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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Han kopfüber in Abenteuer stürzte. »Willst du schon wieder den Helden spielen? Warum mußt du immer dabei sein?«
    »Ich bin vielleicht der einzige, auf den er noch hört«, sagte er und betrachtete Lukes leichenweißes Gesicht. Sie sah, daß seine Lippen bebten.
    »Sieh mal, wenn Kyp nicht auf mich hört, dann wird er auf niemanden hören – und für immer verloren sein. Wenn seine Macht so groß ist, wie Cilghal glaubt, dann ist dieser Junge ein Feind, den sich die Neue Republik nicht leisten kann.« Er ließ ein schiefes Grinsen aufblitzen. »Außerdem habe ich ihm beigebracht, wie man dieses Schiff fliegt. Er wird mir wohl nichts tun.«
    Das Abendessen mit den Jedi-Schülern fand in gedrückter Stimmung statt. Han ließ sich von den Speisesynthesizern des Falken ein schweres corellianisches Gericht zusammenstellen. Leia stocherte in gewürztem Woolamander-Geschnetzelten herum; das Tier war von Kirana Ti im Dschungel erlegt worden. Die Zwillinge stopften sich mit frischem Obst und Beeren voll. Dorsk 81 verzehrte eine einfache und unappetitlich aussehende Mahlzeit aus verarbeiteten Nahrungswürfeln.
    Die Gespräche beschränkten sich auf das Notwendigste. Alle fürchteten sich davor, das Thema anzuschneiden, das sie innerlich beschäftigte – bis Kam Solusar mit schneidender Stimme sagte: »Wir haben gehofft, daß Sie Neuigkeiten mitbringen würden, Ministerin Organa Solo. Daß Sie uns sagen würden, was wir hier tun sollen. Wir sind Jedi-Schüler ohne Meister. Wir haben ein wenig gelernt, aber nicht genug, um unsere Ausbildung allein fortzusetzen.«
    Tionne mischte sich ein. »Ich weiß nicht, warum wir Dinge lernen sollen, die wir nicht verstehen. Denkt daran, was mit Gantoris passiert ist! Er wurde von etwas Bösem verschlungen, auf das er unabsichtlich stieß. Und was ist mit Kyp Durron? Was ist, wenn auch wir von der dunklen Seite verführt werden, ohne es zu merken?«
    Der alte Streen stand auf und schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Er ist hier. Hört ihr nicht die Stimme?« Als sich alle zu ihm umdrehten und ihn anstarrten, setzte sich Streen und zog die Schultern hoch, als wollte er sich unter seiner Jedi-Robe verstecken. Er schniefte und räusperte sich, ehe er fortfuhr. »Ich kann ihn hören. Er spricht auch jetzt zu mir. Er spricht immer mit mir. Ich kann ihm nicht entrinnen.«
    Hoffnung keimte in Leia auf. »Luke? Luke spricht zu Ihnen?«
    »Nein!« Streen fuhr zu ihr herum. »Der Schwarze Mann. Ein Schatten. Er sprach zu Gantoris. Er sprach zu Kyp Durron. Man macht das Licht an, aber der Schatten bleibt, flüstert, spricht.« Streen legte die Hände an die Ohren und drückte seine Schläfen.
    »Es ist zu gefährlich«, sagte Kirana Ti und zog die Brauen zusammen. »Auf Dathomir habe ich erlebt, was es heißt, wenn eine große Gruppe der dunklen Seite zum Opfer fällt. Die Nachtschwestern auf meinem Planeten haben über Jahrhunderte hinweg Schrecken verbreitet – und die Galaxis wurde nur vor ihnen bewahrt, weil sie keine Raumschiffe hatten. Wenn es den Hexen gelungen wäre, ihren dunklen Einfluß von Sonnensystem zu Sonnensystem zu verbreiten…«
    »Ja, wir sollten alle mit den Jedi-Übungen aufhören«, stimmte Dorsk 81 zu und blinzelte mit seinen riesigen gelben Augen. »Es war eine schlechte Idee. Wir hätten es nicht einmal versuchen sollen.«
    Leia schlug mit beiden Händen auf den Tisch. »Hören Sie mit dem Gerede auf! Luke würde sich schämen, wenn er seine Schüler so reden hören würde. Mit dieser Einstellung werden Sie nie zu Jedi-Rittern.«
    Wütend fügte sie hinzu: »Ja, es gibt ein Risiko. Es wird immer Risiken geben. Sie haben gesehen, was passiert, wenn man nicht vorsichtig ist – aber das bedeutet nur, daß Sie vorsichtig sein müssen. Lassen Sie sich nicht von der dunklen Seite verführen. Lernen Sie von Gantoris’ Opfergang. Lernen Sie, wie Kyp Durron versucht wurde. Lernen Sie von dem Opfer, das Ihr Meister brachte, um Sie alle zu beschützen.«
    Sie stand auf und blickte von einem zum anderen. Einige wandten sich ab. Andere hielten ihrem Blick stand.
    »Sie sind die neue Generation der Jedi-Ritter«, fuhr sie fort. »Das ist eine schwere Bürde, aber Sie müssen sie tragen, denn die Neue Republik braucht Sie. Die alten Jedi beschützten tausend Generationen lang die Republik. Wie können Sie nach der ersten Schwierigkeit schon aufgeben?
    Sie müssen zu Meistern der Macht werden, mit oder ohne Ihren Jedi-Meister. Lernen Sie, wie Luke gelernt hat: Schritt für Schritt.

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