Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
hatte.
»Wie Yoda schon sagte, die Situation ist kompliziert«, erklärte Plo Koon. »Wir haben Jocasta Nu deshalb gebeten, Euch vor Eurem Aufbruch alle Informationen zu geben, die Ihr benötigt.« Er deutete in Richtung des Tempelarchivs.
»Gehen du jetzt musst«, sagte Yoda bedeutungsvoll.
»Wir fürchten, dass die Gefahr für den Zeugen wächst«, sagte Mace. »Je früher Ihr Frego erreicht, desto besser.« Er verabschiedete Qui-Gon und Obi-Wan mit einem leichten Winken. »Möge die Macht mit Euch sein.«
Qui-Gon nickte und ging langsam aus dem runden Raum, gefolgt von Obi-Wan. Trotz der warnenden Worte seiner Meister war er überzeugt, dass die Mission einfach werden würde ..., wenn er sich auf die Mission konzentrieren würde.
Jocasta Nu war eine dünne, zerbrechlich wirkende Jedi-Ritterin mit langen, grauen Haaren, die sie zu einem strengen Zopf zusammengebunden hatte. Als die Jedi hereinkamen, stand sie von ihrem Arbeitstisch auf. In einer geradezu vorbildlichen Zurschaustellung von Effizienz sammelte sie ein paar Unterlagen zusammen, deutete auf einen größeren Tisch und bat Qui-Gon und Obi-Wan, Platz zu nehmen.
»Mir wurde gesagt, dass die Zeit drängt«, sagte Jocasta. Sie hielt sich nicht mit langen Einführungsreden auf, die nichts zur Sache taten. Qui-Gon hatte schon einmal mit der Archivarin des Tempels zu tun gehabt und Obi-Wan wusste auch, wer sie war. Sie versorgte viele Jedi-Teams mit Informationen, bevor diese auf Missionen gingen.
Qui-Gon hatte es vorgezogen, seine Informationen aus anderen Quellen zu beziehen. Er hatte sich daran gewöhnt, mit Tahl zu arbeiten und so hatte er Jocasta nicht mehr oft gesehen, nachdem er vor vier Jahren Obi-Wan als Padawan angenommen hatte.
»Der Zeuge ist eine Frau. Lena Cobral.« Jocasta zeigte ihnen ein Holobild einer schlanken, jungen Frau mit dunklen Haaren, die zu einem kunstvollen Zopf geflochten waren. »Sie ist die Witwe von Rutin Cobral.«
Das Bild der jungen Frau verschwand und ein Mann erschien an ihrer Stelle. Er war jung, nicht allzu groß, hatte kurze braune Haare und lächelte entspannt. »Rutin wurde jüngst ermordet und sein Mörder ist noch immer auf freiem Fuß.«
»Ist das ungewöhnlich?«, fragte Qui-Gon. »Ich dachte, der Planet Frego würde von Kriminellen beherrscht.«
Jocasta blickte leicht missbilligend drein, bevor sie fortfuhr. »Die Cobral-Familie hat die Macht auf Frego. Sie führen einen Verbrecherring, der seit zwanzig Jahren die Regierung kontrolliert. Rutins Vater starb vor ein paar Jahren eines natürlichen Todes. Alle nahmen an, dass Rutin als sein Nachfolger ausgebildet worden war, obwohl er zwei ältere Brüder hat. Solan ist der älteste und der neue Anführer der Cobrals.«
Eine kleinere, gesetztere Version von Rutin erschien auf dem Schirm. Neben der Körpergröße fehlte Solan auch das dichte Haar und das ehrliche Lächeln. Er war beinahe kahlköpfig und sein Grinsen erschien wie eine Maske.
»Solan ist auf seinem Planeten sehr bekannt, wird überall gefürchtet und respektiert. Er erreicht das, was er will, durch Drohungen, Gewalt und Beziehungen.«
Jetzt, da Jocasta ihre Informationen preisgegeben hatte, konnte sie auch Qui-Gons Frage beantworten.
»Es ist auf Frego nichts Außergewöhnliches, dass Mörder ungeschoren davonkommen. Aber es ist ungewöhnlich, dass ein geschätztes Mitglied der Cobral-Familie umgebracht wird - und vor allem, dass kein Racheakt folgt.«
Obwohl Qui-Gons Gesichtsausdruck unverändert blieb, spürte er, wie eine erneute Welle des Schmerzes über ihn kam. Er sehnte sich mehr denn je nach Tahl - nach ihrem Zynismus, ihrer schnellen Auffassungsgabe und nach ihrer besonderen Art, Informationen so zu vermitteln, dass Qui-Gons Gedanken bereits in die richtige Richtung gelenkt wurden.
Qui-Gon rief sich wieder in Erinnerung, dass ihre Beziehung über die Jahre gewachsen war. Die Verbindung, die er mit Tahl gehabt hatte, würde er mit der Tempelarchivarin niemals haben.
»Lena heiratete vor drei Jahren in die Cobral-Familie ein«, fuhr Jocasta fort. »Es gab ein Gerücht, dem zufolge Rutin mit den Machenschaften seiner Familie nichts mehr zu tun haben wollte. Obwohl er sich vom kriminellen Treiben nicht ohne weiteres abwenden konnte, hat Senator Crote uns wissen lassen, dass Rutin sich zu einer Aussage gegen seine Familie vor dem Senat entschlossen hatte. Er wollte den gesamten Verbrecherring zerschlagen. Kurz nach seiner Zustimmung zu dieser Aussage wurde er ermordet.« Jocasta
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