Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Ratifizierung eines Vertrags oder der Teilnahme an einem Staatsdinner beauftragte, wie konnte Leia dann ablehnen? Das Schicksal der Galaxis hing in der Schwebe, und es lag an ihr, die Zukunft zu gestalten.
    Wie konnten da Kinder eine wichtigere Rolle spielen? Aber was für eine Art Mutter war sie eigentlich, daß sie überhaupt so dachte?
    »Wo ist Paps?« fragte Jacen.
    Zorn durchbohrte Leia wie ein Speer aus Eis. »Er ist im Moment nicht hier.«
    Endlich stieg Winter aus der Pilotenkanzel. Leia sah ihre Freundin und Vertraute an, und warme Erinnerungen durchfluteten sie. Winters Haar war schneeweiß gewesen, so lange Leia zurückdenken konnte, und umrahmte ein heiteres Gesicht, auf dem sich nur selten ein Hauch von Verärgerung abzeichnete. Als Winter Hans Abwesenheit bemerkte, wölbte sie die Brauen und sah sie fragend an, sagte aber nichts.
    »Wo ist der kleine Anakin?« fragte Jaina.
    »Er muß noch für eine Weile bei mir bleiben«, erklärte Winter und führte die beiden Kinder die Rampe hinunter. »Kommt jetzt, wir bringen euch zu eurem neuen Zuhause.« Die beiden Kinder gingen gehorsam vor, dicht gefolgt von Leia. 3PO schien nicht zu wissen, was er während des Wiedersehens tun sollte, also schlurfte er einfach hinterher, ruderte mit den Armen und plapperte nervös vor sich hin.
    »Wie lange bleiben wir hier?« fragte Jacen.
    »Wo ist unser Zimmer?« wollte Jaina wissen.
    Leia lächelte über die Fragen und atmete tief ein, bevor sie sie beantwortete. Sie hatte das Gefühl, daß sie von nun an eine Menge Fragen zu hören bekommen würde.
     
    Als Leia später den Zwillingen einen Gutenachtkuß gab, wußte 3PO nicht, ob nun die Mutter oder die Zwillinge erschöpfter aussahen. Leia schob sich eine dunkle Haarsträhne aus den Augen, blieb noch einmal in der Kinderzimmertür stehen und warf ihnen eine Kußhand zu.
    Nachdem 3PO seine Servomotoren neu justiert hatte, um seine Glieder gelenkiger zu machen, ließ er sich zwischen den Betten der Zwillinge nieder. Er hatte bereits ein paar wichtige Aufgaben erledigt, den Kindern Tassen mit frischem Wasser gebracht und kleine Nachtlichter in den dunklen Winkeln installiert.
    »Ihr beide müßt lieb zu 3PO sein«, sagte Leia. »Er wird bei euch bleiben, bis ihr eingeschlafen seid. Heute war ein aufregender Tag, und morgen werden wir noch mehr Spaß miteinander haben. Ich bin so froh, daß ihr wieder bei mir seid.« Leia schenkte ihnen ein liebevolles Lächeln. Selbst durch die Erschöpfung in ihrem Gesicht war ihr die Freude anzusehen.
    »Ich bin sicher, daß ich damit zurechtkomme, Mistreß Leia«, erklärte 3PO. »Ich habe den Großteil der verfügbaren Kinderpsychologie-Datenbanken studiert – natürlich bis auf jene, die vom Imperator empfohlen wurden.«
    Leias Blick wirkte ein wenig skeptisch, was 3PO irritierte. »Will nicht schlafen«, sagte Jacen und setzte sich auf.
    Leia lächelte noch immer. »Aber du brauchst Ruhe. Vielleicht erzählt dir 3PO eine Gutenachtgeschichte, wenn du brav bist.« Sie winkte noch einmal und verschwand dann im Wohnbereich.
    Die Kinder hatten in der Tat einen anstrengenden Tag hinter sich. Nach ihrem Flug mit Winter hatte man sie durch den imperialen Palast geführt und ihnen dann ihre neuen Quartiere gezeigt. Trotz ihrer Verpflichtungen als Staatsministerin hatte es Leia geschafft, das Schlafzimmer der Zwillinge zu renovieren und es in warmen, beruhigenden Farben zu streichen. 3PO hätte dabei bestimmt seine Hilfe angeboten, aber zu jener Zeit war er mit Lando Calrissian bei den Blobrennen gewesen. Als 3PO daran zurückdachte, wünschte er sich, die Renovierungsarbeiten übernommen zu haben.
    Während der Führung war Leia mehrmals durch dringende Pflichten gestört worden, hatte Dokumente unterschreiben und kurze Gespräche führen müssen, die keine Verzögerung duldeten. Jedesmal hatte Leia schuldbewußt dreingesehen, als dämmerte ihr, daß dies nur ein Vorgeschmack auf die Zukunft war.
    Als die Zwillinge müde wurden, begannen sie trotz der Aufregungen und wunderbaren neuen Dinge um sie herum zu quengeln. Der Tag war zuviel für sie gewesen – die Ankunft in ihrem neuen Zuhause, das Schlafen in einem fremden Zimmer. Nach den Informationen, die 3PO vor kurzem abgespeichert hatte, war es völlig normal, daß Kinder Schwierigkeiten machten.
    »Will keine Gutenachtgeschichte«, sagte Jacen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah 3PO trotzig an.
    »Keine Geschichte«, echote Jaina.
    »Natürlich wollt ihr«, beharrte 3PO.

Weitere Kostenlose Bücher