Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Reaktorkern anbringen. Die Zeitzünder werden uns Gelegenheit geben, den Todesstern zu verlassen, ehe die Detonatoren hochgehen.«
Landos Kinnlade fiel nach unten. »Sie wollen, daß ich…?«
Sie sah ihn herausfordernd an. »Haben Sie eine bessere Idee?«
Er zuckte die Schultern und grinste. »Eigentlich nicht. Es ist mir eine Ehre, Sie zu begleiten, Mara.«
Lando nieste, als er in den schweren wattierten Anzug schlüpfte. »Das ganze Ding riecht nach Wookiee-Haar«, beschwerte er sich. »Hat Chewbacca in diesem Anzug trainiert und ihn dann weggeschlossen, ohne ihn vorher trocknen zu lassen?«
Die Ärmel waren riesig, und seine Füße rutschten in den auf Wookiee-Größe zugeschnittenen Stiefeln hin und her. Er zerrte an dem steifen, faltenwerfenden Gewebe und brachte es notdürftig in Form. Er hatte das Gefühl, sich in einer riesigen Luftmatratze zu befinden.
»Wir haben einen Job zu erledigen, Calrissian«, erklärte Mara. »Also hören Sie mit dem Gejammer auf, oder ich nehme die Sache selbst in die Hand.«
»Nein«, sagte Lando. »Ich will Ihnen helfen. Ehrlich.«
»Hier.« Mara reichte ihm den kleinen Behälter mit den Zeitzündern und Sprengkapseln. »Tragen Sie das.« Lando starrte den Behälter an und schluckte. »Danke.« Im Wartungsschacht stöhnte Han gepreßt auf, als er sich an irgend etwas den Kopf stieß. Lando hörte, wie sich sein Freund grummelnd darüber beklagte, daß er keinen Droiden an Bord hatte, um die Schmutzarbeit zu erledigen.
»Ein paar der Komponenten sind durchgebrannt«, rief Han zu ihnen herauf. Seine Stimme klang verzerrt. »Aber ich habe genug Ersatzteile, um das Schiff behelfsmäßig zu reparieren. Wir haben drei defekte Schaltkreise. Auf einen können wir zur Not verzichten; die beiden anderen lassen sich überbrücken.«
»Wir geben Ihnen eine halbe Stunde«, sagte Mara und setzte ihren Helm auf.
Han schob den Kopf aus dem sarggroßen Wartungsschacht. Öl und ausgetretene Kühlflüssigkeit verschmierten seine Wangen. »Ich schaffe das schon.«
»Das solltest du auch, denn danach gehen die Bomben hoch«, erinnerte Lando und setzte ebenfalls den Helm auf. Er kam ihm so riesig wie ein Fährencockpit vor.
»Kommen Sie, Calrissian«, sagte Mara. »Machen wir uns ans Zerstörungswerk.«
Tol Sivron räkelte sich in seinem bequemen Sessel und betrachtete blinzelnd das Panorama des Schlund-Zentrums. Er wollte sich einen Überblick verschaffen, aber keine Entscheidungen treffen – wie jeder gute Manager.
»Das ist der Sternzerstörer Gorgo, Sir«, sagte der Sturmtruppen-Captain. »Soll ich Verbindung mit ihm aufnehmen?«
Sivron sah finster drein. »Es wurde auch Zeit, daß sich Admiral Daala an ihre Pflicht erinnert«, meinte er. Es ärgerte ihn noch immer, daß sie sich aus dem Staub gemacht und die Schlund-Wissenschaftler ihrem Schicksal überlassen hatte. Jetzt war das Zentrum in der Hand der Rebellen, und es war zu spät für sie, ihren Fehler wiedergutzumachen.
»Warum ist sie nur mit einem einzigen Sternzerstörer zurückgekehrt?« wunderte sich Sivron. »Sie hatte vier. Nein, Moment – einer wurde zerstört, nicht wahr? Nun, dann eben drei. Will sie uns mit ihrer Tollkühnheit beeindrucken?« Er rümpfte die Nase. »Nun, wir haben den Todesstern und sind bereit, ihn einzusetzen.«
»Verzeihung, Direktor«, warf der Captain ein, »aber die Gorgo scheint erheblich beschädigt zu sein. Die Rebellen-Schiffe greifen sie an. Ich denke, es ist unsere Pflicht, ihr zu helfen.«
Tol Sivron starrte den Captain ungläubig an. »Sie wollen Admiral Daala retten, obwohl sie uns im Stich gelassen hat? Sie haben eine seltsame Vorstellung von Pflicht, Captain.«
»Aber«, sagte der Sturmtruppler, »führen wir nicht alle denselben Kampf?«
Sivron runzelte die Stirn. »Im gewissen Sinne, ja. Aber jeder setzt seine eigenen Prioritäten – wie Daala selbst bewiesen hat, als sie uns im Stich ließ.«
Er sah, daß die Rebellen-Schiffe das Feuer auf den einsamen Sternzerstörer eröffneten, sah, daß die Schlacht immer heftiger entbrannte, als die Sternjäger und TIE-Jäger mit gezielten Laserschüssen Jagd aufeinander machten. Die farbenprächtige Schlacht hatte eine hypnotische Wirkung – und er mußte an die sengenden Hitzestürme auf der Twi’lek-Heimatwelt Ryloth denken.
Er spürte, wie sich in seiner Magengegend ein Klumpen aus Kometeneis bildete. Seine Karriere war lang und erfolgreich gewesen, aber er war dabei, sie mit der Zerstörung des Instituts zu beenden,
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