Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Titel: Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
schwebte.
    »Noch eine Halle der Zeugen«, sagte Nield voller Abscheu. »Das war die letzte verbliebene Wasserfläche innerhalb tausender von Kilometern. Jetzt kann sie niemand mehr genießen, außer den Toten.«
    Der Wind zerrte an Nields Haaren, als der sich die Szenerie ansah. Sein entgeisterter Blick wurde immer trauriger und Qui-Gon war klar, dass jetzt die Erinnerung an einen dieser Schwimmausflüge wach wurde. Plötzlich erstaunte es ihn, wie jung Nield eigentlich aussah. Unter Tage hatte ihn sein Auftreten älter als Obi-Wan erscheinen lassen, doch die beiden waren etwa gleich alt.
    Qui-Gon sah kurz hinüber zu Cerasi. Ihr schlankes, hübsches Gesicht war blass, beinahe blutleer, doch er erkannte noch das Kind, das sie einst gewesen war. Sie sind alle so jung, dachte er voller Trauer. Zu jung für die Aufgabe, die sie sich selbst auferlegt hatten - das Unrecht von Jahrhunderten gerade zu rücken, eine Welt zu retten, die durch Zwistigkeiten und Streit geteilt war.
    »Los«, sagte Nield. »Lasst uns hören, was die glücklichen Toten zu sagen haben.«
    Er marschierte voran und sie folgten ihm. Er ging durch die Steintür hindurch und schnell die Gänge entlang, vorbei an Monument um Monument. Er aktivierte ein Hologramm nach dem anderen, blieb aber nicht stehen, um sich die Geschichten anzuhören. Die Stimmen erfüllten die gewaltige Kammer, ihre Erzählungen von Rache und Hass hallten von den Wänden zurück. Nield begann zu laufen, drückte eine Kugel nach der anderen, um die Geister zu aktivieren.
    Irgendwann hielt er vor dem letzten Hologramm an, das er aktiviert hatte. Es war ein großer Mann mit schulterlangem Haar und einer Panzerung.
    »Ich bin Micae, Sohn von Terandi von Garth, aus dem Norden«, sagte das Hologramm. »Ich war noch ein Junge, als die Melida Garth einnahmen und mein Volk in Lagern zusammenpferchten. Dort starben viele, unter anderem auch ...«
    »Und warum haben die Melida das getan, du Schwachkopf?«, fragte Nield die Figur, die eine Liste von Toten herunterleierte.
    »Vielleicht weil die Daan-Soldaten im Norden die Melida-Siedlungen ohne Vorwarnung angegriffen und hunderte getötet hatten?«
    Die Geschichte des Soldaten ging weiter. »... und meine Mutter starb an diesem Tag, ohne meinen Vater jemals wieder gesehen zu haben. Mein Vater starb im heldenhaften Kampf in den Ebenen, während er das große Unrecht rächte, das die Melida während der Kämpfe im Norden .«
    »... die ein Jahrhundert zuvor stattgefunden hatten!«, spottete Nield.
    ». heute ziehe ich mit meinen drei Söhnen in den Kampf. Mein jüngster Sohn ist zu jung, um uns zu begleiten. Ich kämpfe heute, damit er niemals mehr kämpfen muss .«
    »Dann hat er ja gute Chancen!«, höhnte Nield.
    »Wir wollen Gerechtigkeit, keine Vergeltung. Und daher, so weiß ich, werden wir siegen.« Der Krieger hob seine Faust und öffnete sie zu einer Geste des Friedens.
    »Lügner und Narren!«, rief Nield. Er drehte sich abrupt von dem Hologramm weg. »Lasst uns hier verschwinden. Ich ertrage dieses dumme Geschwätz nicht mehr länger.«
    Sie gingen hinaus an die frische Luft. Graue Wolken zogen sich über ihnen zusammen und das Wasser sah beinah so schwarz aus wie die große Halle, die darüber schwebte und einen langen Schatten warf. Es war schwer zu sagen, wo das Gebäude aufhörte und das Wasser begann.
    »Seht Ihr?«, wollte Nield von Qui-Gon wissen. »Sie werden niemals aufhören. Die Jungen sind die einzige Hoffnung dieser Welt. Ich weiß, dass die Jedi weise sind. Ihr müsst erkennen, dass unsere Sache gerecht ist. Verdienen wir keine Chance?«
    Nields goldene Augen brannten voller Zuversicht. Qui-Gon blickte Obi-Wan an. Er sah, dass Nields Worte den Jungen nicht nur bewegten, sondern auch zutiefst aufwühlten.
    Das bedrückte ihn. Obwohl das Herz eines Jedi durchaus auch ergriffen sein konnte, war es doch seine Pflicht neutral und besonnen zu bleiben. Die Lage hier war kompliziert und unsicher. Sie mussten einen kühlen Kopf bewahren, um sich hindurch zu navigieren. Sein Instinkt sagte ihm, dass es besser war, keine Partei zu ergreifen.
    Doch da stand noch die Frage nach Tahl im Raum. Ihre Rettung war der Grund ihrer Mission. Nield hatte seine Hilfe zugesagt. Konnte er sein Versprechen einhalten?
    »Ich weiß, wo Tahl gefangen gehalten wird«, erklärte Nield, fast als hätte er Qui-Gons Gedanken gelesen. »Sie ist am Leben.«
    »Kannst du uns dorthin bringen?«, fragte Qui-Gon.
    »Cerasi wird euch hinbringen«, gab Nield

Weitere Kostenlose Bücher