Jedi-Padawan 12 - Das teuflische Experiment
wäret die Art von Frau, die anderen lieber in die Augen sieht«, sagte Qui-Gon.
Sie lächelte. »Das können aber nur wenige. Man sagt mir, ich hätte ein so einschüchterndes Wesen.«
»Das macht die wenigen, die es mit Euch aufnehmen können, so wertvoll.«
»Ich interessiere mich nicht mehr für andere«, sagte Jenna Zan Arbor kühl. »Oder für Konventionen, wie sie die meisten anderen Bewohner der Galaxis pflegen. Ich brauche keine Freundschaften. Nur meine Arbeit treibt mich an. Nil!« Zan Arbors Ruf klang ungeduldig.
Eine große, dünne Kreatur erschien. Qui-Gon erkannte darin ein Wesen vom Planeten Quint. Quints waren mit einem dichten Fell bedeckt und hatten kleine Köpfe mit dreieckigen Augen. Außerdem waren sie ungewöhnlich reaktionsschnell. Nil hatte zwei Blaster an die Hüften geschnallt. Er legte seine Hände mit den scharfen Fingernägeln auf die Blaster und sah Qui-Gon herausfordernd an.
»Behalte ihn im Auge«, sagte Jenna Zan Arbor zu Nil. »Sogar ein unbewaffneter, geschwächter Jedi ist ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte.« Sie wandte sich wieder an Qui-Gon. »Ihr sollt noch wissen, dass meine Sicherheitseinrichtungen von bester Qualität sind. Und wenn Ihr einen Fluchtversuch unternehmt, wird Nil nicht zögern, Euch zu erschießen.«
Qui-Gon hatte nicht vor, zu fliehen. Er wusste, dass er zu schwach war. Er gab keine Antwort auf ihre Bemerkung, ignorierte Nil und nahm wieder die Unterhaltung auf.
»Inwiefern treibt Euch Eure Arbeit an?«, fragte er. Während des Gesprächs sah er sich unbemerkt die Umgebung an. Das war eine der Jedi-Fähigkeiten. Für Jenna Zan Arbor schien es, als blickte er ihr ins Gesicht.
»Wie mich meine Arbeit antreibt?«, wiederholte sie verdutzt. »Das ist doch offensichtlich.«
Steinboden. Lange, metallene Labortische. Aufzeichnungen, sauber auf einem Tisch gestapelt. Sensoren, Computerbank, Laborausrüstung an einer Wand.
»Nein, das ist es nicht«, sagte Qui-Gon und begann, langsam seine Beine zu strecken. »Wissenschaftler werden von den verschiedensten Motiven getrieben. Manche wollen einfach nur forschen - sie wollen wissen, wie die Dinge funktionieren. Andere wollen, dass man sich an sie erinnert, sie möchten, dass eine Entdeckung nach ihnen benannt wird. Welche Art von Wissenschaftlerin seid Ihr?«
Nur ein Ausgang, eine Durastahl-Tür. Ein Sicherheitstastenfeld direkt daneben. Er brauchte also einen Code, um hier herauszukommen. Oder sein Lichtschwert. Und natürlich musste er an Nil vorbeikommen.
»Weshalb sagt Ihr es mir nicht?« Sie sah ihn vergnügt an, verschränkte die Arme und beobachtete jede seiner Bewegungen. »Was trifft auf mich am besten zu?«
»Nichts davon«, erklärte Qui-Gon. »Ich fürchte, Eure Ambitionen reichen noch weiter.«
»Ihr fürchtet es? Was ist denn falsch an weitreichenden Ambitionen?«
»Ihr sucht nach dem, was man nie wissen kann und versucht zu beherrschen, was nie beherrscht werden kann. Ein solcher Versuch ist immer zum Scheitern verurteilt.«
Ein leichtes Flattern ihrer Nasenflügel sagte ihm, dass er sie wütend gemacht hatte. »So seht Ihr das also.« Sie winkte ab. »Aber das spielt ohnehin keine Rolle. Ich bin es gewohnt, unterschätzt zu werden. Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wozu ich fähig bin.«
»Im Gegenteil«, gab Qui-Gon trocken zurück. »Ich ahne sehr wohl, wie weit Ihr gehen würdet, um zu bekommen, was Ihr wollt.« »Gut gekontert«, meinte sie, wiederum amüsiert. »Ihr seid ein würdiger Gegner, Qui-Gon Jinn.«
»Ich bin wohl kaum ein Gegner«, sagte er. »Vielmehr Euer ... Objekt?«
»Ich habe das Gefühl, Ihr seid sonst für niemanden ein Objekt«, antwortete sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Nil sah zu ihr hinüber und warf Qui-Gon dann einen hasserfüllten Blick zu.
Er ist eifersüchtig, wurde Qui-Gon klar. Vielleicht kann ich das ausnutzen.
Zan Arbor drehte sich weg. Es schien, als bereue sie jetzt ihren fast freundlichen Tonfall. Ihre Stimme wurde wieder fester. »Jetzt zu Eurem Teil des Handels.«
Sie setzte sich vor ein Computerdisplay. »Ich habe Euch Sensoren implantiert, als ich Eure Wunden behandelte. Ich warte. Benutzt die Macht.«
»Ich brauche mehr Kraft, um die Macht zu nutzen .«
»Hört auf, mir auszuweichen!«, fuhr sie ihn an.
Qui-Gon war schwach, aber er wusste, dass er nach der Macht greifen konnte und sie da sein würde. Doch er durfte Jenna Zan Arbor nicht zeigen, wie effektiv er die Macht in Wirklichkeit nutzen konnte.
Er
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