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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Wasser. Sie wanderten durch die breitesten Straßen, wichen dem Schutt aus, kletterten über herumliegende uralte Wracks. Seit Stunden hatten sie nichts Vertrautes mehr gesehen, und keiner von ihnen wußte, was sie als nächstes tun sollten.
    »Ich hab’ Hunger«, sagte Jaina.
    »Ich auch«, sagte Jacen.
    Die tiefe Unterwelt war in Stille gehüllt, die von weißem Rauschen überlagert wurde. Schattenhafte Kreaturen wurden von den Zwillingen aufgescheucht und flohen in dunklere Verstecke. Als Jacen und Jaina auf einen Schutthaufen stiegen, lösten sie eine furchterregende Geröllawine aus. Die Zwillinge flohen vor dem Lärm und erzeugten weitere Schuttlawinen.
    »Meine Füße tun weh«, sagte Jacen.
    »Meine nicht«, antwortete Jaina.
    Vor sich entdeckten sie endlich ein Willkommenszeichen: eine höhlenähnliche Behausung aus zusammengezimmerten Trümmerteilen. Die Wände bestanden aus aufgeschichteten Durabetonblöcken, die mit einer Paste aus getrockneten Algen, Lehm und anderen Substanzen verputzt waren. Rauchiges Licht brannte tief im Inneren der Höhle und sah im Kontrast zur abweisenden Finsternis der Unterstadt verlockend aus.
    Jacen und Jaina gingen gleichzeitig weiter. »Essen?« fragte Jacen. Seine Schwester nickte.
    Vor der seltsamen Trümmerhöhle entdeckten sie Kabel, die durch flechtenbewachsene Halterungen führten. Von den Wänden und der Decke hingen Metallbolzen wie lange Fingerknochen, die an rostigen Ketten aufgereiht waren. »Hier rein«, sagte Jaina und übernahm die Führung. Das trübe Licht leuchtete ihnen lockend entgegen.
    Aus den Schatten neben ihrem Kopf drang ein kratzendes, raschelndes Geräusch. Das Mädchen drehte sich um und sah eine langgestreckte Spinnenschabe von der Größe ihres Kopfes. Jacen stieß gegen seine Schwester und beugte sich nach vorn, um einen besseren Blick auf die Kreatur zu erhaschen. Die Spinnenschabe krabbelte an der ungefügen Wand hinauf, verharrte und drehte drei glasige Bernsteinaugen in ihre Richtung.
    Plötzlich, mit einem durchdringenden Klirren, setzte sich eine Handvoll der an der Decke befestigten Metallfinger wie eine mechanische, an Ketten hängende Greifhand in Bewegung. Dutzende von Stahlfingern schabten über die Wand und schlossen sich wie ein improvisierter Gitterkäfig um die Spinnenschabe. Die Kreatur schlug wild um sich, klickte mit ihren Mandibeln. Funken flogen, als die Vorderbeine aus Chitin gegen die undurchdringlichen Gitterstäbe hämmerten.
    In Panik flohen Jacen und Jaina durch den Tunnel zu dem flackernden orangenen Licht. Aber dann blieben die Zwillinge abrupt stehen, als sie gleichzeitig die Gefahr spürten. Sie blickten gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie sich ein viel größerer Käfig, der ganz aus Zacken und scharfen Metallkanten bestand, auf sie senkte. Mechanische Metallklauen umschlossen sie wie Dutzende verketteter Fäuste.
    »Gefangen!« rief Jaina.
    Schlurfende Schritte näherten sich – ein Poltern, dann ein Kratzen, als eine große, mächtige Gestalt aus den Tiefen des Baus auftauchte. Zuerst wurde die Silhouette sichtbar, ein gewaltiger, haariger Kopf mit langen Armen, die fast über den Boden schleiften. Ein muskelbepackter Oberschenkel hatte die Dicke eines Baumstamms, aber das andere Bein war viel kürzer, verkrüppelt und verdreht.
    Jacen und Jaina schlugen gegen die scharfen Metallkanten des Käfigs, aber die mechanischen Klauen schlossen sich wie Scheren um sie. »Hilfe!« rief Jacen.
    Dann trat ihr Kerkermeister in den rauchigen Widerschein des Lichtes. Die Kreatur war von zotteligen Haaren bedeckt und schien keinen Hals zwischen dem riesigen Kopf und dem Rumpf zu besitzen, als wären beide Körperteile zu einer faßähnlichen Masse zusammengedrückt worden.
    Das schiefe Maul des Unholdes stand offen und schien sich nicht ganz schließen zu lassen. Sein linkes Auge war hinter einer Masse aus Tumoren und fauligem Fleisch verschwunden; das andere Auge, das fast so groß wie die Fäuste der Zwillinge war, glänzte in einem kranken, von roten Linien durchzogenen Gelb.
    Jacen und Jaina waren zu verängstigt, um etwas zu sagen. Ihr ogerartiger Kerkermeister schlurfte an ihnen vorbei und ignorierte sie zunächst, während er auf seinem verkrüppelten Beinstumpf hin und her schwankte. Er hob die kleine Falle hoch und betrachtete die tobende Spinnenschabe.
    Die Kinder konnten den Gestank riechen, der von dem Ungeheuer ausging, als es sich zu den Stäben ihres Käfigs beugte und mit seinem riesigen gelben Auge

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