Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi
aufnehmen«, sagte Anakin. »Wir können Omega doch nicht einfach so gehen lassen!«
»Doch, genau das müssen wir tun«, sagte Obi-Wan entschieden. »Fordere die Schwierigkeiten nicht heraus, Padawan. In der Galaxis kann man nicht vieles garantieren, doch eines garantiere ich dir: Die Schwierigkeiten werden von selbst auftreten.«
Anakin presste die Lippen zusammen. Er war mit der Entscheidung seines Meisters nicht einverstanden. Sie waren auf etwas Mächtiges, Böses gestoßen. War es in Ordnung, es jetzt einfach so gehen zu lassen? Es passte nicht zu Obi-Wan, dass er sich von der Gefahr abwandte.
Es sei denn, er hat Angst, dass ich nicht damit umgehen kann.
Wieder Zweifel. Sie häuften sich auf diesem Planeten geradezu an. War das der wahre Zweck dieser Trainingsaufgabe?
Obi-Wan wusste, wie beunruhigt Anakin während ihrer Begegnung mit dem Sith-Holocron gewesen war. Vielleicht befürchtete er, dass Anakin in nächster Zeit noch nicht dazu bereit sein würde, sich wieder einer Mission zu stellen, die sie mit den Sith oder dem Sith-Kult konfrontieren würde. Er hätte Anakin beinahe nicht mitgeteilt, was er gefunden hatte. Und Anakin hatte das erkannt. Obwohl sie seit der Mission auf Naboo nie wieder einem Sith-Lord begegnet waren, war Anakin schon durch die Nähe eines Artefakts dieses dunklen Ordens erschüttert worden.
Er versucht immer, mich zu beschützen. Er vertraut mir nicht. Wozu ist diese Aufgabe gut, wenn Obi-Wan kein Vertrauen in mich hat?
Die Gedanken drehten sich in seinem Verstand im Kreis. Anakin versuchte, sie abzustellen und die Ruhe zu finden, die Obi-Wan immer so mühelos zu finden schien, so als wäre sie ein Werkzeug an seinem Gürtel.
Obi-Wan steckte das Kästchen in seinen Mantel. »Wir werden es zum Tempel zurückbringen und beim Sith-Holocron deponieren. Dort ist es in Sicherheit. Und jetzt lass uns nach Coruscant zurückkehren.«
Wren war zwar noch schwach, hatte sich aber beinahe erholt, als sie zu ihm zurückkamen. Er konnte sogar ohne Hilfe den kleinen Kreuzer besteigen. Sie legten ihn auf eine Liege und Obi-Wan brachte noch mehr Bacta auf seine Wunden.
»Wir werden am Morgen auf Coruscant sein«, sagte er dem verletzten Jedi.
Wren lächelte ihn schwach an. »Ich freue mich, den Tempel zu sehen. Diese Trainingsaufgabe ist anders verlaufen, als ich es erwartete hatte.«
»Ja, Ihr müsst ziemlich überrascht sein«, sagte Anakin mit ernstem Gesicht. »Immerhin habe ich Euch wie versprochen noch am ersten Tag gefunden.«
»Ich glaube kaum, dass das zählt«, sagte Wren und zog das Leintuch mit zitternden Händen über seine Schultern.
»Ich wüsste nicht, weshalb nicht«, sagte Anakin und warf Obi-Wan ein Grinsen zu.
Obi-Wan erwiderte es. »Ich glaube, wir sollten Wren ruhen lassen. Vielleicht solltest du dich darauf konzentrieren, das Schiff zu fliegen.«
Sie holten den Leichnam des Tursha und verließen die funkelnde grün-blaue Atmosphäre von Ragoon-6. Die Reise nach Coruscant ging schnell. Anakin bewunderte das wendige, schnelle Schiff des Kopfgeldjägers.
»Dieser Unterlicht-Antrieb ist aufgemotzt«, sagte er, als er sich in eine Luftfahrtstraße auf Coruscant einordnete. Auf diesem Teil des Planeten ging gerade die Sonne auf. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass wir das Schiff für den Tempel konfiszieren können?«, fragte Anakin mit einem Seitenblick zu Obi-Wan. »Okay, Okay. Ich weiß. Wir müssen es beim Senat abliefern.«
»Und wir müssen Floria und Dane abliefern«, sagte Obi-Wan leise.
»Wie bitte?« Floria war hinter ihnen aufgetaucht. Ihr Mund stand offen und ihre Wangen waren rot.
»Ihr habt unzählige galaktische Gesetze gebrochen«, erklärte Obi-Wan. »Ihr habt versucht, zwei Jedi zu entführen. Ihr habt einen Kreuzer manipuliert. Ihr...«
»Aber wir haben Euch geholfen!«, protestierte Floria.
»Ihr hattet ja keine andere Wahl«, gab Obi-Wan zurück. »Keine Sorge, ich bin überzeugt, dass die Sicherheitskräfte euch schnell wieder laufen lassen. Sie werden euch wohl zur Rehabilitation bei einer Familie unterbringen.«
Dane sprang auf. »Rehabilitation? In eine was?«
»Ihr werdet ein normales Leben führen«, sagte Obi-Wan. »Ein Dach über dem Kopf, Schulunterricht, eine Chance, einen Beruf zu erlernen.«
»Das ist das Letzte, was wir wollen«, sagte Dane. »Wir sind schon zu lange unterwegs.«
»Und was ist mit deiner Schwester?«, fragte Obi-Wan. »Bist du so sicher, dass es für sie nicht besser wäre?«
Dane zögerte.
»He, ich
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