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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bitter nötig haben. Wie konnte er es nur wagen, so etwas Wichtiges zu vergessen? Aber jetzt mußte Leia ihre heimkehrenden Zwillinge empfangen. Allein.
     
    Leia stand auf dem Dach des Palastes. Den Kopf in den Nacken gelegt, suchte sie den bedeckten Himmel ab. Coruscants Aurora schimmerte durch die Dämmerung, überstrahlt durch das komplexe Muster der Orbitalen Raumwerften.
    »3PO, sag mir sofort Bescheid, wenn du sie kommen siehst.« Der Wind blies ihr Haarsträhnen ins Gesicht.
    »Ja, Mistreß Leia, ich suche schon.« In Imitation einer menschlichen Gebärde schirmte 3PO seine optischen Sensoren mit den goldenen Händen ab, als würde er so besser sehen können. »Meinen Sie nicht auch, es wäre klüger, ein paar Schritte vom Rand zurückzutreten?«
    Leia hielt den Atem an. Ihre Kinder kamen nach Hause. Sie hatten seit fast zwei Jahren keinen Fuß mehr auf Coruscant gesetzt, aber jetzt würden sie für immer bleiben. Endlich konnte sie ihnen eine richtige Mutter sein.
    Kurz nach ihrer Geburt waren die Zwillinge zu einem geheimen Planeten gebracht worden, den Luke und Admiral Ackbar entdeckt hatten. Es war eine Welt, die in keiner Karte verzeichnet war, aber bewohnbar und geschützt. Luke und Ackbar hatten dort eine schwerbewaffnete Basis eingerichtet und Leias treue Dienerin Winter zurückgelassen, die dort auf die Jedi-Kinder aufpassen sollte.
    Leia vermutete allerdings, daß Luke mehr als nur Winter zu ihrem Schutz zurückgelassen hatte.
    In der Zeit ihrer abgeschirmten Isolation hatte Leia Jacen, Jaina und Anakin alle paar Monate besuchen können, gewöhnlich zusammen mit Han. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt stürzte dann Winter mit einer Langstreckenfähre aus dem Hyperraum. Ohne ihr Ziel zu kennen, gingen Leia und Han an Bord der Fähre, wurden im Passagierabteil eingesperrt und von Winter zu dem bewachten Planeten geflogen. Der Senat der Neuen Republik hatte gegen Leias mysteriöse Manöver protestiert, doch Luke und Ackbar hatten alle Einwände zurückgewiesen.
    Leia hoffte, daß sie bald Zeit finden würde, ihr Baby zu besuchen, den kleinen Anakin, obwohl sie sich jetzt auch um die Zwillinge kümmern mußte. Es wäre eine Tragödie, wenn sie dem Baby eine noch schlechtere Mutter sein würde, als sie es den beiden anderen Kindern gewesen war.
    »Dort ist sie, Mistreß Leia!« 3PO deutete auf einen flackernden Lichtpunkt, der mit jeder Sekunde heller wurde. »Die Fähre setzt zur Landung an.«
    Leia spürte eine Mischung aus Furcht und Erregung.
    Die Fähre kam näher, blinkende rote und grüne Lichter am Abendhimmel. Sie umkreiste den ehemaligen imperialen Palast und aktivierte dann ihre Repulsoraggregate, um mit einem leisen Seufzer auf der Landeplattform aufzusetzen. Die Fähre wirkte eckig und käferähnlich und trug keine Markierungen, die einen Hinweis auf ihren Ursprungsplaneten enthielten.
    Vom Zischen des Druckausgleichs begleitet, öffnete sich die Schleuse zum Passagierabteil der Fähre und fuhr langsam eine Rampe aus. Leia biß sich auf die Lippe und trat einen Schritt vor, blinzelte in die harten Schatten. Die Fähre hielt die Böen ab, so daß es auf der Plattform windstill und ruhig wurde.
    Die kleinen Zwillinge traten Seite an Seite heraus und blieben oben an der Rampe stehen. Leia starrte Jacen und Jaina an, die – beide gelassen und dunkelhaarig, mit großen, wachen Augen und schmalen Gesichtern – wie Spiegelbilder von Han und Leia aussahen.
    Nach einem Moment des Zögerns lief Leia die Rampe hinauf und nahm die Kinder in ihre Arme. Jacen und Jaina klammerten sich an ihre Mutter. »Willkommen zu Hause!« flüsterte sie ihnen zu.
    Sie spürte in ihnen Furcht und Zurückhaltung; Leia wurde sich plötzlich schmerzhaft bewußt, daß sie für sie wie eine Fremde war. Winter war so lange, wie sie zurückdenken konnten, ihre Amme gewesen, Leia nur eine Besucherin, die kam, wenn ihre Pflichten ihr die Zeit dazu ließen. Aber sie würde es wiedergutmachen. Das schwor sie sich.
    Alle anstehenden Termine schossen ihr durch den Kopf und verwandelten sich in das Schreckgespenst der Pflicht. Sie mußte sich noch immer um den caridanischen Botschafter und tausend andere delikate Aufgaben kümmern, um die Neue Republik zusammenzuhalten. Dutzende von Planetensystemen standen kurz vor dem Beitritt zur Republik, und ihre Entscheidung würde positiv ausfallen, wenn eine fähige Abgesandte – Leia selbst – ihnen einen Staatsbesuch abstattete und so ihren guten Willen bewies. Wenn Mon Mothma Leia mit der

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