Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
keinen Unterschied gemacht, wenn wir ihn in eine Sonne geworfen hätten.«
Kyp schüttelte den Kopf. »Nein, ich hätte ihn genauso mühelos bergen können.«
Leia sah Luke hilflos an und breitete die Arme aus. »Was bleibt dann noch?«
»Kyp und ich werden den Sonnenhammer zurück in den Schlund bringen. Er wird den Autopiloten aktivieren und ihn in eins der Schwarzen Löcher steuern. Quantenpanzerung oder nicht, er wird auf jeden Fall zerstört werden. Es gibt keinen besseren Weg, etwas aus diesem Universum verschwinden zu lassen.«
Kyp richtete sich auf. »Ich weiß, daß der Sonnenhammer dem Zugriff des Imperiums und der Neuen Republik entzogen werden muß. Ich… Dr. Xux’ Erinnerungen an die Konstruktionspläne sind gelöscht. Die Galaxis wird endlich von dieser Bedrohung erlöst sein.« Er versteifte sich, streckte das Kinn vor und sah sich mit plötzlich wieder lebendigen Augen um. Die Schuld und der Schmerz waren einem Ausdruck des Stolzes und der Entschlossenheit gewichen.
Luke legte seine Hand auf den Unterarm des jungen Mannes, und Kyp verstummte, überließ Luke die weiteren Erklärungen.
»Leia, ich weiß, daß du zur neuen Staatschefin ernannt worden bist. Du kannst die nötigen Befehle geben.« Er beugte sich vor und redete mit jener idealistischen, jungenhaften Energie auf sie ein, die sie noch aus den früheren Jahren kannte. »Du weißt, daß ich recht habe.«
Leia schüttelte den Kopf. Sie fürchtete sich schon jetzt vor den erbitterten diplomatischen Auseinandersetzungen, die Lukes absurdes Verlangen auslösen würde.
»Es wird eine Menge hitziger Diskussionen geben. Die meisten Ratsmitglieder werden sich weigern, Kyp auch nur in Sichtweite des Sonnenhammers zu lassen. Was soll ihn davon abhalten, erneut die Galaxis heimzusuchen und noch mehr Sonnensysteme zu vernichten? Können sie dieses Risiko eingehen? Können wir es?«
»Sie werden das Risiko eingehen müssen«, erklärte Luke. »Es muß getan werden. Und ich werde bei ihm sein.«
Leia biß sich auf die Lippe. Ihr Bruder konnte so überzeugend sein. Sie kannte ihn gut genug, um sich nicht von seiner Jedi-Aura einschüchtern zu lassen… aber sie war überzeugt, daß Luke tun würde, was er versprach.
»Weißt du eigentlich, was du da von mir verlangst?« fragte sie mit leiser, flehender Stimme.
»Leia, wie ich unserem Vater gegenübertreten mußte, so muß sich Kyp dieser Prüfung unterziehen. Sag dem Rat, daß Kyp der mächtigste Jedi dieser Generation werden kann, wenn er diese Prüfung besteht.«
Leia seufzte und stand auf. »In Ordnung. Ich werde es versuchen…«
Kyp unterbrach sie und sagte: »Einen Versuch gibt es nicht; man tut es oder nicht.« Dann rang er sich ein mattes Lächeln ab und wies auf Luke. »Zumindest ist es das, was er immer sagt.«
32
Han Solo knirschte mit den Zähnen, während er an den Kontrollen des Falken hantierte. Der modifizierte leichte Frachter scherte nach oben aus und drehte in einem engen Bogen bei. Der blendende Blitz aus dem Superlaser des Todessterns verblaßte zu einem glühenden Strich, als sich Kessels Mond in eine rasch expandierende Trümmerwolke verwandelte.
»Das sollte meine Garnison werden!« rief Lando mit sich überschlagender Stimme. »Zuerst Moruth Doole, jetzt ein Todesstern – das Geschäft wird immer mehr zur Pleite.«
Mara Jade, das Gesicht so hart wie roh gehauener Stein, zwängte sich hastig zwischen Hans und Landos Cockpitsitze und schrie in die Kommeinheit: »Hier ist Mara Jade. An alle Schiffe, bitte melden. Wie groß sind die Verluste? Ist der Evakuierungsbefehl rechtzeitig erfolgt?«
Die kühle Stimme einer Mistryl-Wächterin antwortete: »Ja, Commander Jade«, sagte die Kriegerin. »Wir sind beim ersten Alarm raus. Bis auf zwei Schiffe haben alle die Basis verlassen. Ein weiteres wurde von herumfliegenden Trümmern getroffen und zerstört.«
Mara nickte grimmig. »Dann verfügen wir noch immer über eine kampfstarke Flotte«, meinte sie.
»Eine kampfstarke Flotte!« wiederholte Han. »Wir haben keine Chance gegen dieses Ding. Das ist ein Todesstern, kein Frachter.« Er blickte durch die obere Sichtluke und entdeckte den skelettierten Prototypen über Kessel. Die Superwaffe schien über die Zerstörung zu brüten, die sie soeben angerichtet hatte.
»Aber Han«, flehte Lando, »wir müssen irgend etwas unternehmen, bevor er auch noch den Planeten in die Luft sprengt. Denk nur an all das Gewürz dort unten.«
Mara griff wieder nach der Kommeinheit.
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