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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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freue mich nicht darauf«, brummte Han. »Überhaupt nicht.« Leia drückte seine Hand; er hielt sie fest und erwiderte den Druck länger und intensiver, als sie von ihm gewöhnt war.
    Robentragende Gestalten kamen aus dem Tempel, lösten sich aus den frühmorgendlichen Schatten. Ein Dutzend Personen, wie ihre rasche Zählung ergab. An der Spitze entdeckte sie das rostig-orangene Gesicht einer Calamarianerin, Cilghal. Leia selbst hatte das Jedi-Potential in der fischähnlichen Frau erkannt und sie gedrängt, Lukes Akademie zu besuchen. Cilghals bewährter Vermittlertätigkeit als Botschafterin war es zu verdanken gewesen, daß die zwölf Schüler nach dem Zusammenbruch ihres Jedi-Meisters zusammengehalten hatten.
    Leia erkannte die anderen Kandidaten, die über den taufeuchten Boden glitten: Streen, ein älterer Mann mit wildem Haarschopf, der nur unvollkommen von seiner Kapuze verborgen wurde; er war Gasprospektor auf Bespin gewesen, ein Einsiedler, der sich vor den Stimmen versteckte, die er in seinem Kopf hörte. Sie sah die hochgewachsene Kirana Ti, eine der Hexen von Dathomir, denen Leia während Hans stürmischer Brautwerbung begegnet war. Kirana Ti trat vor und schenkte den Zwillingen ein strahlendes Lächeln; sie hatte eine eigene Tochter, nur ein Jahr älter als die Zwillinge, die in der Obhut der Hexen auf ihrer Heimatwelt geblieben war.
    Leia identifizierte außerdem Tionne, deren langes Silberhaar bis zur Hüfte reichte. Tionne war eine Studentin der Jedi-Geschichte, die sich danach sehnte, selbst eine Jedi zu sein.
    Dann kam der hartgesottene Kam Solusar, ein ehemaliger korrupter Jedi, den Luke zurück zur hellen Seite geholt hatte. Und Dorsk 81, ein stromlinienförmiger, glatthäutiger Nichtmensch, der Generation um Generation geklont worden war, weil seine Gesellschaft glaubte, bereits die perfekte Zivilisationsstufe erreicht zu haben.
    Leia kannte die Handvoll anderer Jedi-Kandidaten nicht, aber sie wußte, daß Luke bei seiner Jedi-Suche fleißig gewesen war. Der Ruf hallte noch immer durch die Galaxis und lud alle mit dem erforderlichen Potential ein, zu neuen Jedi-Rittern zu werden.
    Auch wenn ihr Lehrer zur Zeit im Koma lag.
    Cilghal hob eine Flossenhand. »Wir sind froh, daß Sie gekommen sind, Leia.«
    »Botschafterin Cilghal«, erwiderte sie. »Mein Bruder – hat sich sein Zustand verändert?« Bedrückt näherten sie sich dem wuchtigen Tempel. Leia glaubte, die Antwort bereits zu kennen.
    »Nein«, sagte Cilghal und schüttelte den eckigen Kopf. »Aber vielleicht hilft Ihre Anwesenheit.«
    Die Zwillinge spürten die gedrückte Stimmung und verzichteten darauf, laut zu lachen und die modrigen Steinräume zu erforschen. Als die Gruppe den düsteren Hangar im Erdgeschoß betreten hatte, führte Cilghal Leia, Han und die Zwillinge zu einem Turbolift.
    »Kommt, Jacen und Jaina«, sagte Han und griff wieder nach ihren Händen. »Vielleicht könnt ihr Onkel Luke helfen.«
    »Was können wir tun?« fragte Jaina mit aufgerissenen, hoffnungsvollen braunen Augen.
    »Ich weiß es noch nicht, Kleines«, sagte er. »Wenn euch etwas einfällt, laßt es mich wissen.«
    Die Turbolifttüren schlossen sich, und die Plattform schoß zu den obersten Etagen des Tempels. Die Zwillinge drängten sich unbehaglich aneinander. Sie hatten noch immer nicht ihre Angst vor Turboliften überwunden, seit sie mit einem hinunter in die verfallenen Tiefebenen von Imperial City gefahren waren. Aber die Fahrt dauerte nur einen Moment, und sie traten hinaus in die riesige Versammlungshalle des Großen Tempels. Durch die Dachfenster fiel Sonnenlicht auf eine breite, glänzende Steinpromenade, die zu einer erhöhten Bühne führte.
    Leia erinnerte sich, wie sie vor Jahren auf dieser Bühne gestanden hatte, nach der Zerstörung des Todessterns, um Han, Chewbacca, Luke und den anderen Helden der Schlacht um Yavin Orden zu verleihen. Doch jetzt stockte ihr der Atem. Han an ihrer Seite stöhnte; es war ein tiefer, trauriger Laut, den sie noch nie zuvor von ihm gehört hatte.
    Auf einer Bahre am Ende des Saals lag Luke – wie ein Leichnam auf dem Totenbett in einer hallenden, leeren Kammer.
    Ihr Herz hämmerte vor Furcht. Sie wollte sich abwenden, um ihn nicht sehen zu müssen – aber ihre Füße trugen sie weiter. Sie ging schneller und rannte dann das letzte Stück bis zum Ende der Promenade. Han folgte ihr, die Zwillinge in den Armen. Seine Augen waren rot, während er gegen die Tränen ankämpfte. Leia spürte bereits die Nässe

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