Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung
Splitter muss den Antrieb getroffen haben.«
Anakin lenkte seinen Swoop dichter an den seines Meisters. »Springt herüber.«
Obi-Wan balancierte auf seinem Sattel und sprang dann auf Anakins Swoop. Das Gefährt schaukelte hin und her, doch Anakin brachte es wieder ins Gleichgewicht und flog weiter. Obi-Wan stand auf dem Sitz hinter ihm und hielt das Gleichgewicht. Sein Lichtschwert war in dauernder Bewegung im Kampf gegen die Sucher-Droiden.
»Meister, das Wasser!«, schrie Anakin.
Weit draußen im Meer sahen sie eine Flutwelle. Sie war so hoch wie ein Wolkenkratzer auf Coruscant; eine Wand aus Wasser, die sich mit mehr als einhundert Stundenkilometern fortbewegte.
Omega und Mellora hatten sich bei ihrer Flucht zu weit hinaus gewagt. Jetzt waren sie zwischen der anrollenden Flutwelle und den Jedi gefangen. Sie schwebten mit ihrem Swoop auf der Stelle und starrten die Welle an. Omega drehte sich um und blickte den näher kommenden Jedi kampfesmutig entgegen. Mellora hatte offensichtlich einfach nur Angst.
Anakin ging mit dem Swoop dicht an Omega heran. Sie konnten jetzt das unwirkliche Geräusch hören, das die Flutwelle erzeugte. So ein Geräusch hatte Anakin noch nie gehört.
»Ihr müsst jetzt mit uns kommen«, sagte Obi-Wan mit erhobenem Lichtschwert.
»Granta, es ist vorbei«, sagte Mellora. Ihr Blick ruhte auf der näher kommenden Flutwelle. »Wir müssen.«
Anstatt zu antworten, riss er Mellora die Kontrollen aus den Händen und lenkte den Swoop geradewegs auf die Wasserwand zu. Die beiden Jedi sahen noch, wie Mellora ihren Mund zu einem Schrei aufriss, doch er wurde vom Tosen der gigantischen Welle verschluckt.
Anakin gab entschlossen Gas, um ihnen zu folgen. Er hielt sich unterhalb von Omegas Swoop in der Hoffnung, ihn höher treiben zu können. Er wusste nicht, ob sie es schaffen würden, der Welle rechtzeitig zu entkommen.
Omega brachte seinen Swoop in einen Steigflug, um der Welle auszuweichen. Mellora hielt plötzlich Darras Lichtschwert in der Hand und versuchte, es zu aktivieren. Anakin wusste nicht, weshalb. Sie würde kaum etwas damit ausrichten. Vielleicht wollte sie Omega zur Aufgabe zwingen.
Plötzlich streckte Omega den Fuß aus und stieß Mellora ohne zu zögern von dem Swoop.
Sie fiel schreiend auf die Welle zu.
Anakin holte das Letzte aus dem Antrieb und tauchte unter sie. Obi-Wan fing Mellora mit den Armen auf. Sie ließ das Lichtschwert fallen und Anakin fing es mitten in der Luft auf. Dann zog er den Swoop wieder nach oben. Das Wasser schlug schon über ihnen zusammen.
Sie würden es nicht schaffen. Er holte tief Luft, bevor sie in die Spitze der Welle eintauchten. Er spürte, wie sie von dem gewaltigen Druck der Welle gebremst wurden. Die Kontrollen zitterten in seinen Händen. Er hörte, wie der Antrieb aufheulte. Er sah nur noch Wasser und war verwirrt. In welche Richtung flogen sie überhaupt?
Dann durchfloss ihn die Macht und er sah das Wasser nicht mehr als Wand. Er sah es als das, was es war. Eine Ansammlung von Partikeln voller Zwischenräume, von Licht durchflutet. Er hielt auf die Zwischenräume zu und zwang den Swoop, ihm zu gehorchen.
Sie durchstießen das Wasser und kamen wieder an die frische Luft. Mellora hielt sich noch immer an Obi-Wan fest und schnappte nach Luft.
(Omega war nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne, der immer kleiner wurde.
»Er hätte mich umgebracht!«, hustete Mellora.
Anakin bremste den Swoop ab und ließ ihn in der Luft schweben. Er sah, wie der Punkt in der Ferne verschwand. Sie hatten Granta wieder verloren.
»Flieg zu unserem Schiff, Anakin«, sagte Obi-Wan.
Anakin wendete den Swoop und flog sie in Sicherheit. Er konnte einfach nicht glauben, dass Omega Mellora hatte umbringen wollen. Er hatte sie von dem Gefährt gestoßen, weil er gewusst hatte, dass die Jedi sie retten würden. Er hatte einfach nur entkommen wollen.
Aber es war besser, dass Mellora das nicht wusste.
»Ich weiß, wohin er geht«, sagte sie zu den Jedi. »Ich weiß, wohin er geht, wenn er verliert. Ich kann Euch hinbringen.«
»Das ist nicht nötig«, sagte Obi-Wan. »Ich weiß auch, wohin er geht.«
Kapitel 17
Wegen des Vulkanausbruchs waren die Feindseligkeiten auf Haariden vorübergehend zur Ruhe gekommen. Sie ließen Mellora bei den Behörden mit der Auflage, sie festzuhalten, bis der Senat ein Schiff schicken konnte, um sie abholen zu lassen. Aber sie waren sich nicht sicher, wie lange man sie wohl festhalten würde. Mellora war zweifellos darauf
Weitere Kostenlose Bücher