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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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seinen Augen.
    Gantoris arbeitete sich zu einer Seitenspalte vor. »Was soll ich tun?« fragte Luke.
    Gantoris quetschte sich tiefer in einen Spalt und nahm die Stofftasche von der Schulter. »Schauen Sie in die dunklen Löcher, die vor dem heißen Wasser geschützt sind.« Er schob seine Finger in eine Ritze, tastete herum und zog eine Handvoll gummiartiger Ranken heraus. »Die Hitze und die Mineralablagerungen bieten den Flechten ideale Lebensbedingungen. Es kostet ziemliche Mühe, sie zuzubereiten, aber wir können etwas Eßbares daraus machen. Auf unserer Welt haben wir keine große Wahl. Meine Leute müssen nehmen, was sie finden können.«
    Luke legte seine Tasche ebenfalls ab und begann in den Spalten zu suchen, indem er mit seiner künstlichen Hand vortastete. Was, wenn etwas Giftiges in den Ritzen lauerte und ihn stach? Er spürte, daß Gantoris unlautere Absichten hatte, konnte aber nicht erkennen, welche. Suchte Gantoris nach einer eleganten Möglichkeit, den »Schwarzen Mann« aus seinen Träumen zu töten? Bei seinem dritten Versuch fand Luke ein Büschel schwammiger Gewächse und riß sie aus.
    Gantoris warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Es ist besser, wenn wir uns trennen. Wenn Sie bei mir bleiben, finden Sie nur meine abgeernteten Stellen. Auf diese Weise kann ich meine Leute nicht satt kriegen.« Gantoris’ Stimme bekam einen spöttischen Tonfall, seine Stirn legte sich in Falten, seine rasierten Brauen wölbten sich. »Oder kann Ihre Macht ein Bankett herbeizaubern?«
    Sich sorgfältig festhaltend, kletterte Luke zu einem anderen Riß, während Gantoris tiefer in seine eigene Spalte vordrang und um eine gezackte Ecke bog. Luke wurde unbehaglich zumute, aber er begann in den Ritzen zu suchen.
    Die Flechten waren nicht schwer zu finden, und Luke füllte rasch seine Tasche, während er durch schmale Spalten kroch. Vielleicht hatte Gantoris erwartet, daß er sich in dem Felslabyrinth verirren würde. Aber selbst in dieser fremden unterirdischen Welt konnte Luke seinen Weg mühelos zurückverfolgen. Er hatte seit längerem nichts von dem anderen Mann gehört, und als er zu der Überzeugung kam, daß er seine Pflicht getan hatte, kehrte Luke zu dem Ort ihrer Trennung zurück.
    Als er die Tunnelkreuzung erreichte, fehlte von Gantoris jede Spur. Er kroch tiefer in den Spalt und suchte nach dem anderen Mann, stets auf der Hut vor einer Falle, doch voller Zuversicht, damit fertig zu werden. Er würde Gantoris mit seinen Jedi-Kräften beeindrucken.
    Der Tunnel endete in einer Sackgasse aus erodiertem Gestein. Der Schwefeldampfgestank wurde beißender und erfüllte ihn mit einem Gefühl der Klaustrophobie. Luke dachte an die beiden Kinder unter dem Erdrutsch und an das helle Blut, das an den Unterseiten der heruntergefallenen Felsen geklebt hatte. Der Boden unter seinen Füßen vibrierte vor mühsam gebändigter, mörderischer Energie – was war, wenn es zu einem neuen Erdbeben kam, während er in diesen tiefen, schmalen Spalten feststeckte?
    Gantoris war nirgendwo zu sehen. »Gantoris!« rief er, bekam aber keine Antwort. Als Luke den vom Tageslicht durchfluteten Schacht hinauf spähte, entdeckte er endlich dicht unterhalb der Öffnung die Silhouette eines Mannes. Gantoris kletterte die zerklüfteten Wände hinauf, bewegte sich so schnell er konnte und ließ Luke zurück.
    Er floh vor etwas.
    Bevor er ihn hörte, spürte Luke den Druck, der sich tief im Planeten aufbaute und die Wasserschicht, die, von dem oberflächennahen Magma erhitzt, zum Kochen gebracht wurde, nach oben trieb, so daß sie den direktesten Weg in die Höhe nahm.
    Gantoris mußte gewußt haben, daß es zu einem Ausbruch kommen würde. Die Geysire eruptierten in regelmäßigen Abständen. Luke sollte dort unten festsitzen, wo er von dem siedendheißen Dampf bis auf die Knochen verbrüht werden würde.
    Nach einem schmalen Sims greifend, zog sich Luke nach oben und schabte mit den Stiefeln über den Fels, auf der Suche nach einem Halt. Er stieg weiter durch den engen, gewundenen Kamin in die Höhe. Die Hitze um ihn nahm zu, erschwerte ihm das Atmen. Er keuchte und blinzelte brennende Tränen aus den Augen. Dampf umwaberte ihn, als würde er aus dem massiven Fels zischen.
    Sein Fuß rutschte ab, so daß er fast in die Tiefe stürzte, aber mit seiner künstlichen Hand bekam er einen Vorsprung zu packen und hielt sich fest. Kaum hatte er sein Gleichgewicht zurückgewonnen, zerbröckelte der Vorsprung. Luke hatte kostbare Sekunden

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