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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Lebwohl, Kyp.«
    »Da, eine Kurierkapsel«, sagte Mara und wies auf den Lichtfleck, den der Sonnenhammer im letzten Moment abgeschossen hatte. »Wir sollten sie so schnell wie möglich bergen, damit sie nicht auch noch ins Schwarze Loch fällt.«
    »Eine Kurierkapsel?« Hart fuhr hoch. »Okay, holen wir sie an Bord, ehe es zu spät ist.«
    Der Falke raste zum Ereignishorizont. Lando und Mara bedienten gemeinsam die Navigationskontrollen, um das Schiff vor dem Sturz in den klaffenden Schwerkraftschlund zu bewahren. Sie orteten den Metallbehälter, und Lando drehte bei und griff mit dem Traktorstrahl nach der kleinen Kurierkapsel, kurz bevor sie den Punkt ohne Wiederkehr erreichte.
    »Ich habe sie«, meldete Lando.
    »In Ordnung, zieh sie rein, und dann laß uns von hier verschwinden«, sagte Han tonlos. »Zumindest kann ich mir Kyps letzte Worte anhören.«

40
     
    Han und Lando zogen dicke Handschuhe an, bevor sie die Kurierkapsel des Sonnenhammers in den Wohnbereich trugen. Die Kälte des Weltraums hatte den Behälter durchdrungen, und in der Bordatmosphäre bildeten sich an seiner Hülle Muster aus Eiskristallen, die wie feine Farnwedel aussahen.
    Die dünne Metallhülle sprühte Funken, eine Folge der elektrostatischen Aufladung, die entstanden war, als der Sonnenhammer den Behälter mit hoher Geschwindigkeit abgeschossen hatte.
    »Das ist aber eine verdammt schwere Botschaft«, brummte Lando, als sie den Behälter zu einer freien Stelle schleppten und mit einem lauten Dröhnen auf den Deckplatten absetzten.
    Die knapp einen Meter lange und einen halben Meter durchmessende Kurierkapsel wurde gewöhnlich vom Captain eines zum Untergang verdammten Schiffes benutzt, um seine letzten Logbucheintragungen und die Computer- und Navigationsdaten für die Nachwelt und eine spätere Untersuchung zu retten.
    Han erinnerte sich, daß Kyp ihm erzählt hatte, wie die coruscantischen Wissenschaftler in Panik geraten waren, als sie im Inneren des Sonnenhammers die Kurierkapseln entdeckt hatten. Sie hatten sie mit den gefährlichen Supernovatorpedos verwechselt – obwohl der Zylinder ein imperiales Standardmodell war, das jeder Schmuggler oder Sternjägerpilot auf Anhieb erkannt hätte.
    Bei seinen Angriffen im Hexenkessel-Nebel und auf das Carida-System hatte sich Kyp der Kurierkapseln bedient, um der Öffentlichkeit zu erklären, was er getan hatte und aus welchen Gründen, damit niemand sein Werk für eine simple astronomische Katastrophe halten konnte.
    Han war vor Trauer wie gelähmt. Sein Freund hatte recht gehabt, aber nur in einem Punkt. Kyp Durron hatte bei seinem Feldzug gegen das Imperium Taktiken angewandt, die genauso brutal gewesen waren wie die des Imperators.
    Luke Skywalker hatte behauptet, daß der junge Mann seine Untaten wiedergutmachen würde, aber jetzt war Kyps großes Jedi-Potential für immer verloren.
    Doch Han mußte zugeben, daß sich Kyps Opfergang gelohnt hatte. Er hatte sowohl den Todesstern-Prototypen als auch den Sonnenhammer zerstört. Er hatte sein Leben geopfert, um die Galaxis vor einer schrecklichen Gefahr zu bewahren… und Milliarden andere Leben zu retten.
    Das machte Sinn, oder?
    Oder?
    Mara Jade kniete neben der Kurierkapsel nieder und fuhr mit den schmalen Händen über ihre Hülle. Sie öffnete die Zugangsklappe. »Oh, sie ist nicht gesichert«, stellte sie fest. »Entweder hatte Kyp keine Zeit, oder er wußte, daß wir sie auffischen würden. Er hat nicht einmal das Funkfeuer aktiviert.«
    »Öffnen Sie sie einfach«, sagte Han barsch. Er hatte genug vom Warten. Was hatte Kyp in seinen letzte Momenten zu sagen gehabt?
    Mara gab den Standardkode ein. Die Dioden blinkten rot, dann bernsteinfarben, dann grün. Mit einem Zischen entweichender Luft erschien in der Mitte der Kapsel eine bis dahin unsichtbare Naht. Die lange schwarze Linie wurde breiter, und die Kapsel klappte auf.
    Im Inneren lag Kyp Durron, wachsweiß und bewegungslos wie eine Statue. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht trug einen Ausdruck intensiver – und dennoch überraschend friedlicher – Konzentration.
    »Kyp«, brüllte Han. Seine Stimme überschlug sich vor Verblüffung und Freude, obwohl er versuchte, seine Hoffnung zu zügeln. »Kyp!«
    Irgendwie hatte es Kyp geschafft, sich in die kleine Kurierkapsel zu zwängen, obwohl der Transportraum kaum groß genug für ein Kind war. Doch Kyp hatte seine Beine gebrochen, seine Arme verdreht, bis die Knochen aus den Gelenken sprangen, seine Brust

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