trugen. Dann war es soweit!
    Tief unter sich hörte er die Explosion, das grollende Tosen einer Säule aus kochendem Wasser, die zur Oberfläche schoß. Luke wappnete sich und wußte, daß er nur eine Chance hatte.
    Er hatte es schon öfter getan, in Cloud City auf Bespin und während seiner Ausbildung bei Yoda; später dann bei einigen wenigen Gelegenheiten. Als die Säule aus Dampf und tödlichem Wasser auf ihn zuschoß, sammelte Luke all seine Kräfte, konzentrierte sich, und sprang steil nach oben und katapultierte so seinen Körper aus dem Geysirschacht. Er benutzte die Macht als Sprungbrett, um sich in die Höhe und die Freiheit zu schleudern, als würde er einen toten Gegenstand bewegen.
    Luke schoß aus dem Geysirkamin und landete mit den Armen rudernd auf dem zerklüfteten Boden. Er ließ sich auf die Schulter fallen und rollte ab, mit der Macht den Aufprall dämpfend.
    Eine Sekunde, nachdem er den Boden berührt hatte, brauste eine Fontäne aus Dampf und superheißem Wasser aus dem Geysir. Luke schirmte seine ungeschützte Haut vor den kochenden Tropfen ab und wartete darauf, daß der Ausbruch abflaute.
    Die Geysireruption dauerte mehrere Minuten. Als Luke schließlich aufstand, sah er Gantoris und die anderen Leute von Eol Sha auf sich zukommen, wie immer mit grimmigen Gesichtern. Sie hatten ihn getäuscht, ihn in eine Falle gelockt und zu töten versucht.
    Aber der Zorn verrauchte schnell. Hatte Luke Gantoris nicht aufgefordert, ihn zu prüfen, damit er seine guten Absichten beweisen konnte? Luke fischte seinen durchweichten Jedi-Mantel vom Geysirrand und wartete auf sie.
    Gantoris verschränkte die Arme vor der Brust und nickte. Sein Gesicht sah ohne Brauen und Wimpern breit und leer aus. »Sie haben meine erste Prüfung bestanden, Schwarzer Mann.« Luke spürte die Erregung und das Entsetzen des Mannes. »Kommen Sie und stellen Sie sich der letzten Probe.«
    Als die Leute vortraten und ihn wieder ergriffen, wehrte Luke sich nicht. Er hatte sich entschlossen, jedes notwendige Risiko einzugehen, um den Orden der Jedi-Ritter neu aufzubauen.
    Nur hoffte er, daß es die Risiken wert war.
     
    Es war wie eine religiöse Prozession. Mit Gantoris an der Spitze brachen die Leute von Eol Sha zu einem langen Marsch über die Hänge zu den Lavaspalten auf. Luke ging aufrecht und stolz, entschlossen, keine Furcht zu zeigen, obwohl die Leute bereits ihre mörderischen Absichten bewiesen hatten. Trotz seines Jedi-Trainings schwebte er in sehr realer Gefahr. Der bedrückende Mond hing wie eine gigantische Faust am Himmel.
    Türme aus Lavagestein ragten wie verfaulte Zähne aus dem Berghang. Gantoris verlangsamte seine Schritte nicht, als der Hang abrupt steil anstieg, sondern blieb erst stehen, als sie eine von einem Überhang geschützte Öffnung in der Vulkanflanke erreichten. In der Luft über ihnen hing eine Glocke aus Rauch und Asche.
    »Folge mir hinein«, befahl Gantoris Luke. Die übrigen strömten an ihnen vorbei und marschierten weiter über den holprigen Pfad. Luke schloß sich Gantoris an; er mußte sich seinen Respekt und sein Vertrauen verdienen. Unter diesen Umständen war es Gantoris, der die Regeln festlegte.
    Unbeirrt marschierte Gantoris durch den schmalen Tunnel in die Dunkelheit einer Lavaröhre, durch die sich bei einem früheren Vulkanausbruch der Überdruck entladen hatte. Vor ihnen verbreitete feurige, orangefarbene Glut ausreichend Licht, um den Weg zu erkennen. Luke spürte mit jedem Schritt, wie seine Erregung und seine Furcht wuchsen.
    Die Lavaröhre wurde breiter und enthüllte einen kochenden See aus Feuer. Durch einen Spalt in der Decke und verschiedene Öffnungen drangen Windstöße und heizten die Kammer wie mit Blasebälgen auf. Luke senkte den Kopf und versuchte, sein Gesicht mit der feuchten Jedi-Kapuze zu schützen, aber Gantoris zeigte sich unbeeindruckt.
    Luke spähte durch die giftigen Gase, die aus der Lava aufstiegen, und entdeckte, daß auf der gegenüberliegenden Seite der Höhle die Eol Sha-Bewohner auftauchten, sich in einer Reihe aufstellten und warteten. Alle Gesichter waren auf ihn gerichtet.
    Gantoris mußte die

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