Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
plötzlich Teer. Er wusste nicht, was er tun sollte.
Dann sah er Qui-Gon auf sich zukommen. Erleichterung kam über ihn. Der Jedi war verwundet und blutete, seine Schulter war steif. Aber er war am Leben.
»Habt Ihr das Dactyl mitgebracht?«, rief Obi-Wan.
Qui-Gon nickte. »Die Arconier?«
»Sie leben noch, aber sie sind sehr schwach. Los, Qui-Gon. Ich halte den Höhleneingang!«
Obi-Wan erwartete, dass Qui-Gon ihn mit dem Dactyl in die Höhle schicken würde. Doch der Jedi blickte ihn nur eine Zehntelsekunde lang an. Obi-Wan sah Respekt und Anerkennung in den Augen des Meisters.
»Ich werde zurückkommen«, versprach Qui-Gon und lief in die Höhle.
Innerhalb von Sekunden waren die Draigons über Obi-Wan. Sein Lichtschwert schlug und brannte, zischte und kreischte. Draigons brüllten vor Schmerz auf und fielen vor ihm zu Boden. Er kämpfte besser und stärker als jemals zuvor. Sogar besser als er jemals gedacht hatte, dass er würde kämpfen können.
Doch er wusste, dass er die Draigons nicht lange aufhalten konnte.
Qui-Gon rannte durch die Höhle, vorbei an Whiphiden- und Hutt-Wachen, seine Dactyl-Tasche unter dem Arm.
Sein Gesichtsausdruck war derart entschlossen, dass niemand wagte ihn aufzuhalten. Stattdessen duckten sich Jembas Wachen ängstlich, bis Qui-Gon vor Jemba stand.
»Stopp!«, befahl der Hutt. »Wo willst du hin?«
Qui-Gon starrte Jemba an. »Du solltest deine Wachen zum Höhleneingang schicken«, warnte Qui-Gon. »Wir haben
Probleme.«
»Ha!«, lachte Jemba. »Dein einfältiger Schüler hat diesen Trick schon probiert!«
Plötzlich brüllte ein Draigon in der Nähe des Tunneleingangs. Die Höhle bebte. Staub fiel von der Höhlendecke herab.
»Es geht los«, sagte Qui-Gon kurz. Er lief an dem enormen Hutt vorbei und beeilte sich, das Dactyl zu den Arconiern zu bringen.
Grelb hatte sich zwischen zwei flache Felsen gequetscht und ruhte sich einen Moment lang aus. Er hatte seinen schweren Blaster in der Hand und sah zu den Höhlen hinunter. Er hatte seine Chance, Qui-Gon umzubringen, versäumt. Der große Jedi war bereits in die Höhlen gelaufen. Doch Obi-Wan bewachte mit gezücktem Lichtschwert den Eingang.
Er wollte den Meister, doch jetzt musste er sich zunächst mit dem Schüler zufrieden geben.
Draigons stürzten zu Dutzenden aus dem Himmel herab und sammelten sich um den Jungen. Sogar Grelb musste die Fähigkeiten des jungen Jedi bewundern. Sein Lichtschwert traf wieder und wieder, doch der Junge zeigte keine Zeichen der Ermüdung. Es war fast schade, ihn umzubringen.
Blitze zuckten durch die Nacht. Regen prasselte auf die Steine über Grelbs Kopf. Das Versteck unter den Felsen hatte auch etwas Gutes - es war wenigstens trocken.
Er hob sein Blastergewehr und versuchte, auf den jungen Jedi zu zielen. Das Lichtschwert des Jungen blitzte zwischen den Draigons auf.
Alles, was ich jetzt brauche, dachte Grelb, ist ein kurzer Augenblick, um meinen Schuss abzufeuern. Nur einen ...
Kapitel 22
Der Kampf war anders als alles, was Obi-Wan sich bisher ausgemalt hatte. Er verspürte keine Angst. Er hatte sogar die Tatsache akzeptiert, dass er sterben würde. Seine Chancen standen einfach zu schlecht. Jetzt kämpfte er nur noch, um die Arconier zu beschützen. Er fühlte keinen Zorn. Er hasste die hungrigen Kreaturen nicht, die zu hunderten aus dem verdunkelten Himmel geschossen kamen.
Die Macht war sein Verbündeter.
Er konnte fühlen, wie sie seine Bewegungen lenkte, wie sie ihn und die Draigons durchfloss. Er sprang und schlug Saltos. Er drehte sich und schlug durch Muskeln und Klauen. Der Kampf war zu einem Tanz um das nackte Überleben geworden.
Und während er tanzte, veränderte sich Obi-Wan. Er fühlte seltsame Vorahnungen, wie er sie noch nie in seinem Leben gespürt hatte. Er sah Attacken, bevor sie stattfanden. Er spürte den Schlag eines Schwanzes, bevor er ihn traf. Die Muskeln der Draigons waren unglaublich deutlich definiert, so dass er schon am winzigsten Zucken ablesen konnte, welcher Draigon sich als nächster drehen würde. Tote Draigons lagen auf dem Boden um ihn herum. Er gab sich voll und ganz dem Tanz hin.
Nach einigen Minuten begann er, sich Richtung Höhleneingang zurückzuziehen. Er hatte eine Idee. Wenn er die Draigons ganz vorn am Eingang umbrachte, dann würden ihre Körper diesen blockieren. Wenn dann genug Eingänge blockiert waren, hätten sie vielleicht eine Chance.
Er kämpfte wie wild auf dem Weg zurück. Er hatte gerade den Eingang erreicht, als er
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