Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
hören wollte.
Yodas Stimme war schmerzerfüllt. »Eine Erschütterung der Macht ich spürte. Ich wusste, dass tot sie war. Meinen Transport nach Mawan bereits organisiert ich habe. Ihre Arbeit fortsetzen wir müssen. Möge die Macht mit uns sein.«
Sie hatten seit dem Aufbruch von Coruscant nicht mehr geschlafen, doch es war auch keine Zeit dafür gewesen. Jetzt, da Yaddle tot war, drohte die instabile Koalition, die sie aufgebaut hatte, zu zerbrechen. Die Nachricht von der Biowaffe hatte sich schnell verbreitet und die Mawaner standen kurz vor einer Panik. Wenn Granta Omega im Besitz einer solch verheerenden Waffe war, wer konnte dann mit Sicherheit sagen, dass er nicht noch eine zweite hatte?
Innerhalb von wenigen Stunden diskutierte der Senat erneut über die Bitte, Sicherheitstruppen zu schicken. Es wurde beschlossen, dass man zunächst die weitere
Entwicklung abwarten wollte. Der Senat wollte keine Armee in eine instabile Lage entsenden.
Anakin ließ angesichts dieser Nachricht den Kopf in die Hände sinken. »Geht es nicht gerade um die instabile Lage? Deshalb brauchen wir sie doch!«
Obi-Wan seufzte. »Ja, aber die Senatoren befürchten, dass es ein schlechtes Licht auf sie werfen würde, wenn die Sicherheitstruppe von den Gangsterbossen geschlagen wird. Ihr Ansehen ist ihnen wichtiger als die Sicherheit auf Mawan.«
»Was können wir tun?«, fragte Anakin.
»Das ist einfach«, gab Obi-Wan zurück. »Wir müssen ihnen einen leichten Sieg ermöglichen. Es ist allerdings schwierig, das zu bewerkstelligen. Granta Omega ist zu unserem größten Problem geworden.«
»Es würde ihn freuen, das zu hören«, sagte Anakin.
Sie saßen in einem kleinen Büro in der Kommandozentrale, die das Ubergangskomitee des Senats eingerichtet hatte. Jetzt, da die Energieversorgung wieder gesichert war, konnten sie die Straßen mit Uberwachungskameras beobachten, die über die ganze Stadt verteilt waren. Viele waren beschädigt, doch einige funktionierten noch und das genügte, um sich einen groben Uberblick über die Vorgänge zu verschaffen. Auf den Straßen war es bedrückend ruhig. Kriminelle Transaktionen wurden in den Gebäuden oder im Untergrund getätigt. Die Sonne ging gerade auf und durchzog den grauen Himmel mit pinkfarbenen Streifen.
Obi-Wan wünschte, er wäre so hoffnungsvoll wie die Szenerie anmutete.
Euraana Fall kam herein. Ihr Gesicht war bleich vor Sorge und Erschöpfung. »Feeana Tala ist kurz davor, die Stadt zu verlassen und ihre Patrouillen abzuziehen. Sie glaubt nicht, dass wir die Stadt halten können, wenn Omega angreift.«
»Das würde bedeuten, dass die Stadt ohne Sicherheitskräfte wäre«, sagte Anakin.
»Was wiederum bedeutet, dass alle wieder in den Untergrund gehen würden und wir wieder da sind, wo wir angefangen haben«, erklärte Euraana und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie beugte sich nach vorn und legte die Stirn in ihre gefalteten Hände. Sie schloss die Augen. »Ich bin schon ganz heiser vom vielen Reden und Diskutieren. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich habe mit dem Repräsentanten des Senats gesprochen. Er weigert sich, die Entscheidung des Senats, die Sicherheitskräfte abzuziehen, rückgängig zu machen.«
»Ich werde mit ihm sprechen«, sagte Obi-Wan. »Und ich kümmere mich auch um Feeana. Komm, Anakin.« Es erschien ihm unendlich anstrengend, sich aus dem Stuhl zu erheben. Obi-Wan spürte die Erschöpfung in jedem Knochen. »Wir werden unterwegs etwas essen«, sagte er zu Anakin und sah, wie sich das Gesicht des Jungen etwas aufhellte.
Sie gingen zu dem Cafe auf der zweiten Ebene. Es hatte einmal die vielen Mawaner bewirtet, die zu Konzerten und Lesungen in den Saal gekommen waren. Die zahlreichen Öfen und Kühleinrichtungen ließen erahnen, wie viele Gerichte hier einst einmal serviert worden waren. Jetzt waren die Auslagen leer. Wenigstens gab es Tee und eine Schale mit kleinen Muja-Kuchen.
Anakin nahm einen. »Vertrocknet«, sagte er enttäuscht. »Warum bekommen die bösen Jungs all das gute Essen?«
Obi-Wan hob seine Teetasse. »Deshalb wurde das Tunken erfunden. Eine weitere Jedi-Lektion für dich.«
Anakin versuchte zu lächeln. Es war der erste unbeschwerte Moment, den sie seit Yaddles Tod miteinander hatten. Doch einen Augenblick später verdüsterte sich Anakins Gesicht schon wieder.
Etwas stimmt ganz und gar nicht, dachte Obi-Wan. Es war nicht nur die Bestürzung über Yaddles Tod. Weshalb war es jedes Mal so, dass ihm die Umstände in
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