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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Stimme heben, um das Brodeln des kochenden Magmas zu übertönen. »Laufe über das Feuer, Schwarzer Mann. Wenn du die andere Seite unversehrt erreichst, werde ich dir gestatten, mir alles beizubringen, was dir beliebt.« Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand Gantoris in der Dunkelheit der Lavaröhre.
    Luke sah ihm einen Moment lang nach und fragte sich, ob Gantoris es ernst meinte – aber dann bemerkte er in der Glut der leuchtenden Lava dunkle Objekte. Harte Trittsteine aus dichterem Fels, der nicht geschmolzen war, sondern einen gefährlichen Pfad über den Feuersee bildete.
    Wollte Gantoris seinen Mut prüfen? Was wollte der Mann und was hatten seine Träume von einem dämonischen »Schwarzen Mann« zu bedeuten?
    Luke schluckte, aber seine Kehle war so trocken wie Pergament. Er trat an den Rand der siedenden Lava. Die Steine lockten ihn, doch der gesunde Menschenverstand riet ihm, sich umzudrehen, zur Fähre zurückzukehren und davonzufliegen. Er konnte andere Kandidaten für seine Jedi-Akademie finden. 3PO und R2 mußten inzwischen auf ein paar Spuren gestoßen sein, und auf Bespin wartete ein weiterer Anwärter auf ihn. Luke hatte Gantoris noch nicht einmal getestet; warum sollte er sein Leben für jemanden riskieren, der möglicherweise gar nicht über Jedi-Potential verfügte?
    Weil er es tun mußte! Es würde schwierig sein, einen neuen Orden der Jedi-Ritter zu gründen, und wenn er schon vor der ersten Prüfung seiner eigenen Kräfte zurückschreckte, wie konnte er es dann wagen, eine solche Aufgabe in Angriff zu nehmen?
    Unerträgliche Hitze umgab ihn. Luke trat an den Rand des Feuers und sah zu dem Fetzen Himmel hinauf, der sich im Deckenspalt abzeichnete. Dann setzte er den Fuß auf den ersten Trittstein.
    Er trug sein Gewicht. Luke sah nach vorn, fixierte die gegenüberliegende Seite, wo die Menge ihn beobachtete.
    Lava blubberte um ihn herum, spuckte giftige Gase in die Luft. Er versuchte, nur flach zu atmen. Er machte einen weiteren Schritt. Die andere Seite schien unendlich weit entfernt.
    Mit zusammengekniffenen, da tränenden Augen zählte er die vor ihm liegenden Steine. Noch vierzehn Stück. Luke trat auf den nächsten.
    Auf der gegenüberliegenden Seite tauchte Gantoris auf und gesellte sich zu den anderen Bewohnern von Eol Sha. Luke hatte zwar nicht erwartet, daß sie ihn anfeuern würden, aber ihr Schweigen war trotzdem unheimlich.
    Ein weiterer Schritt. Um ihn gurgelte die Lava wie der Magen eines riesigen Tieres, eines hungrigen Molochs.
    Luke sprang auf den nächsten Stein, den übernächsten. Ein Anflug von Euphorie erfaßte ihn. Es war nicht so schwer, wie er befürchtet hatte. Er würde diese Prüfung bestehen. Unerschrocken und schnell legte er die Hälfte des Weges zurück.
    Dann begann die Lava lauter zu blubbern und zu zischen, wurde aufgewirbelt, als bewegte sich etwas unter ihr. Die vulkanische Kammer erdröhnte unter einem tiefen, knapp unterhalb der Hörgrenze liegenden Baßton, der seine Zähne zum Vibrieren brachte. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Sich anspannend fragte er sich, welches Grauen auf ihn lauerte.
    Irgend etwas lebte in dem Lavasee. Das Etwas bewegte sich.
    Plötzlich durchbrach eine schlangenähnliche Kreatur die Oberfläche und zischte wie in Brand geratener Raketentreibstoff.
    Der Feuerwurm hatte einen dreieckigen Kopf und spitze Ohren. Kristallschuppen panzerten jeden Quadratzentimeter seines Körpers. Seine großen Augen erschienen wie Juwelen, die in einem eigenen Feuer glühten. Isolierte Atemöffnungen saugten die heiße Luft ein, füllten damit Blasen tief im Leib der Kreatur, die sie riesig und drohend an die Oberfläche des Lavasees steigen ließen. Die Silikonschuppen glitzerten wie Spiegel im Feuerschein.
    Luke hielt mühsam das Gleichgewicht auf dem Trittstein, um sich vor einem schnellen Tod im geschmolzenen Fels zu bewahren. Dann sprang er auf den nächsten Stein. Als sich der Feuerwurm vor ihm aufbäumte und den Kopf senkte, wußte er, daß er dem Ungeheuer nicht entkommen konnte. Er blieb stehen und suchte sicheren Halt für seine Füße. Instinktiv zog er sein Lichtschwert und zündete es mit einem Zischen. Der grüne Glanz seiner Klinge kämpfte gegen das feurige Orange der Lavablase.
    Auf der anderen Seite des Lavasees standen die Leute von Eol Sha bewegungslos da und beobachteten ihn.
    Der Feuerwurm starrte mit seinem Vipernkopf auf Luke hinunter. Er öffnete ein riesiges metallisches Maul und spuckte erstarrte Lava gegen

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