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Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Titel: Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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hätte gesagt: Blieb mir eine andere Wahl? Doch jetzt hatte er nicht das Gefühl, diese Person herausfordern zu müssen, diese Frau mit den schönen Haaren und dem warmen Lächeln.
    »Ich wollte dich sehen«, sagte sie. »Ich bin die Ärztin, die die Zone der Selbstbeherrschung erfunden hat. Du hast gemerkt, dass wir dich nicht angelogen haben. Du erlebst hier Zufriedenheit und spürst keinen Schmerz. Ich vertrete die Theorie, dass sich der Verstand in einer angenehmen, sorgenfreien Umgebung auf diese Ebene erheben wird. Bist du glücklich hier?«
    Anakin dachte über die Frage nach. Glücklich? Er war plötzlich verwirrt. Was bedeutet dieser Begriff? War er jemals glücklich gewesen? Er erinnerte sich an einzelne Bilder eines kleinen Jungen, der durch enge Straßen nach Hause lief. Er erinnerte sich daran, wie er mit seinem Freund Tru Veld gelacht hatte, einem Padawan, den er seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Er konnte sich die Erinnerung ins Gedächtnis rufen, nicht aber das Gefühl.
    Aus irgendeinem Grund brachte seine Verwirrung die Frau zum Lächeln. »Falsche Frage. Lass sie mich anders formulieren. Bist du zufrieden?«
    Das konnte er beantworten. »Ja.«
    »Gut. Das ist unser Ziel. Nun denn. Ich habe nach dir schicken lassen, weil mir die Medizintechniker erzählt haben, du hättest dich gegen das Betäubungsgas gewehrt, das wir bei deiner Ankunft eingesetzt haben. Du sollst wissen, dass wir das Gas nur benutzen, um eventuelle Ängste auszuschalten, die du hättest haben können. Als Kriegsgefangene erwartet ihr natürlich, dass etwas Furchtbares mit euch geschieht. Das Mittel ist nur dazu da, diese Erfahrung für euch angenehmer zu machen. Du wurdest gebadet und eingekleidet und dank der Wirkung des Betäubungsgases konnten unsere Medizintechniker das tun, ohne verletzt zu werden. Wie du siehst, haben alle von dieser Vorgehensweise profitiert.«
    Das erschien ihm nachvollziehbar, doch Anakin schwieg. Obwohl er sich in der Unterhaltung mit dieser Ärztin absolut wohl fühlte und obwohl er den wundervol-len Frieden genoss, den er verspürte, hatte sein Aufenthalt hier nicht die Erinnerung an sein Jedi-Dasein ausgelöscht. Er vertraute nicht unbedingt allem, was die Ärztin sagte.
    »Es ist unmöglich, sich gegen das Betäubungsgas zu wehren und doch hast du einen der Medizintechniker angegriffen.«
    »Ich habe ihn am Kragen gepackt«, korrigierte Anakin die Ärztin freundlich.
    »Und du hast mit ihm gesprochen.«
    »Unter den Umständen erschien es mir angemessen.«
    Sie nickte zufrieden. »Wie ich sehe, befindest du dich in der Zone, bist aber noch immer geistreich.«
    »Das möchte ich auch bleiben«, sagte Anakin.
    Jetzt beobachtete sie ihn aufmerksam. Anakin spürte, wie das Sonnenlicht sein Gesicht berührte. Seine Haut erwärmte sich und er wollte die Augen schließen, um das Gefühl zu genießen, doch er tat es nicht.
    »Ich spüre etwas in dir«, sagte sie. »Du beherrscht deinen Körper und deinen Verstand. Ich habe so etwas schon einmal gespürt. Hast du jemals etwas von der Macht gehört?«
    Anakin zeigte nicht einmal mit dem kleinsten Zucken eines Muskels, dass ihn die Frage überraschte. Seine Jedi-Ausbildung reichte tiefer als alles andere. Er spürte, wie sie ihn erfüllte und stärkte. »Nein.«
    Sie nickte wieder leicht. »Das mag stimmen - oder auch nicht. Falls du es nicht schon weißt, du könntest Machtsensitiv sein. Das bedeutet, dass du besondere Fähigkeiten haben könntest.«
    Anakin zuckte mit den Schultern. Er war jetzt vorsichtig.
    Er wollte mit dieser Frau nicht über die Macht reden. Er wollte in den Garten zurückkehren. Und er wusste, dass er am schnellsten dorthin gelangen würde, wenn er so tun würde, als ob er ihre Fragen langweilig fand.
    »Hast du jemals etwas geschehen sehen, bevor es geschah?«, fragte sie.
    Er sah sie bewusst teilnahmslos an. »Ich glaube nicht.«
    »Reagierst du außergewöhnlich schnell? Kannst du dich besonders gut konzentrieren?«
    Anakin reagierte lange nicht, bis sich die Ärztin erwartungsvoll vorbeugte.
    »Äh, wie lautete die Frage doch gleich?«
    Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. »Hast du einmal ungewöhnlich schnell reagiert? Bevor du hierher kamst?«
    »Ich war immer der Erste, der zum Essen am Tisch saß.«
    Sie lehnte sich enttäuscht zurück. Ihr Blick wurde teilnahmslos. Es war, als würde er sie nun langweilen, als existierte er nicht mehr.
    »Du kannst jetzt wieder in den Garten gehen.«
    Anakin stand auf und verließ

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