Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
Komplexes. Doch es standen zwei Liegen darin und das war ausreichend für die Jedi. Obi-Wan ging unruhig zwischen den beiden Liegen hin und her. Qui-Gon wusste, dass er auf eine Gelegenheit wartete, endlich zu sprechen. Vor einem Jahr noch hätte er ihm schon lange seine Gedanken mitgeteilt. Doch Qui-Gons Padawan wurde älter, weiser. Er wurde ein Jedi.
»Meister, ich glaube nicht, dass Vorzyd 5 für den heutigen . Zwischenfall verantwortlich ist«, sagte Obi-Wan schnell. »Ich weiß nicht, wer verantwortlich ist, aber wir dürfen Vorzyd 5 nicht kontaktieren, bevor wir keine genauere Vorstellung darüber haben, was vor sich geht.«
»Das ist richtig«, sagte Qui-Gon und nickte.
»Ich spüre . ich spüre, dass auf Vorzyd 4 irgendetwas nicht in Ordnung ist«, fuhr Obi-Wan fort »Und da ist noch mehr. Es gibt hier so etwas wie ... ein Geheimnis.«
Qui-Gon nickte erneut. Er hatte dasselbe gespürt, war sich dessen aber nicht bewusst gewesen, bevor Obi-Wan es ausgesprochen hatte. Auf Vorzyd 4 gab es ein Geheimnis. Sie mussten sehr vorsichtig agieren.
Qui-Gon legte sich hin und atmete tief ein. Obi-Wan tat neben ihm dasselbe. Es war ein eigenartiger Tag gewesen und Qui-Gon freute sich auf die Meditation. Doch selbst nachdem er ein paar Minuten lang versucht hatte, sich zu entspannen, kam die gewohnte tiefe Ruhe nicht über ihn.
Stattdessen waren seine Gedanken voller Bilder von Obi-Wan. Obi-Wan befand sich in einem Übungsduell mit dem Jedi-Schüler Bruck Chun und ließ sich eher von seinem Zorn als von seinen Instinkten leiten. Dann ein Bild von Obi-Wan, der ihn auf Melida/Daan verlassen hatte, um einer Gruppe von Jugendlichen zu helfen. Verwundet und kleinlaut, aber tapfer genug, um seine Schwäche einzugestehen - auch wenn es bedeutete, dass er niemals ein Jedi werden würde. Der Junge war in den letzten fünf Jahren sehr gewachsen. Er war nicht nur stärker und größer geworden, er lernte auch mehr und mehr, seinen Instinkten und der Macht zu vertrauen.
Noch ein Bild von Obi-Wan kam Qui-Gon in den Sinn. Ein älterer Obi-Wan, der bereit war, den intensiven Weg der Prüfung zu beschreiten. Er würde bald kein Junge mehr sein. Er würde den Schritt zum Jedi-Ritter machen.
Stolz und Traurigkeit erfüllten Qui-Gon gleichermaßen, als er sich den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi vorstellte. Er freute sich schon auf die Zeit, wenn sie Seite an Seite als Jedi-Ritter kämpfen würden. Aber seine Gedanken waren von keinem Bild begleitet. Qui-Gon wurde eng um die Brust. Er war so stolz auf Obi-Wan - auf alles, was er erreicht hatte. Warum konnte er ihn nicht als Jedi-Ritter sehen? Vielleicht möchte ich nicht sehen, wie der Junge erwachsen wird, dachte er.
Das Klicken und Summen der Tür verdrängte den Gedanken aus Qui-Gons Kopf. Er riss die Augen auf. Er sah sofort, dass das Zimmer leer war. Obi-Wan war weg.
Kapitel 5
Obi-Wan ging auf den Ausgang zu. Anders als sein Meister war er zu unruhig, um zu meditieren. Obwohl er sich wünschte, dass er Qui-Gons Fähigkeit hätte, seine Gedanken zu beruhigen, hatte er mittlerweile gelernt, wann es ihm unmöglich war und er es einfach akzeptieren musste. Es gab Zeiten, in denen es besser war, die Energien in konkrete Handlungen umzusetzen.
Der Korridor des Ruhestandskomplexes war dunkel und still und Obi-Wan war beinahe durch die Tür, als ein Geräusch die Ruhe störte. Er drehte sich überrascht um. War das Gelächter gewesen?
Obi-Wan ging schnell in die Richtung zurück, aus der das Geräusch gekommen war. Er bog um eine Ecke und sah zwei Vorzydianer - eine jüngere und eine ältere Frau - in einem der Zimmer. Die ältere Frau saß auf einer Liege, während die andere mit dem Rücken an die Wand gelehnt stand.
»Großvater war so komisch«, sagte die junge Vorzydianerin.
Die alte Frau nickte. »Das habe ich so an ihm geliebt.« Sie lächelte und ihr kleiner, dünner Körper schien plötzlich voller Energie zu sein, als sie sich auf der Schlafcouch aufrichtete. »Er war so erfrischend. Natürlich dürfen wir uns solche Dummheiten nicht erlauben. Vor allem jetzt nicht.«
Die junge Vorzydianerin nickte bedeutungsschwer. »Die Zeiten ändern sich, Großmutter«, sagte sie. Das Mädchen sah auf den Zeitmesser an seinem Handgelenk, stieß sich von der Wand ab und ging zu seiner Großmutter. »Ich muss jetzt gehen, bin aber bald wieder zurück.«
Die alte Frau strich mit ihren Antennen sanft über das Gesicht der jüngeren. Ihre Augen waren voller Traurigkeit. »Versprich es
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