Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
rutschte nach unten. Als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, fand er sich auf dem Boden sitzend wieder. Die Bruchstücke seines Lichtschwerts lagen in seinem Schoß.
»Die Dunkle Seite kann dir geben, was du am meisten begehrst«, sagte der Sith-Lord und beugte sich über ihn. Anakin fühlte dessen heißen Atem an seiner Wange. Wie konnte eine Vision atmen?
»Gib es zu«, sagte Qui-Gons Mörder. Er erhob sein Lichtschwert zum tödlichen Hieb.
Anakin sammelte seine letzten Widerstandskräfte in sich zusammen. Er starrte seinen Feind eindringlich an. »Ich habe dich geschaffen und ich kann dich wieder verschwinden lassen.«
Der Sith, der noch immer das pulsierende Lichtschwert über Anakins Kopf hielt, lächelte ihn an. »Aber ich werde wiederkehren. Ich lebe in dir.«
Er verschwand und ließ nichts als Dunkelheit zurück. Anakin sah nach unten. In seinem Schoß lag ein fertiges Lichtschwert. Es war genau das Lichtschwert, das ihm der Sith zugeworfen hatte. War es echt? Er hob es auf und berührte es mit der Hand. Er hielt es fest, es schien echt zu sein. Überdies passte es genau in seine Hände. Er aktivierte es und war überrascht, als eine blau leuchtende Klinge erschien.
Anakin stand auf und drückte die Knie durch, damit seine Beine nicht zitterten. Als er sicher war, dass er wieder Kontrolle über sich erlangt hatte, hastete er zum Eingang der Höhle zurück.
Obi-Wan saß dort im Schneidersitz und wartete meditierend auf ihn. Er stand überrascht auf, als er Anakin sah.
»Seid Ihr es wirklich?«, fragte Anakin.
»Ja, ich bin es.« Obi-Wan packte Anakins Arm. »Siehst du?«
Dann bemerkte Obi-Wan das Lichtschwert. Anakin hatte es deaktiviert, hielt es aber locker an seiner Seite. »Was ist das?« Er streckte die Hand aus und Anakin gab ihm das Schwert. Obi-Wan sah Anakin ungläubig an. »Das hast du gemacht?«
»So ... so muss es wohl gewesen sein«, sagte Anakin. Er wollte Obi-Wan nicht von seiner Vision des Sith erzählen. »Ihr seid mir erschienen. Ihr sagtet mir, ich sollte mich in Trance versetzen. Ich habe die Macht sehr stark verspürt.«
Obi-Wan gab Anakin das Lichtschwert zurück. »Das ist ein gutes Zeichen, Padawan. Du lässt dich von deinen Gefühlen leiten. Sei dir darüber bewusst, was du erreicht hast. Wenn du zulässt, dass deine Instinkte dich leiten, dann werden sie dich nicht in die Irre führen. Erinnerst du dich noch daran, wie du während des Kampfes um Naboo das Droiden-Kontrollschiff zerstört hast? Die Macht wird immer mit dir sein.«
Anakin nickte. Der Stolz und die Freude in Obi-Wans Stimme beruhigten ihn. Jeder Jedi musste Prüfungen bestehen, um ein Lichtschwert zu erschaffen. Er hatte eine schreckliche Vision durchlebt. Er hatte gewonnen. Er wollte nicht an die Worte denken, die der Sith-Lord gesagt hatte.
Obi-Wans Comlink piepte. Er beantwortete den Ruf und hörte sich aufmerksam die Antwort an. Dann unterbrach er die Kommunikation und wandte sich an Anakin.
»Wir werden wieder im Tempel erwartet«, sagte er. »Der Rat hat eine Mission für uns.«
Eine Mission! Der Gedanke daran verdrängte die furchtbaren Visionen. Anakin sprang auf. Er hängte sein neues Lichtschwert an den Gürtel. Endlich konnte er seinem Meister ein vollwertiger Partner sein. Er wollte nicht mehr an seinen beunruhigenden Trance-Zustand denken. Nicht mehr an die seltsame Art, auf die das Lichtschwert hergestellt worden war. Das war jetzt nicht wichtig. Dieses Lichtschwert hatte ihn zum Jedi gemacht.
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