Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg
Eindringlinge bemerkte.
»He!«, rief der Wachmann.
In dem Sekundenbruchteil, den der Wachmann brauchte, um seine Lage zu beurteilen, hatte sich Obi-Wan bereits in Bewegung gesetzt. Er schickte Roenni in Richtung der Raumjäger und rannte selbst auf einen Stapel Durastahl-Frachtkisten zu. Er machte einen enormen Sprung, landete auf dem Stapel und nutzte seinen Schwung, um sich den Wachen entgegen zu stellen. Als Blasterfeuer um seinen Kopf zuckte, wünschte er inständig, sein Lichtschwert zu haben. Er hatte es Qui-Gon gegeben, der es mit zurück zum Tempel genommen hatte. Nur Jedi durften ein Lichtschwert tragen.
Der Wachmann staunte mit offenem Mund, als er Obi-Wan mit den Füßen voraus auf sich zufliegen sah. Obi-Wan schlug ihn nieder und nahm dessen Blaster an sich.
Der zweite Wachmann drehte sich gerade in dem Moment um, als der erste zu Boden ging. Obi-Wan wirbelte bereits herum und trat dem Wachmann genau gegen das Kinn. Der fiel hin und schlug mit dem Kopf hart auf den Steinboden. Sein Blastergewehr schlitterte davon und Obi-Wan lief zurück zu Nield. Cerasi und Nield waren bereits in Bewegung und feuerten auf die Wachen.
Die vier anderen Wachmänner liefen in alle Richtungen davon. Sie trugen zwar Plastoid-Panzerungen, doch keiner von ihnen wollte es mit Blasterfeuer aufnehmen. Sie schossen auf ihrer wilden Flucht und Obi-Wan rannte um die Kisten herum, um Deckung zu finden. Nield und Cerasi waren nur Sekundenbruchteile später bei ihm.
»Vielleicht haben sie mit ihren Comlinks Hilfe angefordert«, sagte Cerasi düster und zielte auf die Wachen, die hinter einem Haufen zerstörter Gleiter kauerten. Sie schoss schnell über den Kopf eines der Wachmänner hinweg, als der versuchte, einen Schuss abzufeuern.
Obi-Wan sah, dass Roenni verzweifelt von einem der Raumjäger winkte. »Wir müssen Roenni Deckung geben«, sagte er zu den anderen. »Schießt weiter.«
Sie feuerten ohne Pause. Roenni schlüpfte unter den Rumpf eines Raumjägers und stieg in den nächsten.
»Das ist der letzte«, sagte Obi-Wan.
Plötzlich trennten sich zwei Wachen von den anderen und rannten auf die andere Seite des Raumhafens. Sie duckten sich hinter Raupenfahrzeuge.
»Sie versuchen uns in den Rücken zu fallen!«, warnte Obi-Wan Cerasi und Nield. Dann robbte er auf die andere Seite des Kistenstapels, immer in Deckung bleibend. Roenni hatte das Manöver der Wachen nicht bemerkt. Sie stieg aus dem letzten Raumjäger, als der Wachmann hinter der Raupe hervorkam, um zu schießen. Er sah das Mädchen, wirbelte herum und legte an.
Obi-Wan griff verzweifelt nach der Macht. Dieses Mal spürte er, wie sie ihn umfloss. Er streckte seine Hand aus und der Blaster flog aus der Hand des überraschten Wachmanns. Das Blasterfeuer geriet außer Kontrolle und schlug in der Wand ein, ohne Schaden anzurichten.
Roenni stand gelähmt vor Angst da. Obi-Wan rannte zu ihr, während Cerasi und Nield ein Sperrfeuer auf die Wachen schossen. Panik erfüllte Roennis Augen, als sie Obi-Wan ansah.
»Ich bin bei dir.« Obi-Wan blickte ihr in die Augen und hoffte, ihre Angst zu mildern. »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt.«
Roennis braune Augen schienen ruhiger zu werden. Ihr Vertrauen verdrängte die Angst. Aber Cerasi und Nield konnten die Wachen nicht ewig in Schach halten. Sie waren ihnen ausgeliefert. Obi-Wan sah das leere Treibstofffass, das der Droide umgestoßen hatte. Er griff nach der Macht. Nichts.
Niemals verschwunden sie ist. Immer da sie ist.
Obi-Wan stöhnte. Glaubt Ihr das, Yoda? Für mich ist sie jedenfalls nicht da!
Blasterfeuer schlug in den Rumpf des Raumjägers über seinem Kopf. Obi-Wan drückte Roenni hinunter. Er schützte sie mit seinem Körper und beide liefen geduckt zu dem Fass hinüber. Nicht gerade die beste Deckung, aber sie musste genügen.
»Wir müssen kriechen«, sagte er. »Halte dich hinter dem Fass.«
Roenni kroch vor ihm, als er das Fass langsam auf Nield und Cerasi zurollte. Blasterfeuer prallte von dem Metall ab. Obi-Wan spürte, dass Roenni zitterte. Als sie den Stapel mit Frachtkisten erreichten hatten, schlüpfte sie erleichtert dahinter.
Obi-Wan rollte das große Fass auf den vordersten Wachmann zu. Es knallte gegen seine Knie und er stürzte rückwärts in seinen Hintermann. Beide purzelten in die Schusslinie der anderen Wachen.
Die vier Freunde nutzten die Gelegenheit und liefen mit feuernden Waffen los. Sie gelangten in Deckung hinter den Treibstofftanks. Cerasi war von ihnen allen
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