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Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale

Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale

Titel: Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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jemanden zu sprechen gewesen, der sich in ihre Angelegenheiten einmischte.
    Die Landschaft draußen war jetzt heller. Die strahlen der tief orangefarbenen Sonne leckten an den Minentürmen wie züngelnde Flammen. Während Qui-Gon noch immer versuchte, sich aus dem Griff seines Alptraums zu befreien, beobachtete er, wie Bandomeer lebendig wurde. Licht flammte in den engen Straßen auf. Arbeiter gingen zu den Minen. Nachtarbeiter trotteten ausgelaugt nach Hause. Qui-Gons Gedanken kehrten wieder zu Xanatos überraschender Nachricht zurück:
    Ich habe mich auf diesen Tag gefreut.
    Die Nachricht hatte eine kleine Zeichnung enthalten. Ein unterbrochener Kreis neben Xanatos Namen an der Stelle, wo sich die Enden des Kreises treffen sollten, klaffte eine Lücke.
    Das sollte Qui-Gon an etwas erinnern. Es war eine Anspielung. Xanatos hatte auf seiner Wange eine Narbe in dieser Form. Qui-Gon grübelte nochmals über diese Nachricht, spielte alle Möglichkeiten durch, die damit verbunden sein könnten. Er konnte in eine Falle laufen. Oder Xanatos trieb ein Spiel mit ihm. Vielleicht war Xanatos jetzt auch Galaxien entfernt und lachte bei dem Gedanken, dass sein ehemaliger Meister beim Anblick seines Namens vor Angst erzitterte.
    Genau. Das war etwas, was Xanatos zuzutrauen wäre: Qui-Gon verwirren, ihn aufhalten, ihn dazu bringen, die Situation falsch einzuschätzen nur weil er dachte, Xanatos hätte etwas damit zu tun. Xanatos war klug. Und er benutzte diese Klugheit, um bösartige Spiele einzufädeln.
    Plötzlich wünschte sich Qui-Gon, die Nachricht wäre ein Spiel. Ein kindischer Scherz.
    Er wollte Xanatos nie wieder Auge in Auge gegenüberstehen.

Kapitel 3

    Obi-Wan wachte auf, rührte sich aber nicht. Mit kaum geöffneten Augenlidern warf er einen verstohlenen Blick auf Qui-Gon. Der Jedi-Meister stand am Fenster. Er wandte Obi-Wan den Rücken zu, doch der wusste, dass Qui-Gon wieder grübelte.
    Obi-Wan war drauf und dran, Qui-Gon zu fragen, was er dachte. Sein Kopf war voller Fragen, seit sie auf Bandomeer gelandet waren. Was hatte Qui-Gons Gelassenheit in Aufgewühltheit verwandelt? Würde ihn der Jedi in seine Mission als Wächter des Friedens einbeziehen? Hatte sich Obi-Wan nicht als würdiger Padawan-Anwärter erwiesen?
    Seit er den Tempel nur ein paar Tage zuvor verlassen hatte, war auf Obi-Wan mit Blastern geschossen worden. Ein Hutt hätte ihn beinahe erwürgt. Er hatte sich mit togorianischen Piraten angelegt, riesige fliegende Draigons in die Flucht geschlagen und ein gewaltiges Transportschiff durch ein Feuer von Laserkanonen manövriert. Doch offensichtlich hatte er nicht genug getan, um Qui-Gon zu beeindrucken.
    Wenn er doch nur an der inneren Ruhe festhalten könnte, die ihm im Tempel beigebracht worden war. Er wusste, dass er als Jedi-Schüler die Dinge, die das Leben brachte, mit Ruhe angehen musste. Doch seine Lage war zum Verrücktwerden! Er hatte sein Jedi-Training erfolgreich beendet, doch kein Jedi-Ritter hatte ihn zum Padawan erwählt. An seinem dreizehnten Geburtstag würde es zu spät sein. Und bis dahin waren es nur noch drei Wochen!
    Es schien so, als wäre seine Bestimmung, ein Farmer zu sein und nicht Krieger oder Friedenswächter. Obi-Wan hatte gedacht, er könnte das akzeptieren, doch es war schwer. Er konnte nicht anders als fühlen, dass ihm ein anderer Weg bestimmt war.
    Offensichtlich dachte Qui-Gon nicht so. Obwohl Obi-Wan das Leben des Jedi-Ritters gerettet hatte, benahm sich Qui-Gon so, als wäre es lediglich eine freundliche Geste gewesen, etwa wie die Hilfe beim Reparieren eines defekten Türschlosses. Obi-Wans Loyalität und Hingabe wurden von Qui-Gon mit höflicher Akzeptanz angenommen, mehr aber auch nicht.
    Qui-Gon drehte sich leicht, und Obi-Wan studierte sein Profil. Die Sorgen und Vorahnungen des Jedi-Ritters erfüllten den Raum zusammen mit dem heller werdenden Licht. Alles hatte damit angefangen, dass Qui-Gon den Zettel mit der Nachricht bekam. Qui-Gon hatte sie wie den Gruß eines alten Bekannten abgetan. Doch Obi-Wan glaubte ihm nicht.
    Während er noch immer aus dem Fenster blickte, sagte Qui-Gon unvermittelt: »Du solltest dich anziehen. Es ist fast schon Zeit für das Treffen.«
    Obi-Wan seufzte, als er die leichte Decke wegschob. Er hatte noch keinen Muskel bewegt, und dennoch hatte Qui-Gon gewusst, dass er wach war. Der Jedi-Ritter war ihm immer um mindestens drei Schritte voraus.
    Warum verschwieg ihm Qui-Gon, was nicht in Ordnung war? War es die Nachricht oder hatte

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