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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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spürte er bei Lando Furcht. »Was ist das für ein Ding?« Lando wies zur anderen Seite der Grotte.
    Dutzende von gläsernen, speerähnlichen Beinen ragten in grotesken Winkeln unter einem Geröllhaufen hervor. Der kugelförmige Rumpf des Wesens war von trüben, juwelengleichen Knoten übersät – Augen, im Tode erloschen. Der Rest des Körpers schien ausschließlich aus Fängen zu bestehen. Herunterstürzende Steinbrocken hatten ihn zermalmt, und die Beine der Kreatur standen schief in alle Richtungen ab, als hätte sie versucht, die Felsen wegzuschieben.
    Doole trottete zu dem Kadaver. »Das, meine Freunde, scheint das Wesen zu sein, das das Gewürz erzeugt. Es ist die erste derartige Kreatur, die wir entdeckt haben, aber es muß noch andere tief in den Stollen geben. Wir werden sie von einem Xenobiologen untersuchen lassen. Der Rumpf scheint aus purem Glitzerstim zu bestehen, und die Fasern, die wir aus den Stollenwänden gewinnen, sind Teil ihres Netzes.« Doole blieb dicht vor dem toten Ungeheuer stehen.
    Der für die Sektion der Spinne zuständige Aufseher gesellte sich zu ihnen. Er trat mit dem Stiefel gegen eins der scharfen, kristallinen Beine. »Wir wollen herausfinden, ob wir aus dem Webesack und den Spinndrüsen des Kadavers reines Glitzerstim gewinnen können.«
    Doole wackelte mit dem Kopf. »Wäre das nicht großartig? Absolut reines Glitzerstim!«
    Lando nickte unverbindlich. Luke, seine Rolle spielend, bemühte sich um weitere Informationen. »In welcher Form beeinflußt dies Ihre Sicherheitsmaßnahmen? Hat diese Kreatur die Minenarbeiter angefallen?«
    »Ja, es hat mehrere getötet, darunter den Oberaufseher und meinen Assistenten – ich habe Ihnen davon erzählt. Wie viele Leichen haben Sie bis jetzt entdeckt?« wandte sich Doole an den Wächter.
    »Drei neue und zwei alte, und wir glauben, daß sie noch eine ganze Reihe weiterer Männer getötet hat. Ein großer Wookiee und ein paar andere Gefangene sind noch immer spurlos verschwunden.«
    Doole funkelte den Aufseher an, gewann aber schnell sein falsches Lächeln wieder zurück.
    Luke wurde kalt, als er die Neuigkeit hörte. Natürlich konnte er nicht mit Sicherheit wissen, ob es sich bei dem fraglichen Wookiee um Chewbacca handelte – das Imperium hatte auf der Wookiee-Heimatwelt Kashyyyk viele Sklaven gemacht, und viele Überlebende konnten ohne weiteres nach Kessel verfrachtet worden sein. Luke suchte Landos Blick, aber der andere Mann schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Sehr interessant«, bemerkte Lando.
    »Kommen Sie, es gibt noch mehr zu sehen«, sagte Doole, als er zu den Schwebeloren zurückkehrte. »Ich hoffe, Sie sind von all dem beeindruckt.«
    »Gewiß«, bestätigte Lando. »Sie haben hier ein erstaunliches Unternehmen aufgebaut, Moruth.«
    Luke schwieg. Den ganzen Tag hatte er seine Sinne angestrengt und nach einem Echo von Han und Chewbacca gesucht, aber nichts gefunden. Es gab hier viele, die von Schmerz und Trauer erfüllt waren, doch Luke hatte keine Spur von den Gesuchten entdeckt.
    Han Solo hatte Kessel vielleicht nie erreicht, und er war bestimmt nicht mehr hier. Zumindest nicht lebend.

19
     
    Die Admiralsquartiere auf einem Sternzerstörer der Imperiumsklasse waren geräumig und nüchtern. Seit über einem Jahrzehnt waren sie Daalas einziges Zuhause.
    Jahr für Jahr hatte sie in einem Vakuum operiert. Schon seit langem ganz auf sich allein gestellt, befolgte sie Tarkins letzte Instruktionen, ohne von dem Großmufti je wieder etwas gehört zu haben. Die gewaltige Verzerrung des Schlundes blockierte jede externe Holonetzübertragung. Ihre Flotte war isoliert, und die Besatzungen ihrer vier Sternzerstörer drohten in Routinetrott zu verfallen, aber Daala lockerte ihren eisernen Griff nicht. Sie schreckte davor zurück, sich über die Geschehnisse draußen in der Galaxis Gedanken zu machen und vertraute zumindest darauf, daß sie sich auf das Imperium mit seinen unbeugsamen Gesetzen verlassen konnte, die manchmal grausam, aber immer unmißverständlich waren. Doch jetzt, in ihrer Verwirrung, war sie froh, daß ihre Quartiere abgeschottet und verriegelt waren, still und leer, so daß niemand sie in diesem Zustand sehen konnte. Alles war vor dem Verhör der neuen Gefangenen so klar und übersichtlich gewesen…
    Daala rief die Aufzeichnung ab und sah sie sich noch einmal an, obwohl sie das Band schon viele Dutzend Male abgespielt hatte. Sie kannte jedes Wort der Gefangenen, aber dieses kleine Bild hatte bei weitem nicht

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