Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
wenige Jahre älter als Obi-Wan, was ihn überraschte.
»Bitte setzt Euch«, sagte Lena und begleitete die Jedi zu den Stühlen. »Möchtet Ihr etwas trinken? Vielleicht Kopi-Tee?«
Bevor die Jedi ablehnen konnten, goss Lena eine warme, dunkle Flüssigkeit in zwei Tassen. Sie hatte einen leichten Orangeton und schmeckte hervorragend.
»Meine Kusine Mica versorgt mich mit allem, seitdem ich mich verstecke.« Lena lächelte die schweigende Mica an. »Sie brachte mir gestern auch diesen Tee. Und heute hat sie mir Euch gebracht.« Lena wandte sich mit ihrem einnehmenden Lächeln den Jedi zu. Obi-Wan war es beinahe unmöglich, nicht zurückzulächeln.
»Sie ist zu gut zu mir«, sagte Lena in einem Ton, der nicht zu jemandem zu passen schien, der bedroht wurde. »Sie besteht darauf, bei mir zu bleiben, ungeachtet der Gefahr, in die sie selbst sich damit bringt. Ich weiß, dass ich das eigentlich nicht zulassen sollte.«
»Du bist diejenige, die keinen Gedanken an die Gefahr verschwendet, der du dich aussetzt«, sagte Mica sanft.
Als Obi-Wan sah, wie Lena ihre Kusine beobachtete, wie sie aufstand und ging, glaubte er zum ersten Mal so etwas wie Anspannung und Angst in ihrem Gesicht zu erkennen. Er warf Qui-Gon einen Blick zu, um herauszufinden, ob sein Meister es auch bemerkt hatte. Doch der starrte gedankenverloren in seine Teetasse.
»Es tut mir Leid«, entschuldigte Lena sich und legte plötzlich eine Hand an die Augenbraue. »Ich vergeude Eure Zeit. Und ich war Euch gegenüber nicht ganz aufrichtig.«
Obi-Wan setzte sich auf und Qui-Gon stellte seine Tasse auf den Tisch. Doch anstatt etwas zu sagen, warteten sie darauf, bis Lena fortfuhr.
»Es stimmt, dass ich eine Eskorte nach Coruscant brauche.
Und es stimmt, dass ich gegen die Cobrals aussagen möchte. Ich muss zu Ende bringen, was Rutin begonnen hat. Die Aufgabe, für die er starb.« Lenas Stimme begann zu zittern. Sie stand auf und drehte den milchigen Fenstern den Rücken zu, bevor sie fortfuhr. »Es war mein Fehler. Ich hatte nicht vor, mich in ihn zu verlieben. Ich wusste nicht, dass er ein Cobral war. Aber Liebe ist nicht etwas, das man sich aussucht, stimmt's?«
Obi-Wan schien es, als ob Qui-Gon leicht nickte.
»Bevor wir heirateten, versprach Rutin, dass er den Verbrechen ein Ende setzen würde, doch er konnte es nicht ertragen, aus seiner Familie ausgestoßen zu werden. Er war das Lieblingskind seiner Eltern und er liebte sie. Er hoffte, dass er sie von ihrem Weg abbringen konnte. Er hatte nicht einfach nur vorgehabt, selbst auszusteigen. Er wollte es ganz beenden.« Lena sprach immer schneller, so als konnte sie die Worte nicht zurückhalten.
»Doch dann fand sein Bruder Solan heraus, dass Rutin etwas verändern wollte. Er war unglaublich wütend und ging zu ihrem Vater. Rutin konnte den Verbrecherring nicht von innen auflösen. Also beschloss er, es von außen zu tun. Es war die schwerste Entscheidung, die er jemals treffen musste. Ich wollte, dass er aussteigt, flehte ihn aber an, sein Leben nicht aufs Spiel zu setzen. Doch er wollte unbedingt aussteigen. Für mich, sagte er. Er tat es für mich.« Lena hielt inne und wandte sich wieder an die Jedi. Ihre dunklen Augen waren voller Tränen.
Obi-Wan hatte das Gefühl, als würde sie nur ihn ansehen und ihre dunklen Augen bohrten sich geradewegs in sein Herz. Es war, als suchte sie etwas in ihm, als wollte sie herausfinden, ob er die Stärke und den Mut hatte, ihr zu helfen. Ob sie ihm vertrauen konnte.
Obi-Wan wusste instinktiv, dass er ihr vertrauen konnte. Da war etwas in der Art, wie sie sich gab, wie sie sprach. Sie log sie nicht an. Er konnte zwar ihre Angst spüren, aber auch ihre Aufrichtigkeit. Und er spürte ihre Stärke. Lena Cobral war kein Feigling.
»Deswegen muss ich diesen Plan zu Ende führen«, sagte Lena und richtete sich wieder auf. »Ich kann nicht zulassen, dass Rutins Tod vergeblich war. Ich werde aussagen und den Verbrechen ein Ende setzen. Aber .«
Obi-Wan beugte sich leicht vor. Bis hierher hatte er die Geschichte erwartet. Aber was würde nun kommen?
»Ich habe keine festen Beweise, die ich vor dem Senat anbringen kann«, sagte Lena seufzend. »Rutin hat sehr hart gearbeitet, um mich zu beschützen. Ich habe nur viel gehört, genauso wie die Freganer. Mein Wort steht gegen das der Verbrecher.«
Qui-Gon erhob sich. Obi-Wan sah an seinem Gesicht, dass er keineswegs glücklich darüber war, an der Nase herumgeführt worden zu sein. Sie waren als Eskorte für eine
Weitere Kostenlose Bücher