Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
um ihre Achse, entfernte sich mit zunehmender Geschwindigkeit von Kessel und ließ die anderen Schiffe hinter sich zurück.
Als das Gleißen des dritten Todesstern-Laserstrahls verblaßte, rieb sich Han Solo die Augen und blinzelte. »Das war zu nahe«, sagte er. »Der Schuß hat uns gestreift und die Bugschilde zusammenbrechen lassen.«
Shanas alter Blockadebrecher war vernichtet worden, und einige der anderen Schiffe zogen sich fluchtartig zurück. »Wir müssen uns neu formieren«, drang Kithras Stimme aus dem Kommsystem.
»Ich finde, wir sollten von hier verschwinden«, sagte Han.
»Seht doch!« rief Lando, als die kugelförmige Gitterkonstruktion des Todessterns abdrehte und sich mit hoher Geschwindigkeit von Kessel entfernte. »Wir haben ihn in die Flucht geschlagen.«
»Vorübergehend«, wiegelte Mara ab. »Vielleicht zieht er sich nur zurück, um seine Energiespeicher aufzuladen und dann erneut anzugreifen.«
»Solange sich dieses Ding da draußen herumtreibt«, erklärte Lando, »ist Kessel nicht sicher. Han, wir müssen hinterher und mit dem Falken bis zum Reaktorkern vordringen.«
»Bist du verrückt, Lando?« brauste Han auf. »Das ist mein Schiff, vergiß das nicht.«
»Das bestreite ich gar nicht«, sagte Lando und hob beschwichtigend die Hände, »aber ich bin mit ihm schon einmal in einen Todesstern geflogen. Erinnerst du dich?«
»Ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl dabei«, murmelte Han und warf Mara Jade einen Blick zu. »Aber du hast recht. Wir können nicht einfach abhauen. Wenn der Prototyp in die Hände der imperialen Raummarine fällt, könnte er eine Menge Unheil anrichten. Fliegen wir rein.«
Er beschleunigte. Mara nahm Verbindung mit ihrer Flotte auf. »Alle Schiffe zurückziehen. Wir dringen in den Todesstern ein. Allein.«
Der Falke stieß in das alptraumhafte Labyrinth der Träger, Kühl- und Belüftungssysteme, Energieverteiler und Substationen im Inneren des Todesstern-Prototypen vor. Laufgänge überspannten wie zahllose Spinnfäden die klaffenden Metallschluchten.
Der Falke drang tiefer und tiefer in den Kampfstern ein. Das Gitterwerk wurde dichter, komplexer, und Han mußte immer vorsichtiger durch schmale Passagen navigieren.
Vor ihnen, in der Mitte eines riesigen offenen Korridors, neigte sich ein gewaltiger Baukran. Der Angriff der Schmuggler und die plötzliche Beschleunigung des Prototypen mußten ihn aus seiner Verankerung gelöst haben. Der Kran stürzte im Vakuum des Weltalls lautlos um und versperrte dem Falken den Weg.
»Paß auf!« schrie Lando.
Han drückte die Feuerknöpfe seiner Laserkanonen und verwandelte den umgekippten Kran in eine expandierende Wolke aus leuchtenden Gasen und Metalldämpfen. Lando lehnte sich zurück und schloß mit einem schaudernden Seufzer die Augen.
Die Passagiere wurden heftig durchgeschüttelt, als der Falke die Wolke durchflog. Große Trümmerstücke trafen die Deflektorschirme. Aus den Kontrollpulten sprühten Funken, und aus dem Maschinenraum unter den Bodenplatten quoll Rauch.
»Auch das noch!« keuchte Lando.
Han schaltete an den Kontrollen. »Der Falke hält schon durch«, sagte er beschwörend.
Plötzlich machte der Todesstern einen Sprung nach vorn, als seine mächtigen Sublichttriebwerke zündeten. Han stieß in einer Spiralbahn weiter zum Reaktorkern vor. Der Falke schüttelte sich und reagierte kaum noch auf Hans Manövrierversuche.
Sie passierten die titanischen Träger um den äußeren Kern und gelangten in eine riesige kugelförmige Kammer mit den beiden leuchtenden kegelförmigen Komponenten des Reaktorkerns. Grün-blaues Feuer knisterte zwischen den Kontakten, als die Reaktoren Energie in die Waffenspeicher pumpten.
»Der Alptraum wiederholt sich«, meinte Lando. »Dabei wollte ich so etwas nie wieder in meinem Leben sehen.«
»Ich schätze, wir haben einfach Glück«, sagte Han und überflog die Schadensberichte. »Sieht schlimm aus«, preßte er hervor. »Warum müssen die Maschinen ausgerechnet jetzt schlappmachen?«
Der Todesstern drehte sich erneut, änderte den Kurs und beschleunigte mit den äquatorialen Triebwerkseinheiten. Han wich in letzter Sekunde einem bogenförmigen Träger aus und näherte sich langsam dem Reaktorkern.
»Ich muß die Maschinen überprüfen«, sagte Han, »aber solange der Todesstern so unruhig fliegt, kann ich nichts unternehmen. Wir müssen uns irgendwo festhaken.«
»Festhaken?« wiederholte Mara verwirrt.
»Nur keine Panik. Ich hab’ damit schon mal die
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