Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Titel: Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
arbeiteten sie an Raketenkörpern, die sie mit Kieselsteinen und Farbe füllten.
    Cerasi arbeitete in einer Ecke an einem Haufen Schleudern. Sie schnitzte sie mit einem scharfen Messer zurecht und testete sie auf ihre Genauigkeit. Dazu zog sie ein Flimsiplast auf und feuerte es ab. Das Flimsiplast schoss quer durch den hohen Raum und traf jedes Mal mit tödlicher Präzision auf den selben Felsen. Cerasi arbeitete unermüdlich, ohne Pause.
    »Ich würde gern helfen«, sagte Obi-Wan und ging zu ihr. »Nicht bei der Strategie«, fügte er schnell hinzu. »Ich weiß, dass ihr das unter Kontrolle habt. Aber ich kann euch dabei helfen.«
    Cerasi wischte sich eine Locke aus dem Gesicht und lächelte leicht. »Ich glaube, ich war etwas streng zu deinem ChefMeister, hm?«
    »Er ist nicht wirklich mein Chef«, erklärte Obi-Wan. »Das ist nicht die Art der Jedi. Er ist vielmehr mein Mentor.«
    »Sicher, was immer du sagst. Aber wenn du mich fragst, die Älteren denken immer, sie wissen alles besser. Sie kommen einem immer in die Quere.« Sie gab Obi-Wan ein Messer. »Wenn du sie genauso dick schnitzen kannst wie meine, könnten wir die alle in kürzester Zeit fertig haben.«
    Obi-Wan setzte sich hin und begann, mit dem Messer an dem weichen Holz zu schaben. »Was glaubst du, wie stehen morgen unsere Chancen für einen Erfolg?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Cerasi überzeugt. »Wir bauen auf den Hass zwischen den beiden Sektoren. Wir müssen nur Kampfhandlungen vortäuschen. Beide Seiten werden reagieren, ohne sich die Mühe zu machen, Berichte über Blasterfeuer und Torpedostarts zu überprüfen. Sie rechnen jeden Moment mit neuen Kämpfen.«
    »Euer Kampf mag vorgetäuscht sein, aber die Gefahr ist real«, gab Obi-Wan zu bedenken. »Beide Seiten haben echte Waffen, mit denen sie schießen können.«
    Cerasi schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Angst.«
    »Sich über Angst im Klaren zu sein kann dich schützen, wenn sie nicht Besitz von dir ergreift.«
    Cerasi schnaubte. »Ist das einer der Sprüche deines ChefMeisters?«
    Obi-Wan wurde rot. »Ja. Und ich habe gelernt, dass er stimmt. Angst ist ein Instinkt, der dich warnt, vorsichtig zu sein. Jeder, der in den Kampf zieht und behauptet, keine Angst zu haben, ist ein Narr.«
    »Nun, dann nenn mich eine Närrin, Pada-Jedi«, sagte Cerasi kurz. »Ich habe keine Angst.«
    »Ah«, sagte Obi-Wan locker. »Du ziehst ohne Angst in den glorreichen Kampf und bist überzeugt, dass dein Gegner fallen wird.«
    Er wiederholte die hohlen Prahlereien der Toten in den Hallen der Zeugen und Cerasi wusste das. Sie errötete, so wie Obi-Wan kurz zuvor.
    »Noch mehr Jedi-Weisheiten. Es wäre ein Wunder, wenn du es schaffen würdest, lange am Leben zu bleiben, wenn du immer die dummen Dinge kommentierst, die die Leute sagen.« Cerasi zeigte ein halbes Lächeln. »In Ordnung. Ich verstehe, was du meinst. Ich bin nicht besser als meine Vorfahren. Ich marschiere blind in einen Kampf, den ich verlieren werde.«
    »Ich sage nicht, dass ihr verlieren werdet.«
    Cerasi hielt inne und sah Obi-Wan zum ersten Mal offen an. »Vielleicht werde ich am Tag des Kampfes Angst haben. Aber heute habe ich das Gefühl, dass ich bereit bin. Dies ist der erste Schritt in Richtung Gerechtigkeit. Und ich kann es kaum erwarten, ihn zu tun. Hast du dazu auch irgendwelche Weisheiten?«
    »Nein«, meinte Obi-Wan. Cerasi war anders als alle anderen, die er bisher kennen gelernt hatte. »Gerechtigkeit ist etwas, für das man kämpfen muss. Wenn ich das nicht wüsste, könnte ich kein Jedi sein.«
    Cerasi legte ihre Schleuder nieder. »Ein Jedi zu sein bedeutet dir genauso viel wie mir, zu den Jungen zu gehören«, sagte sie. Ihre kristallgrünen Augen beobachteten ihn. »Ich denke, der Unterschied besteht darin, dass Die Jungen keine Mentoren haben. Wir führen uns selbst.«
    »Ein Padawan zu sein ist eine ehrenvolle Reise«, gab Obi-Wan zurück. Doch er fürchtete, dass seine Worte wenig überzeugend klangen. Er war daran gewöhnt, sie auszusprechen und mit ganzem Herzen daran zu glauben. Es hatte es zutiefst verinnerlicht ein Jedi zu sein. Doch in den wenigen Stunden bei den Jungen hatte er eine Entschlossenheit gesehen, die ihn ebenso verwirrt wie aufgewühlt hatte.
    Natürlich hatte er schon unter den Jedi-Schülern im Tempel tiefe Hingabe gesehen. Doch bei manchen Schülern schien sie oft auch mit Stolz vermischt zu sein. Sie waren die Elite, ausgewählt aus Millionen, um ausgebildet zu werden.
    Immer wenn Yoda Stolz bei

Weitere Kostenlose Bücher