Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
holt euch die Frau!«
Genau wie Winter gehofft hatte. Sie floh den Korridor hinunter, überzeugt, daß der Großteil der Angreifer ihr folgen würde. Sie rannte durch steil abfallende Tunnel, zwängte sich geduckt durch niedrige, gezackte Torbögen und schloß hinter sich schwere Druckschotts, während sie in die Tiefe der Basis hinunterstieg.
Die Sturmtruppen folgten und machten mit den massiven Schotts kurzen Prozeß, indem sie die Metalltüren mit fokussierten Thermodetonatoren aus den Rahmen sprengten.
Winter führte sie durch das Labyrinth der Gänge, immer weiter weg von Baby Anakin. Die Sturmtruppler mußten inzwischen jede Orientierung verloren haben.
Die Soldaten feuerten bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber Winter konnte den Schüssen jedesmal ausweichen. Sie seufzte erleichtert – die einzige Gefühlsreaktion, die sie sich gestattete –, als sie endlich die Sturmtruppen in den unterirdischen Raum mit den Generatoren und dem Computerkern gelockt hatte.
Der Raum selbst war ein trüb beleuchtetes Durcheinander aus Maschinen, Kühlleitungen, Metallrohren und wummernden Lebenserhaltungssystemen. Der Computerkern war von länglichen grünen Lichtleisten bedeckt, die im Muster eines Wasserfalls flackerten. Die Computer selbst, integriert in die Pumpstationen und das Generatorgehäuse, bildeten eine surrealistische Ansammlung aus Metall- und Plastikblöcken, Stahlglas-Diagnoseschirmen und Eingabe/Ausgabeterminals – so viele Geräte, daß man ihren Zweck nicht einmal erahnen konnte.
Winter wußte, daß die Geräte nur eine Fassade waren, um den wahren Zweck der Kammer zu verbergen.
Die Sturmtruppen zögerten auf der Schwelle, als rechneten sie mit einer Falle in den Schatten. Winter zielte mit ihrem Blaster und feuerte in rascher Folge sieben Schüsse ab. Die Sturmtruppler hechteten in Deckung, und als Winter das Feuer einstellte, drangen sie tiefer in den dämmerigen Raum vor. Winter versuchte nicht einmal, sich zu verstecken. Sie lief zu der leuchtenden Säule des Computerkerns und dann in die Schatten auf der anderen Seite der Kammer, wo sich besonders viele Leitungen und Rohre und flackernde Dioden befanden, die keinem praktischen Zweck dienten. Die Sturmtruppen folgten ihr unablässig schießend.
Winter feuerte ein paar weitere Schüsse ab, um sie zu provozieren und sicherzugehen, daß sie in der Kammer blieben. Einer ihrer Schüsse prallte von einer spiegelnden Oberfläche ab, traf einen Sturmtruppler an der Seite und schmolz die weiße Panzerung seines rechten Armes.
Winter duckte sich in der hintersten Ecke des Raumes und schien in der Falle zu sitzen, als sich die Soldaten näherten fünf in einer Reihe, während der sechste, der mit dem verletzten Arm, in einigem Abstand folgte.
Die imperialen Soldaten hatten die Hälfte des Weges zurückgelegt, als die Wände erbebten und sich bewegten.
Verschraubte Leitungen und Rohre, klobige Kontrollpulte und kugelförmige Ausgabegeräte drehten sich und fügten sich klickend zusammen. Winter hörte, wie sich die Einzelteile verbanden, Metall auf Metall klirrte, neue Verbindungen entstanden.
Die maschinenbesetzten Wände verwandelten sich plötzlich in einen Trupp stämmiger Attentäterdroiden, die aus den getarnten Komponenten zusammengesetzt waren. Die Droiden aktivierten ihre Waffen und bildeten eine Abwehrbatterie, deren einziger Zweck es war, Sturmtruppen zu liquidieren.
Winter mußte ihnen keine Befehle geben. Die Attentäterdroiden wußten genau, was von ihnen erwartet wurde. Sie waren programmiert, sie und das Jedi-Kind zu ignorieren, aber sie kannten ihre Ziele.
Von allen Seiten eröffneten die Attentäterdroiden das Feuer auf die sechs Verfolger. Das Kreuzfeuer aus tödlichen Strahlen mähte die weißgepanzerten Imperialen in weniger als zwei Sekunden nieder und hinterließ nur noch rauchende Haufen aus verschmorter und geschmolzener Panzerung und nutzlosen Waffen in toten Händen. Keiner der Sturmtruppler war dazu gekommen, auch nur einen einzigen Schuß abzugeben.
Einer der Soldaten stöhnte kurz auf, keuchte vor Schmerz, um dann für immer zu verstummen. Die Schatten warfen eine Decke über die Leichen.
Mit einem Seufzer der Erleichterung stieg Winter über die reglosen, zischend vor sich hin schmorenden Opfer des Massakers. Sie musterte die undurchdringlich schwarzen Visiere der imperialen Feinde. »Unterschätzt niemals euren Gegner«, sagte sie.
Botschafter Furgan duckte sich, als der Sturmtruppler vor ihm durch die
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