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Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Titel: Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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wollte Obi-Wans Deckung nicht gefährden.
    Obi-Wan schob den Servo-Schraubenzieher zurück in die Tasche seines Overalls und machte sich auf die Suche nach dem Gebäude, das Shalini beschrieben hatte. Er wusste aus Erfahrung, dass ihn der schmutzige Overall und eine entschlossene Gangart geradezu unsichtbar machten.
    Er fand das Gebäude und beschloss, dass es am besten wäre, geradewegs hineinzugehen. Er schmiedete im Gehen einen Plan und verließ sich darauf, dass die Macht ihn leitete. Als er das Gebäude durch die einfache DurastahlTür betreten hatte, fand er sich in einer kleinen Vorhalle wieder. Der Weg führte hier nur durch einen Energieschild, der von einem Sicherheitsposten bewacht wurde.
    »Ich prüfe die Ventile der Luftumwälzung«, sagte Obi-Wan.
    Der Offizier warf einen Blick auf seinen Datenschirm. »Ich habe keine Warnanzeige bekommen.«
    Obi-Wan zuckte mit den Schultern. »Dann komme ich ein andermal wieder. Wahrscheinlich werden sie nicht hoch gehen.«
    Der Offizier nickte, runzelte dann aber die Stirn. »Augenblick mal. Was heißt hier wahrscheinlich?«
    Obi-Wan hob wieder die Schultern.
    Der Offizier seufzte. »Das lasse ich mir nicht anlasten. Los, komm schon rein.« Er drückte einen Knopf und deaktivierte den Sicherheitsschild. Obi-Wan schlenderte hindurch, so als hätte er alle Zeit der Welt.
    Kaum war er außer Sichtweite des Wachmanns, lief er eilig die Korridore entlang, warf einen Blick durch alle offenen Türen und sah zu den Fenstern hinaus. Viele der Räume waren leer. Er ging um eine Ecke und sah eine Doppeltür. Durch ein Fenster darin konnte er einen von Sonnenlicht durchfluteten Innenhof sehen.
    Er ging näher an das Fenster heran. Anakin saß auf einer Bank, die Hände lagen in seinem Schoß. Er schien nicht misshandelt worden zu sein. Er hatte offensichtlich auch keine Schmerzen. Nichts an ihm war anders und doch. sah er irgendwie verändert aus.
    Etwas stimmte hier nicht. Etwas war nicht normal. Und Obi-Wan hatte keine Zeit, es herauszufinden. Er musste Anakin hier herausschaffen.

Kapitel 10

    Anakin dachte über das Loslassen nach. Es war das Ziel der Jedi-Ausbildung. Eine Disziplin, die zu erlernen Jahre dauerte. Ziel war dabei nicht die Kontrolle von Gefühlen, sondern die Gefühle durch sich hindurchfließen zu lassen, sie loszulassen.
    Er fühlte sich auf jeden Fall vollkommen losgelöst. Irgendwie erkannte er, dass ihm etwas eingeflößt worden war, dass seine Neurochemie verändert worden war, auch wenn er nicht wusste, wie die Mediziner es angestellt hatten. Er fragte sich, ob es sich so anfühlte, wenn man wirklich eins mit der Macht war. Es war ein friedliches Gefühl, ganz ohne die Kämpfe, die er in seinem Herzen und seinen Gedanken normalerweise austrug. War es denn so schlimm, wenn man dieses Gefühl mit Hilfe einer simplen Prozedur erreichte anstatt nach Jahren des Lernens? Ana-kin hatte immer Obi-Wans Ausgeglichenheit bewundert, ihn darum beneidet. Und jetzt besaß er sie selbst. Weshalb hatte er nur das Gefühl, dass Obi-Wan sie nicht zu schätzen wissen würde?
    Der Anflug von Unzufriedenheit, den er bei dem Gedanken an seinen Meister verspürte, war einen Moment später wieder verflogen, beinahe noch bevor er ihn richtig spürte. Anakin lächelte. Das war sicher etwas, was er nicht von selbst zustande brachte. An seinen Meister zu denken, ohne etwas dabei zu empfinden, war eine interessante Erfahrung.
    Das Sonnenlicht blitzte auf der Doppeltür auf. Irgendjemand betrat den Garten. Zunächst blendete die Sonne Anakin, doch dann erkannte er, dass es sein Meister in einem Overall war, der da auftauchte. Er kam zweifellos, um ihn zu retten. Anakin bemerkte, dass er sich eigentlich freuen müsste. Doch das tat er nicht. War er enttäuscht? Eigentlich fühlte er im Moment gar nichts.
    »Anakin? Geht es dir gut?« Obi-Wans Stimme war leise.
    »Es geht mir gut«, sagte Anakin.
    »Wir müssen hier verschwinden. Ich weiß einen Ausweg.«
    »Das ist gut.« Es war gut, dass Obi-Wan einen Ausweg wusste. Anakin stand auf. Er bewegte sich mit derselben Umsichtigkeit wie immer, doch irgendetwas war anders. Es war, als würde er sich selbst beobachten.
    Und doch war es ein gutes Gefühl, neben Obi-Wan zu gehen. Gut, weil es ein friedvolles Gefühl war. Wie gut es tat, Obi-Wans Begleiter zu sein und sich keine Gedanken über die Gefühle machen zu müssen, die damit verbunden waren.
    Obi-Wan sah ihn an. »Was haben sie mit dir gemacht?«
    Anakin beschloss, dass er seinem

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