Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
weist diese Vorwürfe natürlich als lächerlich zurück. Und sie sind aufgrund der andauernden Beschuldigungen sehr ungehalten.«
Jocasta Nu gab Qui-Gon einige Datenträger und spielte Chairman Ports Nachricht noch einmal ab. Der große Mann auf dem Bildschirm schien sich nicht besonders wohl zu fühlen, doch sein Anliegen klang sehr eindringlich.
»Ich kontaktiere Euch mit der Bitte um ein Schlichtungsgespräch. Wir werden angegriffen. Und Vorzyd 5 hat Schuld. Wir haben sämtliche Diplomaten und der Spionage verdächtigte Bürger unseres Planeten verwiesen. Doch die Sabotageakte dauern an. Bitte kontaktiert uns umgehend.« Die Antennen des Chairman bewegten sich während seiner Rede wie Vögel, die einen Landeplatz suchten.
»Es ist ungewöhnlich, dass der Vorsitzende Kontakt mit uns aufnimmt«, sagte Jocasta Nu, als Port wieder vom Bildschirm verschwunden war. »Die Vorzydianer hatten in der Vergangenheit nur wenig Kontakt mit dem Rest der Galaxis. Sie haben sich sogar lange überlegt, ob sie überhaupt im Galaktischen Senat repräsentiert sein wollten. Dass sie nun Hilfe von außen anfordern, kann nur bedeuten, dass sie in einer aussichtslosen Lage sind.«
Qui-Gon und Obi-Wan dankten der Archivarin und verließen sie mit einem Haufen von zusätzlichen Informationen auf Datenträgern, die sie selbst durchsehen mussten. Obi-Wan war über diese Aufgabe nicht sonderlich glücklich. Die Mission, so war ihm jetzt klar, würde nicht die Aktion bieten, auf die er so sehr gewartet hatte. Das Vorzyd-System schien langweilig zu sein und Diplomatie war oftmals ein langwieriger und nervenaufreibender Prozess. Obi-Wan seufzte und ermahnte sich selbst. Er wusste, dass er für jede Mission dankbar sein musste. Zumindest bot sie Abwechslung.
Kapitel 2
Qui-Gon lief schon die Shuttle-Rampe hinunter, noch bevor sie den Boden des Hangars auf Vorzyd 4 berührte. Er hatte während der ganze Reise die Informationen über die Planeten und ihre Geschichte durchgesehen und war froh, sich endlich bewegen zu können und etwas frische Luft zu bekommen. Alle Datenträger hatten Informationen über die gemeinsame Geschichte der Planeten enthalten und obwohl der Erfolg von Vorzyd 4 als friedliche Handelsmacht bewundernswert war, so hatte es sich doch um eine sehr trockene Recherche gehandelt. Unter all den Informationen hatte Qui-Gon keinerlei Hinweise darauf gefunden, wie die Vorzydianer als Individuen waren.
Der Hangar, in dem sie gelandet waren, war recht ruhig. Abgesehen von ein paar Arbeitern, die anscheinend einige Transportschiffe mit Frachtgütern beluden, waren nicht viele Wesen hier.
»Wird uns irgendjemand in Empfang nehmen?«, fragte Obi-Wan. Er unterdrückte ein Gähnen, als er mit Qui-Gon vor der Rampe stand. Qui-Gon nahm an, dass die Recherche seines Padawans auch nicht unterhaltsamer gewesen war.
Noch bevor Qui-Gon die Frage bejahen konnte, erschien ein junger Vorzydianer vor ihnen. Er blieb einen Augenblick stehen und verneigte sich dann vor den Jedi. Er verhielt sich ruhig, doch seine Antennen zuckten nervös. Qui-Gon wusste aus seinen Nachforschungen, wie unwahrscheinlich es war, dass der Vorzydianer schon einmal Lebewesen gesehen hatte, die nicht von seinem Planetensystem stammten.
»Willkommen«, sagte ihr Führer ausdruckslos. »Folgt mir.« Er drehte sich um und ging schnell aus dem Hangar. Die Jedi mussten eilig folgen, um Schritt halten zu können.
Qui-Gon hatte sich darauf gefreut, mit dem jungen Vorzydia-ner sprechen zu können. Er hatte gehofft, auf diese Weise die Spezies etwas besser kennen zu lernen. Doch abgesehen von der knappen Begrüßung schien der Vorzydianer zu keinerlei weiterer Konversation bereit zu sein. Er führte sie in recht schnellem Tempo durch die Straßen.
Als Qui-Gon versuchte, ein paar Fragen zu stellen, zeigten der konsternierte Blick und die zuckenden Antennen deutlich, dass ihr Führer sich dabei unwohl fühlte. Vielleicht hatte Chairman Port ihn angewiesen, nichts zu sagen. Qui-Gon beschloss daher, sich auf die Beobachtung der Umgebung zu konzentrieren. Er würde die Vorzydianer schon noch näher kennen lernen.
Die Straßen von Vorzyd 4 waren beinahe leer. Obwohl es mitten am Tag war, war niemand unterwegs. Qui-Gon sah auch keine Getränkeverkäufer oder Plätze, an denen man sich treffen konnte.
Alle Gebäude waren hoch und viereckig. Es gab keinerlei bogenförmige Eingänge oder Portale. Keine großen Fenster oder Verzierungen. Kein einziges Materialkörnchen war für
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