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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gepreßten Atemzüge von jemandem, der hinter einer Atemmaske sprach und sich näher beugte. Chewie an seiner Seite spannte sich.
    »Seid ihr wirklich von draußen?« fragte die Stimme. »Ich bin schon seit Jahren nicht mehr oben gewesen.« Sie schien hoffnungsvoll zu klingen, ein weicher Tenor, durch die Atemmaske und den fauchenden Wind gedämpft. Han konnte nicht sagen, ob es die Stimme eines alten Mannes, einer tiefstimmigen Frau oder eines eingeschüchterten und lammfrommen Angestellten aus der ehemaligen imperialen Strafanstalt war.
    Vor Hans geistigem Auge erschien das Bild eines bis zum Skelett abgemagerten alten Mannes mit langen verfilzten Haaren, struppigem Bart und zerlumpter Kleidung. »Ja, wir kommen von draußen. Eine Menge Dinge haben sich verändert.«
    »Ich bin Kyp. Kyp Durron.«
    Nach einem Moment des Zögerns stellte Han sich und Chewbacca vor. Eine Falle argwöhnend, beschloß er, nicht allzu viele Informationen preiszugeben. Kyp Durron schien dies zu spüren und redete über sich selbst, ohne zu viele bohrende Fragen zu stellen.
    »Ihr werdet hier schon alles kennenlernen. So läuft’s hier eben. Ich hab den Großteil meines Lebens auf Kessel verbracht. Meine Eltern waren politische Gefangene, die auf diesem Planeten ins Exil gegangen sind, nachdem der Imperator einen Volksaufstand niedergeschlagen hatte. Nach ein paar Jahren wurde mein Bruder Zeth ins imperiale Militärausbildungszentrum auf Carida gebracht, und wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Ich landete hier in den Gewürzminen. Ich dachte immer, sie würden zurückkommen und mich auch nach Carida verschleppen, aber ich schätze, sie haben mich vergessen.«
    Han versuchte, sich vorzustellen, wie sich Kyps Leben vom Schlechten zum Ärgsten veränderte. »Wieso bist du noch immer hier unten in den Minen?«
    »Während der Gefängnisrevolte haben sie sich nicht darum gekümmert, wer hier unten landete. Jetzt sind die meisten Arbeiter alte imperiale Gefängnisaufseher. Niemand kam auf die Idee, mich freizulassen, als sie alles auf den Kopf stellten. Ich war ihnen nicht wichtig genug.«
    Kyp gab einen Laut von sich, bei dem es sich um ein bitteres Lachen handeln mußte. »Man sagt, daß ich jede Menge Glück in allen Lagen habe, aber mein Glück war nie groß genug, um mich ein normales Leben führen zu lassen.« Er schwieg, als würde er Hoffnung sammeln. In diesem Moment wünschte Han, das Gesicht des Fremden sehen zu können. »Stimmt es, daß das Imperium gefallen ist?«
    »Vor sieben Jahren, Kyp«, sagte Han. »Der Imperator ist mit seinem Todesstern in die Luft geflogen. Seitdem hat es viele Kriege gegeben, aber die Neue Republik versucht, alles zusammenzuhalten. Chewie und ich sind als Botschafter hergekommen, um die Beziehungen zu Kessel wiederherzustellen.« Er brach ab. »Offensichtlich waren die Bewohner von Kessel daran nicht interessiert.«
    Han richtete seine Aufmerksamkeit abrupt nach vorn, als er hörte, daß irgend etwas mit den Loren vor ihnen passierte. Der Wagen an der Spitze koppelte sich ab; er hörte, wie er mit einem Rauschen in einem Seitenstollen verschwand. Einen Moment später verschwanden zwei weitere Loren in einem anderen Seitenstollen. Der Rest der Schwebegrubenbahn setzte seinen Weg durch den Hauptstollen fort.
    »Sie trennen die Schürfergruppen«, erklärte Kyp. »Ich wollte mit euch kommen, damit ihr mir alles erzählen könnt.«
    »Kyp«, sagte Han seufzend, »wie’s aussieht, werden wir genug Zeit haben, um dir alles ausführlich zu erzählen.«
    Das laute Summen der Repulsoraggregate der Grubenbahn wurde plötzlich tiefer. Han spürte, wie der Fahrtwind auf seinem Gesicht nachließ, als sie abbremsten. Seine Hände und sein Gesicht waren taub; seine Ohren schmerzten vor Kälte, aber der Rest seines Körpers war in dem beheizten Thermoanzug behaglich warm.
    Der Aufseher, der Kyp angebrüllt hatte, ergriff das Wort. »Alle raus! Aufstellen! Abmarsch zum Arbeitsplatz!«
    Die übriggebliebenen Loren schaukelten, als die Insassen ausstiegen und schweigend auf dem steinigen Boden stehenblieben. Ihre Ausrüstungen schabten aneinander und ihre Stiefel knirschten im Dreck. Ein Pandämonium leiser Geräusche hallte durch den bedrohlich engen Stollen und ließ die Finsternis noch drückender erscheinen.
    »Wohin gehen wir?« fragte Han.
    Kyp griff nach einer Schlaufe von Hans Gürtel. »Halt dich einfach an der Person vor dir fest. Glaub mir, es ist kein Vergnügen, sich hier unten zu verirren.«
    »Ich

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