Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
er die drei aus, die zu ihm zu sprechen schienen. Zu seiner Überraschung ließen sie sich leicht abbrechen. Er tat sie in den Beutel, der an seinem Gürtel hing.
»Bevor du anfängst, musst du meditieren«, sagte Obi-Wan. »Versetze dich in Trance, Anakin. Reinige deine Gedanken. Dann werden deine Gefühle dich richtig leiten.«
Anakin setzte sich auf den Boden der Höhle. Er leerte den Inhalt seines Beutels in seinem Schoß. Er hielt die drei Kristalle in der Hand. Sie fühlten sich seltsam warm an.
Es fiel ihm nicht schwer, nach, der Macht zu greifen - auch hier nicht. Er spürte, wie sie aus der Erde und aus den Felsen um ihn herum aufstieg - und vor allem aus den Kristallen. Das Gefühl der Sicherheit beruhigte ihn.
»Und jetzt fang an«, sagte Obi-Wan leise.
Sein Meister lächelte ihn sanft und aufmunternd an. Doch einen Augenblick später veränderte sich Obi-Wans Gesicht. Seltsame Farbstreifen begannen, seine Züge zu bedecken. Hörner wuchsen aus seinem kahlen Schädel. Das Lächeln wurde zu einer Grimasse und Anakin sah Dunkelheit und Böses.
Es war Qui-Gons Mörder. Obi-Wan hatte ihn bis ins letzte Detail beschrieben.
Anakin sprang auf und ließ die Kristalle fallen.
»Habe ich dich erschreckt?«, fragte der Sith-Lord. Er begann, um Anakin herumzugehen. »Vielleicht solltest du deine Jedi-Reflexe trainieren. Du bist beinahe so tollpatschig wie Qui-Gon.«
Wut stieg in Anakin hoch. Qui-Gon hatte so viel riskiert, um Anakin von Tatooine zu befreien. Er war es gewesen, der erkannt hatte, dass Anakin ein Jedi-Ritter werden konnte. Anakin verdankte ihm alles. Er griff nach seinem TrainingsLichtschwert, doch es flog sofort aus seiner Hand.
Der Sith lachte. »Ein Kinderspielzeug. Versuch es einmal hiermit.« Er warf Anakin etwas zu. Es war ein fertiges Lichtschwert, wunderbar ausbalanciert und mit einem schlichten Griff ausgestattet. Es war genau die Art von Lichtschwert, die Anakin für sich hergestellt hätte.
Er aktivierte es und eine rot leuchtende Laserklinge erschien.
»Weshalb fürchtest du deinen Zorn?«, fragte der Sith-Lord. Er aktivierte sein eigenes Doppel-Lichtschwert mit einer lässigen Geste. »Weshalb fürchtest du deinen Hass? Ich kann ihn spüren. Du hasst mich. Das ist nur natürlich.« Er bleckte die Zähne. »Immerhin habe ich deinen Freund wie ein Tier zerlegt.«
Mit einem Schrei, der tief aus seinem Innern kam, warf sich Anakin auf den Sith-Lord. Die Lichtschwerter trafen aufeinander. Ihre Gesichter waren dicht beieinander. Er konnte den stinkenden, metallischen Atem des Sith riechen.
»Verstehst du jetzt?«, schnurrte Anakins Gegner. »Siehst du jetzt, was du mit Zorn alles erreichen kannst? Er gibt dir Macht. Du kannst ihn wie eine Waffe benutzen. Und noch vor ein paar Augenblicken hast du genau das gedacht. Du willst deine Angst in eine Waffe verwandeln. Warum leugnest du es?«
»Nein«, sagte Anakin und drang mit seinem Lichtschwert wieder auf den Sith ein. »Ich werde lernen, meinen Zorn loszulassen. Ich bin ein Jedi.«
»Du bist ein Narr«, zischte Qui-Gons Mörder. »Es gibt noch andere Wege, Macht zu erlangen.«
»Ich strebe nicht nach Macht«, sagte Anakin, als sein Lichtschwert wieder gegen das des Sith stieß. Er musste den Griff seines Schwertes mit beiden Händen festhalten, so stark war der Hieb.
»Dann lügst du«, sagte der dunkle Lord und ging einen Schritt zurück. »Wie willst du deine arme, weinende Mutter retten, die du zurückgelassen hast, wenn du keine Macht besitzt?«
Wieder wurde Anakin von Hass erfüllt. Er wirbelte herum, ließ sein Lichtschwert kreisen und spannte seine Muskeln an. Doch der Hieb ging durch seinen Feind hindurch.
Der Sith lachte. »Weißt du es nicht mehr, Junge? Ich bin nur eine Vision. Deine Vision. Ich bin der Meister, den du insgeheim haben willst. Ich bin derjenige, der dir das geben kann, was du dir so sehnlichst wünschst.«
»Nein!«, rief Anakin. Er machte einen Satz nach vorn. Wieder und wieder versuchte er, einen Hieb zu landen. Er versuchte es mit jeder Taktik, die er gelernt hatte. Das Lichtschwert des Sith wirbelte im Kreis und lenkte Ana-kins Hiebe ab.
Mit einer atemberaubenden Drehung schlug der Sith Anakin das Lichtschwert aus der Hand. Es wirbelte durch die Luft und zerfiel dann in Stücke. Dann streckte der Sith die Hand aus. Anakin spürte, wie die Wellen der Macht auf seinen Körper eindrangen. Er flog durch die Luft und knallte gegen die Höhlenwand. Sein Kopf schlug auf dem harten Stein auf und er
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