Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
und Weisheit die Jedi in Zeiten wie diesen brauchten. Sie hatte sich für ihn geopfert. Weil er einen Thermo-Detonator zu spät gesehen hatte. Weil man ihn gefangen genommen hatte. Weil man ihn getäuscht hatte. Eine Kette von Ereignissen hatte ihn hierher gebracht. Und er hätte jederzeit seinen Kurs ändern können, doch stattdessen hatte er einen Fehler nach dem anderen gemacht.
Sie hatte zuerst ihn gerettet und war dann der Bombe gefolgt. Darüber dachte Anakin nach. Sie hatte die Leben Tausender für seines aufs Spiel gesetzt. Weshalb?
Auserwählt du sein magst. Aber wofür? Selbst beantworten diese Frage du musst.
Hatte sie ihn deshalb gerettet?
Wenn das der Grund gewesen wäre, würde er die Verantwortung nicht ertragen können. Er war für ihren Tod verantwortlich.
Ein Paar staubige, dreckige Stiefel kam in sein Blickfeld. Obi-Wan kauerte neben ihm nieder.
»Etwas Furchtbares ist geschehen«, sagte er. »Ich spürte, wie die Macht sich aufbäumte und dann wie in ein Vakuum verschwand. Erzähl.«
»Meisterin Yaddle ist tot«, sagte Anakin mit gedämpfter Stimme.
Obi-Wan holte tief Luft und wartete, um seine Betroffenheit zu verarbeiten. »Wie ist es geschehen?«
Anakin erzählte ihm in unbeteiligtem Tonfall die Geschichte. Er wäre nicht in der Lage gewesen, darüber zu reden, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hätte.
Obi-Wan schwieg lange. Er setzte sich auf die Fersen und sah zum Himmel.
»Sie kam meinetwegen nach unten«, sagte Anakin. »Sie hat zuerst mich gerettet. Wenn ich nicht gefangen genommen worden wäre.«
»Stopp.« Es war Obi-Wans strengster Tonfall. »Jedi beschäftigen sich nicht mit der Frage >was wäre gewesen, wenn<. Und das weißt du auch, Anakin. Du entscheidest in jedem Augenblick selbst über deinen nächsten Schritt. Blicke nicht zurück, um ein Urteil zu fällen.«
Obi-Wan stand auf. »Yaddle hat die einzige Entscheidung gefällt, die sie hätte fällen können. Und sie fällte sie freiwillig.«
Obi-Wan streckte die Hand aus und hielt Anakin sein Lichtschwert hin.
»Wir werden um sie trauern, aber nicht jetzt. Jetzt ist es an der Zeit, ein Jedi zu sein.«
Anakin nahm das Lichtschwert an. Er stand auf und hängte es an seinen Gürtel. Die Worte seines Meisters hätten ihm Trost spenden müssen, doch sie taten es nicht. Sie waren Anakin beinahe wie automatisch erschienen, so als würde Obi-Wan es gar nicht wirklich meinen.
Selbst Obi-Wan war der Meinung, dass Anakin für Yaddles Tod verantwortlich war.
Schmerz und Schuldgefühle erfüllten ihn so tief, dass er glaubte, darin ertrinken zu müssen.
Und dann war da eine Explosion aus Licht und Schmerz... Er hatte alle verloren, die er liebte, einschließlich Obi-Wan.
Die Vision hatte sich bewahrheitet.
Kapitel 13
Obi-Wan kontaktierte Yoda auf dem Notfallkanal. Es fiel ihm schwer, diese Nachricht zu überbringen. Er würde Yoda großen Schmerz verursachen. Er spürte den Schmerz selbst, denn sein Körper fühlte sich bei jeder Bewegung an, als wäre er aus Blei. Er war kaum in der Lage gewesen, die richtigen Worte für Anakin zu finden und er wusste, dass das Wenige, was er gesagt hatte, seinen Padawan nicht erreicht hatte.
Er dachte nur an Yaddle. Sie war seit seinen frühesten Erinnerungen ein Teil seines Lebens gewesen. Sie hatte sich ganz besonders an den jungen Jedi-Schülernm erfreut. Sie hatte immer ein Auge zugedrückt, wenn sie irgendwelche Streiche gespielt hatten. Sie hatte ihnen Süßigkeiten in die Taschen gesteckt. Ihre Hand auf seinem Kopf war ihm als das Tröstlichste erschienen, was es im Universum gab.
Und dann war er älter geworden und die Dinge im Tempel ernster. Er musste schwierige Lektionen lernen. Yaddle war nun auf eine andere Art und Weise für ihn da gewesen. Wie oft hatte er voller Respekt an ihre Tür geklopft, wenn er ein Problem gehabt hatte, das er nicht mit Yoda hatte besprechen wollen. Obi-Wan wurde erst jetzt klar, wie außergewöhnlich es war, dass ein Mitglied des Rates der Jedi für alle Jedi-Schüler ansprechbar gewesen war. Obi-Wan hatte nicht als einziger ihren Trost und ihren Rat gesucht.
Er hatte etwas sehr Kostbares verloren. Sie war schon so lange ein Teil seines Lebens gewesen, dass es ihm nicht bewusst gewesen war. Yaddle war einfach immer mit ihrer stillen Weisheit für ihn da gewesen. Es war beinahe so schlimm, als hätte er Yoda verloren.
Er erzählte Yoda so schnell wie möglich die Details der Vorkommnisse, denn er wusste, dass der Jedi-Meister alles
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