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Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Titel: Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Tunnels ab. »Wo?«
    Cerasi nahm ein aufgewickeltes Lastseil von ihrem Gürtel ab. Sie warf das Seil mit geübtem Schwung hoch und befestigte es mit einer schnellen Bewegung ihres Handgelenks an einem Haken, der in den Mörtel der Wand eingelassen war. Cerasi zurrte das Seil fest, zog prüfend daran und lächelte Qui-Gon an. »Keine Sorge, es wird sogar Euch tragen.«
    Sie hangelte sich am Seil hoch, setzte eine Hand nach der anderen. Als sie beinahe oben war, schwang sie sich mit dem Seil hinüber und hakte ihre Finger in den Felsspalt. Dort blieb sie hängen, das Gesicht gegen den Spalt gepresst.
    »Niemand da«, rief sie leise nach unten. Sie stieß sich ab und drehte sich heftig herum, wobei sie ihren Körper nach hinten schwang, bis sie beinahe auf dem Kopf hing. Sie nutzte den Schwung und trat gegen den Stein. Er hob sich aus der Fassung und mit dem nächsten Schwung gab sie ihm einen leichteren Stoß, um ihn aus dem Weg zu räumen. Qui-Gon hörte einen dumpfen Schlag, als der Stein dort oben auf den Boden schlug.
    Bei ihrem nächsten Schwung stemmte Cerasi ihre Füße in die Öffnung und bog ihren Körper nach vorn, um sich hinauszu-schwingen.
    Die ganze Aktion hatte vielleicht dreißig Sekunden gedauert. Qui-Gon bewunderte Cerasis Beweglichkeit und Kraft.
    Sie streckte ihren Kopf wieder herein. »Ist doch nichts dabei.«
    Einer nach dem Anderen zogen sich die verbliebenen Drei das Seil hoch und schwangen sich zur Öffnung hinaus. Sie waren nicht ganz so grazil und geschickt wie Cerasi, doch sie schafften es.
    Qui-Gon fand sich im Lagerraum eines Versorgungsgebäudes hinter einem verlassenen Anwesen wieder. Es war ein klug gewählter Ort, um den Tunneleingang zu verstecken.
    Jetzt führte Nield die Gruppe an, denn er kannte sich im Daan-Sektor aus. »Keine Sorge«, sagte zu den Jedi. »Ich bin ein Daan und viele hier kennen mich. Ihr seid im Daan-Territorium sicher. Zumindest wollen die Daan keine Geiseln nehmen.«
    Jetzt, da Qui-Gon mehr Zeit hatte, konnte er den Daan-Sektor etwas genauer betrachten. Er sah nicht viel anders aus als das innere Zentrum. Verlassene, zerbombte Gebäude. Barrikaden. Nahrungsmittelknappheit in den Läden. Und überall Menschen, die ihrem Tagwerk nachgingen und dabei alte, mehr oder weniger reparaturbedürftige Waffen an der Brust, den Hüften und Handgelenken trugen. Er sah kaum Menschen, die jünger als sechzig oder älter als zwanzig waren.
    »Dies war einmal ein schöne Stadt«, bemerkte Nield mit trauriger Stimme. »Ich habe Zeichnungen und HologrammNachbildungen gesehen. Sie wurde sieben Mal komplett wieder aufgebaut. Ich kann mich an Bäume und Blumen erinnern und sogar an ein Museum, das nichts mit den Toten zu tun hatte. Als ich noch sehr jung war.«
    »Fünf Jahre lang gab es keine Barrikaden«, sagte Cerasi leise.
    »Daan und Melida lebten gemeinsam in beiden Sektoren. In manchen Gegenden haben sie sogar Seite an Seite gelebt. Dann begann der fünfundzwanzigste Kampf um Zehava.«
    »Was ist mit deinen Eltern, Cerasi?«, fragte Obi-Wan.
    Qui-Gon fiel es schwer, Cerasis Gesichtsausdruck zu lesen. Sie schien mit sich zu kämpfen, ob sie überhaupt einen Teil ihrer Geschichte mit jemandem teilen wollte. »Ihr Hass hat sie vernichtet, wie so viele andere auch. Meine Mutter starb, als sie einen Angriff von Heckenschützen anführte. Mein Bruder wurde aufs Land geschickt, um in einer Munitionsfabrik zu arbeiten. Ich habe seitdem kein Wort mehr von ihm gehört.«
    »Und dein Vater?«
    Cerasis Gesicht wurde ausdruckslos, desinteressiert. »Er ist tot«, sagte sie tonlos.
    Das ist nur eine Geschichte, dachte Qui-Gon. Jeder der Jungen, so wurde ihm klar, würde eine ähnliche erzählen können. Voller Leid und Schmerz, von zu früh verlorenen Eltern, getrennten Familien. Darin hatten sie etwas gemeinsam.
    Qui-Gon sah, wie vor ihnen etwas wie blaues Wasser schimmerte. Sie gingen einen breiten Boulevard entlang, sprangen über große Löcher im Boden, wo Protonen-Granaten eingeschlagen waren.
    »Das ist der Weir-See«, erklärte Nield. »Ich bin hier immer schwimmen gegangen, als ich klein war. Ihr seht ja, was die Daan jetzt daraus gemacht haben.«
    Als sie näher kamen, wurde der blaue Schimmer, den Qui-Gon zwischen zwei Gebäuden erblickt hatte, breiter, und er konnte sehen, dass der See ziemlich groß war. Es wäre ein schöner Anblick gewesen, wenn da nicht das massive, niedrige Gebäude aus dunklem Stein gewesen wäre, das auf Repulsor-kissen dicht über dem Wasser

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