Jedi-Padawan 11 - Die tödliche Jagd
Qui-Gon. »Ihr wart zusammen, als der Diebstahl geschah?«
»Es war in einem der Cafés in der Halle«, erklärte S'orn. »Wir waren gerade beim Mittagessen.«
Obi-Wan versuchte, seine Erregung unter Kontrolle zu halten. Jetzt schien sich einiges zu klären. Er wusste es. Fligh hatte das Datapad gestohlen und Jenna hatte Didis Café für ein wichtiges Abendessen gebucht. War das die Verbindung, die sie irgendwohin führen würde? Wie Qui-Gon schon früher bemerkt hatte: Es machte zwar keinen Sinn, es musste aber Sinn machen.
»War noch jemand in dem Café?«
Senatorin S'orn seufzte. »Ihr meint, ob der Dieb dort war? Das nehme ich an. Glaubt Ihr, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht? Das Café war voll. Mir ist nichts Verdächtiges aufgefallen.«
»Was ist mit einem großen, schlanken, humanoiden Mann mit einem dunklen und einem grünen Auge?«
Die Senatorin war verblüfft. »Ja. Aber er hätte nicht der Dieb sein können. Er arbeitete für den Senat. Oder zumindest hat er das behauptet. Wir sprachen über ein Abendessen, das Jenna für die anderen Wissenschaftler der Konferenz geben wollte. Er gab ihr die Karte eines nahe gelegenen Restaurants, das seiner Meinung nach exzellent sein sollte. Jenna nahm die Karte. Ich hatte noch nie von dem Restaurant gehört, aber Jenna sagte, sie würde es sich ansehen.«
Qui-Gon und Obi-Wan tauschten Blicke aus.
»War das der Dieb? Soll ich ihn anzeigen?«, fragte S'orn.
Qui-Gon stand auf. »Das wäre zwecklos. Er ist tot. Vielen Dank, dass Ihr uns Eure Zeit gewidmet habt, Senatorin.«
Obi-Wan folgte Qui-Gon aus dem Büro. »Also haben wir eine Verbindung«, sagte er. »Fligh und Didi mit Jenna Zan Arbor und der Senatorin S'orn.«
»Ganz zu schweigen von Ren S'orn«, fügte Qui-Gon hinzu. »Zweifellos wusste Jenna Zan Arbor über Senatorin S'orns Sohn Bescheid.«
»Aber ich verstehe noch immer nicht, was das alles bedeutet«, erklärte Obi-Wan frustriert. »Es ist alles so verwirrend.«
»Stell dir diese Frage, Padawan: Wer würde von Flighs Tod profitieren? Oder von Didis?«
»Niemand«, sagte Obi-Wan. »Jetzt sowieso nicht. Oder es hat etwas mit dem Datapad auf sich, was wir nicht wissen.«
»Genau«, meinte Obi-Wans Meister. »Eines der beiden Datapads - denk daran, dass wir jetzt auch über Jenna Zan Arbors gestohlenes Datapad Bescheid wissen.«
Obi-Wan nickte. »Ich habe so ein Gefühl, als ob ich wüsste, wo wir als nächstes hingehen.«
»Ja«, sagte Qui-Gon. »Wir besuchen Jenna Zan Arbor.«
Kapitel 12
Obi-Wan war unbehaglich zumute, als er in der Lobby des luxuriösen Hotels stand. Er war schon öfter in Palästen oder eleganten Häusern gewesen. Er kannte luxuriöse Umgebungen, dicke Teppiche, Edelmetalle und verzierte Möbel. Er hatte es immer distanziert beobachtet, wie es die Art der Jedi war. Niemals hatte er sich unwohl gefühlt, nicht einmal im Palast einer Königin.
Aber hier war es anders. Die Wände bestanden aus einem weißen, polierten Stein, der mit Adern aus pink schimmerndem Gold durchsetzt war. Der Boden unter seinen Füßen war aus schwarzem, hochglanzpoliertem Stein. Er wagte es nicht, sich auf eines der Plüschsofas oder in einen der Sessel zu setzen. Und plötzlich bemerkte er auch noch Spuren seines Nachtisches auf seiner Tunika.
Um ihn herum bewegten sich lauter reiche Leute. Sie kamen von einem der vielen Restaurants in der Lobby oder waren auf dem Weg zu einem. Vielleicht holten sie ihre Post oder ihre Zimmerschlüssel am Empfangstresen ab. Obi-Wan war offensichtlich nicht ihre Aufmerksamkeit wert, denn sie beachteten ihn nicht. Sie sprachen leise und ruhig miteinander, ganz anders als das Geplapper draußen auf den Straßen.
Wie immer machte Qui-Gon einen völlig ausgeglichenen Eindruck. Er ging zum Empfang und bat den Hotelangestellten, Jenna Zan Arbors Zimmer anzurufen.
Der Angestellte sprach in ein Kopfmikrofon und horchte einen Augenblick lang. »Ihr könnt nach oben gehen«, sagte er. Dann zeigte er ihnen den Turbolift, der sie in die siebenundsiebzigste Etage bringen würde.
Obi-Wan folgte Qui-Gon in eine große Aufzugskabine, die mit rosafarbenem Stein ausgekleidet war. Er fühlte sich wie in einer Blume. Oben öffneten sich die Türen der Kabine und sie traten hinaus auf einen dicken, gepolsterten Teppich.
Jenna Zan Arbor wartete in der Tür zu ihrer Suite. Sie trug eine dunkelblaue, seidene Robe, die ihr faltenlos bis an die Füße hinab reichte. Ihre blonden Haare waren wieder überaus aufwändig mit
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