Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit
wenn er ebenfalls gefangen genommen wurde. Es zerriss ihn beinahe, seinen Padawan allein lassen zu müssen, doch dies war seine einzige Hoffnung.
Er zwängte sich tiefer zwischen die Felsen und bückte sich, damit er in das Loch passte. Von dort konnte er zwischen den Felsen das Schiff beobachten.
Die Gruppe wurde von Soldaten zusammengetrieben und zu den Schiffen gebracht. Obi-Wan brach es beinahe das Herz. Es war unmöglich, dass Anakin und er allein Dutzende von Soldaten und gut gepanzerte Schiffe in die Flucht schlagen konnten.
Die Raumschiffe hoben ab und schossen davon. Obi-Wan richtete sich langsam auf. Er stöhnte erschöpft und wütend zugleich.
Dann richtete er seine Gedanken auf einen Rettungsplan.
Kapitel 6
Die Soldaten hatten ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt und sie an Bord eines der Schiffe gebracht. Anakin hatte das Gefühl, dass die Disk auf seiner Haut brannte. Bislang war er noch nicht durchsucht worden, doch er würde die Macht nutzen, um die Soldaten abzulenken, falls es so weit kommen sollte. Shalini hatte ihm die Disk anvertraut und er würde sie nicht enttäuschen.
Sie hatte ihm eilig ins Ohr gesprochen. »Nimm das hier. Bei den Jedi ist sie am sichersten. Bitte bring die Disk nach Typha-Dor, um der Sicherheit meines Volkes Willen.«
»Ich werde mein Leben für ihren Schutz einsetzen«, hatte Anakin daraufhin gesagt.
Die Schiffe flogen über die tiefen Spalten der Tomo-Krater hinweg. Auf einem Hochplateau mitten in einem riesigen Krater stand eine kleine Ansammlung von Bauwerken. Durch die Sichtscheibe konnte Anakin graue Gebäude ausmachen, Energiezäune, Sicherheitstürme und ein kleines Landefeld.
»Willkommen im Paradies«, spöttelte einer der Soldaten. »Im Tomo-Lager.«
Anakin, der wie die anderen einen Überlebensmantel trug und sein Lichtschwert sicher versteckt hatte, wurde nicht als Jedi identifiziert. Shalini und die anderen weiger-ten sich, ihre Namen preiszugeben. Das schien den Wachmann am Eingang des Lagers allerdings wenig zu stören. Sie wurden durchsucht, doch Anakin konnte den Wachmann mit Hilfe der Macht ablenken und so blieben ihm sein Seilkatapult, sein Lichtschwert und die Disk. Die Überlebenskleidung wurde ihnen abgenommen, stattdessen erhielten sie grobe braune Tuniken. Dann wurden sie in einen kleinen Hof geführt, der mit Energiebarrieren eingezäunt war. Kalter Wind zerrte an ihren Kleidern. Sie waren umgeben von anderen Gefangenen aus dem Uziel-System, die offensichtlich ebenfalls von den Vanquorern interniert worden waren.
Anakin sah sich um. Die Kraterwände ragten fast senkrecht nach oben und waren sicher hundert Meter hoch. Der einzige Ausweg aus dem Lager führte zweifelsohne durch die Luft.
Wie würde Obi-Wan ihn retten können? Das Schiff war bei der Notlandung zerstört worden.
Die Antwort war, dass Obi-Wan ihn höchstwahrscheinlich nicht retten konnte. Anakin war auf sich allein gestellt. Doch das war ihm egal. Es machte ihm nichts aus, sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen zu müssen.
Aber er hatte nicht viel Zeit. Shalini hatte ihm gesagt, dass die Invasion in drei Tagen stattfinden würde. Er musste schnell einen Fluchtweg finden. Der Schlüssel zum Überleben des Planeten Typha-Dor war in der Tasche seiner Tunika verborgen. Er hatte es geschafft, die Disk vor den Wachen zu verstecken, doch er wusste genau, dass er den strengen Sicherheitsmaßnahmen mit der Macht allein nicht aus dem Weg gehen konnte.
Er hatte schon einmal den Fehler gemacht, sich für mächtiger zu halten, als er war. Das würde ihm nicht noch einmal passieren. Er würde nichts unternehmen, bevor er sich nicht ganz sicher war.
Ein Uziel-Gefangener in ausgebleichter Uniform näherte sich ihnen. »Was gibt es Neues? Haben die Vanquorer Ty-pha-Dor eingenommen?«
Shalinis Augen blitzen auf. »Nein. Und wenn sie es tun, werden wir sie zurückdrängen.«
Der Gefangene sah müde aus. »Das haben wir auf Zilior auch gesagt.«
»Hat es hier schon Ausbruchsversuche gegeben?«, fragte Shalini.
»Einen. Und der Mann ist tot. Ich rate Euch: Fügt Euch Eurem Schicksal.« Der Gefangene machte sich davon.
»Ich bin für mein Schicksal verantwortlichen«, sagte Sha-lini zu ihren Begleitern. Sie sah Anakin an. »Hast du irgendwelche Ideen?«
»Noch nicht«, gab Anakin unbeschwert zurück und setzte sich auf den kühlen Boden.
»Was machst du da?«, fragt Shalini. »Willst du denn nichts unternehmen?«
»Das tue ich gerade«, sagte Anakin. Er blendete die
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