Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten
zurückzukehren. Tahl braucht Hilfe.«
»Sie braucht Ruhe und medizinische Betreuung«, meinte Obi-Wan. »Das können wir auch hier für sie bekommen. Cerasi kann mir sagen, wo ich dazu hingehen muss. Wir können einen Heiler mitbringen oder einen Ort finden, an dem sie sicher ist.«
»Nein«, sagte Qui-Gon und schüttelte den Kopf. »Sie muss zum Tempel zurückgebracht werden. Wir können hier nichts mehr tun, Padawan. Wir werden morgen aufbrechen.«
»Ein Teil unserer Mission war es, die Lage auf dem Planeten zu stabilisieren, wenn wir können«, beharrte Obi-Wan. »Das haben wir nicht getan. Aber wir können es schaffen, wenn wir bleiben!«
»Wir wurden nicht gebeten .«
»Wir wurden von den Jungen gebeten!«, rief Obi-Wan.
»Das ist keine offizielle Anfrage«, gab Qui-Gon gereizt zurück. Der Junge begann, seine Geduld zu strapazieren.
»Ihr habt die Regeln schon einmal gebrochen, Qui-Gon«, erklärte Obi-Wan. »Auf Gala habt Ihr mich allein gelassen, um ins Hügelland zu gehen, obwohl Ihr angewiesen worden wart, im Palast zu bleiben. Ihr brecht die Regeln, wenn es Euch passt.«
Qui-Gon holte tief Atem und versuchte, seinen Ärger zu unterdrücken. Er wollte auf Obi-Wans Zorn nicht reagieren. »Ich breche die Regeln nicht, weil es mir passt«, sagte er vorsichtig, »sondern weil die Regeln manchmal während einer Mission im Weg stehen. Das ist hier nicht der Fall. Ich glaube, Yoda hat Recht.«
»Aber.«, unterbrach Obi-Wan, doch Qui-Gon erhob eine Hand.
»Morgen werden wir aufbrechen, Padawan«, sagte er streng.
Plötzlich ertönte ein Brüllen von den Jungen, die sich in der anderen Ecke des Gewölbes versammelt hatten. Cerasi kam zu den Jedi herüber gerannt. Sie strahlte.
»Es ist offiziell!«, rief sie. »Da wir keine Antwort auf unsere Bitte um Frieden erhalten haben, haben wir den Älteren den Krieg erklärt. Wenn sie nicht sofort Friedensverhandlungen zwischen den Melida und den Daan zustimmen, werden wir sie mit ihren eigenen Waffen angreifen. Sie müssen uns jetzt eine Antwort geben.« Sie drehte sich mit leuchtenden Augen zu Obi-Wan. »Das ist der letzte Schritt, den wir unternehmen müssen, um die Geschichte von Melida/Daan zu ändern. Wir brauchen eure Hilfe mehr denn je!«
Kapitel 14
Ärger und Hilflosigkeit übermannten Obi-Wan und er konnte Cerasi nicht antworten.
Qui-Gon war es, der sanft sagte: »Es tut mir Leid Cerasi. Wir müssen morgen aufbrechen.«
Obi-Wan wartete nicht auf Cerasis Reaktion. Er konnte sich nur mit schmerzendem Herzen wegdrehen. Er hatte sie enttäuscht.
Es hatte keinen Zweck. Er konnte Qui-Gons Meinung nicht ändern. Schweigend half er Qui-Gon, der sich um Tahl kümmerte. Sie bereiteten Brot und Tee für sie und gaben ihr zu essen. Cerasi hatte Qui-Gon ein Medpac gegeben und er konnte ein paar von Tahls Wunden behandeln. Obi-Wan wusste, dass sie morgen reisefähig sein würde. Die Kraft der Jedi-Heilung war bemerkenswert.
Sobald Tahl versorgt war, setzte sich Obi-Wan an die Wand und versuchte, sein aufgewühltes Herz zu beruhigen. Etwas, das er nicht verstand, geschah mit ihm. Er fühlte sich, als ob zwei Teile in ihm wären: ein Jedi und eine Person namens Obi-Wan. Bisher hatte er das Jedi-Dasein nicht von seiner Person trennen können.
Für Nield und Cerasi war er kein Jedi gewesen. Er war einer von ihnen gewesen. Er hatte nicht die Macht gebraucht, um sich mit etwas verbunden zu fühlen, was größer war als er selbst.
Jetzt verlangte Qui-Gon von ihm seine Freunde zu verlassen, gerade als sie ihn brauchten. Er hatte beschlossen, ihnen zu helfen, hatte mit ihnen gekämpft und jetzt musste er gehen, weil ein Älterer es ihm sagte.
Im Tempel war ihm Loyalität als eine solch einfache Idee erschienen. Er hatte gedacht, dass er der beste Padawan würde, den es gäbe. Er würde seinen Geist und seine Kraft mit seinem Meister verschmelzen und ihm dienen.
Aber so wollte er nicht dienen. Obi-Wan schloss seine Augen und Hilflosigkeit stieg wieder in ihm hoch. Er presste seine Hände zwischen seine Knie, um ihr Zittern zu stoppen. Er hatte Angst vor dem, was mit ihm geschah. Er konnte nicht zu Qui-Gon gehen und ihn um Rat fragen. Er glaubte nicht mehr an Qui-Gons Rat. Und doch konnte er sich nicht widersetzen.
Auf der anderen Seite des Raumes war Nield ebenso unruhig. Er ging still im Hauptquartier umher. Jedermann wartete darauf, dass die Räte der Melida und Daan auf die Kriegserklärung antworteten. Der lange Abend wurde zur Nacht und noch immer kam kein
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