Jedi-Padawan 11 - Die tödliche Jagd
Wand in einem Stuhl und sah sie an. Ihr rasierter Schädel reflektierte das Licht und schimmerte wie ein blasser Mond. Interessiert beobachteten ihre dunklen Augen ihre Besucher. Unter dem Plastoid-Brustpanzer und schenkelhohen Stiefeln sahen die Jedi einen kräftigen Körper. Sie war bestimmt so groß wie Qui-Gon.
»Wir kommen im Namen von Didi Oddo«, erklärte Qui-Gon höflich. »Ihr stellt ihm nach, obwohl er nichts Unrechtes getan hat. Er fordert Euch auf, Eure Informationen zu überprüfen oder die Regierung oder Gruppe zu kontaktieren, die Euch gesandt hat. Er ist überzeugt, dass Ihr es auf die falsche Person abgesehen habt. Werdet Ihr das tun?«
Die Kopfgeldjägerin schwieg. Ihre ausdruckslosen Augen ruhten auf Qui-Gon.
»Didi Oddo betreibt ein Café«, sagte er. »Er ist kein Krimineller. Er verlässt Coruscant kaum.«
Stille.
»Würdet Ihr mir gestatten, einen Blick auf den Haftbefehl zu werfen? Es würde sich alles sofort klären«, sagte Qui-Gon. »Dann könnten wir uns wieder auf den Weg machen.«
Weiter Stille. Obi-Wan zwang sich, ruhig zu bleiben. Er wusste, dass das besser war. Dies war ein gegenseitiger Test der Willensstärke. Qui-Gon verhielt sich ruhig und behielt seinen höflichen Gesichtsausdruck bei. Er würde der Kopfgeld-jägerin nicht zeigen, dass sie ihn mit ihrem Schweigen verunsichert hatte. Niemand schüchterte Qui-Gon ein.
»Ich fürchte, ich muss darauf bestehen«, sagte Qui-Gon, jetzt etwas bestimmter. »Wenn ein Irrtum vorliegen sollte, müssen wir das sofort überprüfen. Ihr würdet dasselbe wollen.«
Wieder gab die Kopfgeldjägerin keine Antwort. Es schien, als langweilten ihre Besucher sie. Oder sie schlief mit offenen Augen .
Doch dann kam die Bewegung wie aus dem Nichts und überrumpelte Obi-Wan völlig. Er hatte die ganze Zeit ihr Gesicht beobachtet, um erkennen zu können, was sie tun würde. Sie hatte kaum einen Muskel bewegt und doch schoss jetzt nur durch ein leichtes Zucken ihrer Finger eine Peitsche durch die Luft. Das mit Dornen versehene Ende kam genau auf Obi-Wans Gesicht zu.
Er sprang zurück, doch die Peitsche hatte sich schon ein paar Mal um seinen Hals gewickelt. Er krallte seine Finger hinein und versuchte, den Zug zu lockern.
Qui-Gons außerordentlich schnelle Reflexe waren schärfer als die seines Padawans. Sein Lichtschwert aktivierte sich in einem einzigen Lichtblitz. Er sprang nach vorn, um die Peitsche abzuschneiden.
Doch die gewandten Finger der Kopfgeldjägerin zuckten noch einmal, die Peitsche wickelte sich auf und ließ von Obi-Wans Hals ab. Das Lichtschwert verfehlte sie nur knapp.
Die Kopfgeldjägerin sprang auf die Füße. Wieder zuckte die Peitsche und schlang sich dieses Mal um Obi-Wans Beine, gerade als er angreifen wollte. Er stolperte und musste seinen Sturz mit einer Hand abfangen. Hitze stieg ihm ins Gesicht. Er hasste es, tollpatschig zu sein. Die Kopfgeldjägerin hatte ihn ein zweites Mal überrascht. Einen Augenblick trübte Wut seinen Blick und er hatte Mühe, die Ausgeglichenheit zu finden, die er für den Kampf brauchte.
Die Peitsche zog sich wieder zurück. Plötzlich erfüllte ein rotes Glühen den Raum. Die Peitsche war in eine Art Lasermodus geschaltet worden.
Qui-Gons Lichtschwert kämpfte mit der Peitsche. Rauch stieg auf, als die beiden Laserwaffen summend aufeinander schlugen und sich ineinander verhakten. Die Kopfgeldjägerin schaffte es sogar noch in dieser Situation, das Ende der Peitsche so zu steuern, dass es Qui-Gons Unterarm traf. Der Jedi musste sich zurückziehen und seine Gegnerin aus einer anderen Richtung angreifen.
Obi-Wan sprang nach vorn, um ihm zu helfen. Er drehte sich bereits während der Vorwärtsbewegung, damit er mit einer Rückhand zuschlagen konnte. Doch sie machte einen dreifachen Rückwärtssalto, um ihm auszuweichen. Dann ließ sie sich überraschend auf den Boden fallen und rollte sich wie ein Ball zurück zum Fenster. Sie bewegte sich so fließend, als hätte sie keine Knochen. Obi-Wan hatte noch nie so akrobatische Bewegungen gesehen.
Das Fenster stand an der Unterkante ein paar Zentimeter offen. Überrascht sah Obi-Wan, wie die Kopfgeldjägerin ihre Panzerung abzog und sich flach genug machte, um wie ein Wasserstrahl durch die Öffnung zu gleiten. Ihre Panzerung zog sie hinter sich her. Einen Augenblick später war sie verschwunden.
Qui-Gon deaktivierte sein Lichtschwert. Er stand da und starrte der Kopfgeldjägerin nach. »Eine unglaubliche Gegnerin.«
»Wie hat sie das
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