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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hineinspähte, aber die Kinder flohen zur anderen Seite des Käfigs.
    Der Oger nahm lange Ketten von den Wänden, legte sie über seine Schulter und zog den Käfig mit den Zwillingen mit lautem Geklirr den Gang hinunter zu seiner vom Feuer erhellten Behausung. Der Käfig rollte und krachte gegen unsichtbare Hindernisse, und die Zwillinge mußten sich festhalten, um nicht zu Boden geschleudert zu werden.
    Der Bau des Ungeheuers war von den abgenagten Knochen großer und kleiner Tiere bedeckt. Einige türmten sich in Körben, andere waren zerbrochen und überall auf dem rissigen Boden verstreut. Töpfe mit ranzig riechendem Fett hingen über rauchenden, rotflackernden Feuerstellen.
    In einer sicheren Ecke des Baus war eine hauerbewehrte rattenähnliche Kreatur mit gesträubtem Fell angekettet. Ihre schwarzen, gummiähnlichen Lippen waren zu einem ewigen Knurren verzogen. Speichelflocken flogen von ihrem Maul, als sie fauchte und an ihrer Kette zerrte.
    An den stachelbesetzten Wänden der Höhle hing ein Paar Handfesseln, wie man sie in Strafanstalten benutzte. Als der Oger ins hellere Licht trat, wurden an seiner schmierigen, zotteligen Körperbehaarung die Fetzen einer alten Sträflingskleidung sichtbar.
    Der Oger drückte die Metallfinger der kleinen Spinnenschabenfalle auseinander. Er packte das Spinnentier mit den bloßen Prankenhänden und warf es dem riesigen Rattenungeheuer zu. Die glänzende Spinnenschabe zappelte wild mit den Beinen, während sie sich überschlagend durch die Luft flog und von dem Rattenmonster aufgefangen wurde. Aber der Schabe gelang es, eine der Gummilippen mit ihren spitzen Beinen zu packen und fest zuzustechen.
    Das Rattenwesen winselte und knirschte mit den Hauern, bis das Exoskelett der Spinnenschabe mit einem durchdringenden Knacken zerbrach. Dann schlürfte es zufrieden das saftige weiche Fleisch und leckte sich die schwarzen Lippen. Das Rattenwesen keuchte und richtete seine feuchten roten Augen auf die beiden Kinder.
    Hoffnungsvoll spähten die Zwillinge aus dem Käfig. »Wir haben uns verirrt«, rief Jaina dem Oger durch die Gitterstäbe zu.
    »Bitte, hilf uns, den Weg nach Hause zu finden«, schloß sich Jacen an.
    Der Oger fixierte sie mit seinem gelben Auge. Aus seinem Maul drang ein fauliger, feuchter Gestank, wie Schleim, der vom Boden Tausender Abwasserkanäle gekratzt worden war. Er sprach mit blubbernder, undeutlicher Stimme. »Nein«, sagte der Oger. »Werd’ euch fressen !«
    Dann humpelte er auf seinem verkrüppelten Bein zu einer glimmenden Feuerstelle. Der Oger zog zwei lange spitze Spieße aus den heißen Kohlen. Er hielt sie hoch und drehte sich wieder zu den Zwillingen um.
    Jacen und Jaina blickten nach oben. Die künstlichen Fingergelenke wurden von kleinen, schmier- und rostverklumpten Bolzen zusammengehalten, die aber noch beweglich genug waren, um den Käfig zu öffnen und zu schließen.
    Die Zwillinge wußten, auf welchen Bolzen sich der jeweils andere konzentrierte – und sie benutzten ihre rudimentären Fähigkeiten in der Macht wie bei den Streichen, die sie 3PO gespielt hatten. Onkel Luke hatte ihnen eine Menge Tricks gezeigt.
    Sie lösten gleichzeitig zwei Käfigbolzen und machten so schnell es ging weiter. Metallsplitter flogen wie winzige Geschosse in alle Richtungen. Plötzlich ohne Halt, fielen die langen Metallfinger mit ohrenbetäubendem Geklirr zu Boden.
    »Lauf!« rief Jacen. Jaina nahm seine Hand, und sie rannten zum Tunnel.
    Der Oger stieß ein wütendes Gebrüll aus und humpelte hinterher, aber seine unterschiedlich langen Beine behinderten ihn. Statt dessen packte er die dicke Kette des Rattenungeheuers und riß den langen Metalldorn heraus, der sein Halsband zusammenhielt.
    Kaum war die Rattenkreatur befreit, machte sie einen Satz und schnappte nach dem Oger – aber er wehrte das Rattenwesen mit einem muskelbepackten Arm ab. Er wies auf die fliehenden Kinder.
    Und sie rannten und rannten.
    Die Rattenkreatur nahm heulend und geifernd die Verfolgung auf. Die Zwillinge stürmten aus der vom Feuer erhellten Öffnung und liefen eine Gasse hinunter. Hinter sich hörten sie die Dampfmaschinenlaute der Kreatur, die schnaufend ihrer Fährte folgte. Ihre Klauen klapperten auf dem Pflaster.
    Jaina entdeckte einen schmalen dunklen Spalt in der Wand, ein Loch in den Durabetonblöcken. »Hier«, sagte sie.
    Jaina tauchte mit dem Kopf zuerst in das winzige Loch, und ihr Bruder zwängte sich hinterher. Nur eine Sekunde später rammte die Rattenkreatur ihre

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