Jedi-Padawan 13 - Die riskante Rettung
in der dunstgefüllten Kammer festgesessen hatte, hatte sich Qui-Gon nichts so sehr gewünscht, wie herauszukommen und seine Glieder auszustrek-ken. Sein Padawan hatte ihn aus der Kammer befreit. Doch jetzt, als er endlich wieder frei war, fand er sich in einem noch engeren Raum wieder - einem Lüftungsschacht.
Jenna Zan Arbor hatte sich in dem Raum eingeschlossen, in dem sich der andere Gefangene befand. Das war ein kluger Zug gewesen. Sie wusste, dass Qui-Gon es nicht wagen würde, dort einzubrechen. Sie wusste, dass er das Leben des anderen Wesens nicht aufs Spiel setzen würde.
Er könnte Obi-Wans Lichtschwert dazu benutzen, um durch die Tür zu kommen. Doch er würde nicht angreifen können. Da sowohl ihm als auch dem anderen Gefangenen ein Sensor implantiert worden war, könnten sie sofort getötet werden.
Er musste sich einer List bedienen. Er hatte den Ventilationsschacht gefunden, der durch die Decke nach oben führte. Nun kroch er schon ewig darin umher. Er musste darauf achten, keinen Lärm zu machen und gleichzeitig die Orientierung nicht zu verlieren. Die vielen Schächte bildeten ein riesiges Labyrinth. Doch wenn er alles bedenken würde, würde er genau über Zan Arbors Kopf gelangen.
Was dann?, fragte sich Qui-Gon. Er könnte sich von oben auf sie stürzen. Doch was würde geschehen, wenn der Auslöser für den Sensor in ihrer Kleidung versteckt war? Selbst wenn der Sensor irgendwo an einer Konsole angebracht war, würde er sie dazu bringen können, ihn zu deaktivieren? Und konnte er ihr glauben, wenn sie sagen würde, sie hätte es getan?
Die Antworten auf diese Fragen kannte er nicht. Doch er durfte nicht vor der Tür stehen bleiben und darüber nachdenken, was dahinter vor sich ging.
Er sah eine Lüftungsöffnung vor sich und schob sich vorsichtig heran. Langsam senkte er den Kopf und spähte nach unten.
Er hatte es tatsächlich bis über das Labor geschafft. Dort unten sah er genau auf Zan Arbors Kopf. In der Mitte des Raumes stand die transparente Kammer, in der auch er gefangen gewesen war. Sie war mit einem weißen Nebel gefüllt, aber Qui-Gon konnte nicht erkennen, wer sich darin befand.
Jenna Zan Arbor lief mit kurzen, schnellen Schritten auf und ab. Er konnte sehen, dass sie ärgerlich war. Es musste noch etwas anderes schief gegangen sein.
»Glaubt nur nicht, Ihr könntet mich täuschen«, sagte Zan Arbor zornig. »Ich weiß, dass Ihr Euch selbst töten wollt. Ihr weigert Euch, die Macht zu benutzen. Aber das werde ich nicht zulassen!« Sie ging zu einer Konsole mit mehreren Geräten hinüber. »Ihr wollt sterben?«, fragte sie mit schriller Stimme. »Dann sollt Ihr spüren, wie sich das anfühlt!«
Sie drehte an einem Knopf. Qui-Gon konnte nicht erkennen, was sie da tat. Er konnte es sich nur vorstellen. Zan Arbors Plan bestand darin, die wichtigen Elemente der Macht in etwas zu isolieren, das sie messen und kontrollieren konnte. Qui-Gon wusste aus eigener Erfahrung, wie gnadenlos sie sein konnte, wenn ihr Versuchsobjekt nicht gehorchte.
Halte durch, bat er den Gefangenen schweigend.
Sie stellte den Drehschalter wieder auf null. »Und? Seid Ihr noch immer so wild entschlossen zu sterben? Zeigt mir endlich die Macht!«
Qui-Gon sah, wie sie einen nervösen Blick auf eine Uhr warf. Sie stand unter Druck. Aber weshalb?
»Also gut. Wenn Ihr mir nicht nutzen könnt, seid Ihr nur eine Last. Aber ich werde Euch all Euer Blut entnehmen, bevor Ihr sterbt. Das habt Ihr davon, wenn Ihr so unkooperativ seid.«
Ihre Hand wanderte wieder zu dem Drehschalter. Es war an der Zeit, etwas zu unternehmen. Qui-Gon holte in einer blitzschnellen, gewandten Bewegung Obi-Wans Lichtschwert hervor und wollte gerade das Lüftungsgitter durchtreten.
Doch als ein Kontrolllicht aufflammte und Zan Arbor zögerte, hielt er gerade noch rechtzeitig inne. Sie drückte auf einen Knopf der Sprechanlage.
Eine Stimme plärrte: »Droidenlieferung.«
»Es wird auch langsam Zeit«, zischte sie.
Sie wirbelte herum und schritt ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Qui-Gon ging wieder in die Hocke und dachte nach. Er konnte den Gefangenen nicht befreien, bevor er sicher war, dass Jenna Zan Arbor bewegungsunfähig und außer Stande war, ihn zu töten. Doch jede weitere Verzögerung könnte sein Schicksal endgültig besiegeln.
Obwohl er in Freiheit war, fühlte er sich mehr denn je als Gefangener. Was sollte er nur unternehmen?
Kapitel 4
Die Fahrt mit dem Gravschlitten war ohne Zwischenfälle verlaufen, solange sie
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