Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
zurück.
    Nadon führte sie von der Landebucht und zog den Kopf ein, um nicht gegen die niedrigen Äste rund um das Hafenfeld zu stoßen. Der Durchgang sah wie ein lebender grüner Tunnel aus.
    »Ich war auch in dieser Bar auf Mos Eisley, als Luke Skywalker und Obi-Wan Kenobi zum erstenmal Captain Solo trafen. Ich ahnte damals noch nichts von meiner eigenen Verwicklung in die historischen Prozesse, aber ich erinnere mich deutlich an diese Begegnung, obwohl ich zu jener Zeit… andere Sorgen hatte.«
    »Ich bin erstaunt, daß Sie sich nach so langer Zeit noch daran erinnern«, bemerkte Wedge.
    Nadon wies auf einen getarnten Turbolift, der sich wie eine große, blätterüberwucherte Schote in der Wand öffnete. Alle traten hinein und fuhren in die Tiefen von Tafandabai.
    Nach langem Schweigen sagte Nadon schließlich: »Ithorianer haben ein gutes Gedächtnis.«
    Er führte sie durch gewundene Korridore, an kleinen Kuppeln vorbei, die ausgewählte Exemplare des Pflanzenlebens aus verschiedenen Teilen des Planeten enthielten. Neben einem zierlichen Springbrunnen blieb Nadon stehen und deutete auf zwei gegenüberliegende Türen im Korridor. »Ich habe Ihnen diese Kabinen reservieren lassen«, erklärte er. »Rufen Sie mich bitte, falls Sie andere Unterkünfte wünschen. Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.« Die beiden mysteriösen Jungen stellten das Gepäck im Korridor ab und traten wieder an die Seite von Nadon.
    Qwi sagte schließlich: »Sie haben uns die Kinder noch nicht vorgestellt. Sind Sie ihr Vormund?«
    Nadon gab ein grollendes, aus zwei Kehlen stammendes stereophones Blubbern von sich. »Sie sind… Sämlinge, gewachsen aus dem Fleisch meines Feindes. Sie sind außerdem eine Erinnerung an meine Zeit auf Tatooine.« Nadon ließ seinen kellenförmigen Kopf hängen.
    Die beiden Jungen zeigten keine Reaktion, und Nadon scheuchte sie davon. Ohne sich noch einmal umzusehen, ließ er Wedge und Qwi vor ihren Kabinen zurück. Sie fragten sich, was seine letzte Bemerkung wohl zu bedeuten hatte.
     
    Nach Einbruch der Nacht begaben sich Qwi und Wedge zum oberen Aussichtsdeck von Tafandabai, um den Aufgang der Monde zu betrachten. Der Lavendelhimmel hatte sich zu einem dunklen Violett verfärbt, das von Myriaden Sternen gefleckt war.
    Ein kleiner Mond in seiner vollen Phase kletterte am östlichen Horizont hinauf, während die Fingernagelsichel eines viel größeren Mondes tief am westlichen Himmel hing, wo eben noch die leuchtenden Farben des Sonnenuntergangs den Rand der Welt begrenzt hatten. Hoch über ihm waren zwei weitere Monde in geschwollenen Viertelphasen zu sehen.
    Qwi atmete in tiefen Zügen die schwüle Luft und sog die Fülle exotischer Düfte ein, die die grünen Pflanzen und die nachtblühenden Blumen verströmten, wie eine komplexe Mischung aller Parfüme und aller köstlicher Küchenkräuter, die sie je gerochen hatte.
    Der Wind wurde bei Einbruch der Nacht paradoxerweise wärmer, und sie spürte, wie sich ihr Federhaar bauschte. Sie strich es mit ihren schmalen Fingern glatt, denn sie wußte, wie sehr der Anblick der im Licht glitzernden Strähnen Wedge gefiel. Sie hatte ein enges, pastellfarbenes Kleid angezogen, das die ätherische Schönheit ihres grazilen Körpers unterstrich.
    Die ithorianische Ökostadt kreuzte langsam über den Baumwipfeln. Das leise Summen der Repulsoraggregate Tafandabais vermischte sich mit den gedämpften Lauten des nächtlichen Dschungels. Der Wind raschelte in den Blättern der hohen Hecken und Schuppenbäume, die das Aussichtsdeck umgaben.
    Andere Ithorianer trafen ein, standen schweigend da oder schwatzten in ihrer seltsamen Stereosprache. Wedge und Qwi sagten nichts.
    Qwi trat näher an ihn heran, streifte ihn und lehnte sich schließlich an seine Seite. Sichtlich nervös legte Wedge einen Arm um ihre Hüfte, und sie – Qwi Xux, die Erfinderin des Sonnenhammers, Mitschöpferin des Todessterns – fühlte sich geehrt, unter dem Schutz von General Wedge Antilles zu stehen.
    Sie wußte, daß die imperialen Loyalisten alles tun würden, um an das Geheimwissen in ihrem Gehirn zu kommen. Aber Qwi erkannte, daß sie sich zumindest hier vollkommen sicher fühlen konnte.

26
     
    Jacen und Jaina setzten ihre Wanderung durch Coruscants düsteren Unterleib fort. Sie wußten nicht, ob das trübe Zwielicht, das von hoch oben heruntersickerte, vom Tag oder von der Nacht stammte. Die Luft roch durchdringend nach verrottendem Müll, toten Tieren, korrodiertem Metall und fauligem

Weitere Kostenlose Bücher