Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
sein, dort unser Kontrollzentrum für die Verarbeitungsanlagen einzurichten.«
Mit hoher Geschwindigkeit raste die Glücksdame über die öde Landschaft, bis am Horizont ein riesiges Trapazoid aufragte.
Das alte imperiale Gefängnis war aus synthetischem Stein erbaut, mattbraun, von anderen Farben geädert. An der glatten, schrägen Frontseite war ein Vorbau aus Kristallfenstern aufgesetzt. Röhrenförmige Aufzugschächte führten an den Ecken hinauf. Das Gefängnis wies Sengspuren auf, schien aber ansonsten unbeschädigt.
Lando stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Zumindest scheint das Gebäude intakt zu sein«, sagte er. »Machen wir uns gleich an die Arbeit.« Er lächelte Mara an. »Wir sollten unser neues Hauptquartier taufen!«
Mara Jade runzelte die Stirn und blickte weiter durch die Bugsichtluke. »Äh… da ist noch ein Problem, Calrissian.«
Lando und Han drehten die Köpfe und starrten sie an. Das Gefängnis ragte immer höher vor ihnen auf, als sich die Glücksdame näherte.
»Nun«, fuhr Mara fort, »sehen Sie, Moruth Doole hat sich im Gefängnisgebäude verschanzt. Er ist völlig verschreckt und weiß nicht, was er tun soll. All seine Leute sind geflohen oder tot, und jetzt benutzt er die hochentwickelten Verteidigungssysteme des Gefängnisses, um jedem anderen den Zutritt zu verwehren.«
Die Festung sah uneinnehmbar aus, eine gewaltige, hochgetürmte Masse aus massivem Stein. Lando hatte nicht die geringste Lust, Moruth Doole wiederzusehen, und er wußte, daß es Han genauso erging.
»Ich wünschte, Sie hätten dieses Detail etwas früher erwähnt«, meinte Lando mit einer Grimasse, als er mit der Glücksdame zur Landung ansetzte.
25
Terpfen stand schweigend und geduldig in der klinisch sauberen Medistation des alten imperialen Palastes. Er wartete und betrachtete die Massageblasen im Bactatank, in dem Mon Mothmas dahinsiechender Körper ruhte.
Die Medistation glänzte in sterilem Weiß. Die Fliesen und Kacheln von Boden und Wänden waren gründlich gescheuert und desinfiziert; überall standen silberne und chromglänzende medizinische Apparate. Wandmonitore flackerten in einem regelmäßigen, pulsierenden Rhythmus und zeigten Mon Mothmas Gesundheitszustand, der sich weiter verschlechterte.
Zwei Soldaten der Neuen Republik hielten vor der Tür Wache und verhinderten jede Störung.
Schallschluckende Platten an der Decke dämpften das mechanische Flüstern in der großen Kammer. Zwei kugelköpfige Medidroiden schwebten neben dem Tank, behandelten Mon Mothma und ignorierten Terpfen.
An Terpfens Seite stand der hochgewachsene, kräftige Ackbar. »Sie ist gleich fertig«, sagte er. Terpfen nickte; er hatte kein Verlangen, mit Mon Mothma zu sprechen – aber er fügte sich ins Unvermeidliche.
In diesen Kammern war auch der Imperator behandelt worden, als die Nebenwirkungen der dunklen Seite seinen Körper zum Faulen gebracht hatten. Vielleicht konnten diese Geräte Mon Mothma heilen. Allerdings hatte Terpfen in dieser Hinsicht wenig Hoffnung, denn er wußte jetzt, was für ihre Krankheit verantwortlich war…
Mon Mothmas grünlich-blaue Augen schimmerten durch die trübe Tanklösung. Terpfen konnte nicht erkennen, ob sie sie draußen stehen sah oder nur ihre Gegenwart spürte. Sie drehte den Kopf, und der dicke Luftschlauch bewegte sich mit. Blasen zerplatzten an ihrem Körper und preßten kräftigende Substanzen durch ihre Poren.
Mon Mothma ließ die Haltegriffe im Inneren des Tanks los und schwebte nach oben. Die Droiden halfen ihr beim Aussteigen. Mit hängenden Schultern stand sie da, während die Lösung aus ihrer leichten Robe tropfte und in den Abflußgittern im Boden versickerte. Selbst die dünne nasse Robe schien ihr zu schwer zu sein. Ihr rotbraunes Haar klebte strähnig an ihrem Schädel. Ihre Augen waren eingefallen, ihr Gesicht von tiefen Falten des Schmerzes und der Schwäche zerfurcht.
Sie atmete tief durch und hielt sich dabei an den grünen Schultern der Medidroiden fest. Mühsam hob sie den Kopf und sah ihre Besucher an.
»Die Behandlung gibt mir nur für etwa eine Stunde neue Kraft. Die Wirkung läßt mit jedem Tag nach«, sagte sie. »Bald wird sie nichts mehr nutzen, fürchte ich, und ich werde meine Aufgaben als Staatschefin nicht mehr erfüllen können. Die einzige Frage ist, ob ich zurücktrete, bevor mich der Rat absetzt…« Sie wandte sich an Terpfen. »Keine Sorge, ich weiß, warum Sie hier sind.«
Terpfen blinzelte. »Ich glaube nicht…«
Sie
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