Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Titel: Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
wartete? Er war froh, dass er diese Entscheidung nicht treffen musste.
    Das An- und Abflugmuster der Schiffe war immer gleich. Sie kamen so tief wie möglich herein und landeten am Rand des Plateaus. Dort war ein kurzes Landefeld von einem Energiezaun umgeben.
    Obi-Wan beobachtete die Umgebung aufmerksam. Er dachte an den Beginn der Mission, als er darüber gegrübelt hatte, wie vorsichtig er geworden war, wie sehr er Risiken abwog und Dinge überdachte.
    Jetzt hatte er alles nochmals überdacht und er war zu dem Schluss gekommen, dass sein Plan verrückt war. Er könnte von Felsen erschlagen werden. Er könnte in einen hunderte von Metern tiefen Krater fallen. Er könnte entdeckt und abgeschossen werden.
    All diese Szenarien waren höchst wahrscheinlich. Es war ein riskanter Plan. Er grenzte an Dummheit.
    Was bedeutete, dass er vielleicht doch nicht so vorsichtig war, wie er angenommen hatte.

Kapitel 8

    Anakin und Obi-Wan hatten sich einmal ein paar Wochen Zeit genommen, um über die Grasebenen des Planeten Belazura zu wandern - einfach so, zur Erholung. Obi-Wan fand, dass dieser Planet zu den schönsten der Galaxis gehörte und er hatte ihn Anakin zeigen wollen. Anakin erinnerte sich daran, dass Obi-Wan ihm gesagt hatte, im Leben eines Jedi müsste es auch Zeit geben, um in einer schönen Umgebung nachzudenken. Die einzige Anweisung an Anakin während dieser Reise hatte darin bestanden, sich zu entspannen. Und das hatte er auch getan.
    Er hatte Felder gesehen, deren Gras in hellem Sonnengelb bis zu Dunkelgrün geleuchtet hatte. Er hatte goldene Felder gesehen, die mit dunkelroten Blumen gepunktet waren. Ein blauer Himmel hatte sie wie ein Reifen aus Licht umgeben. Anakin erinnerte sich daran, dass ihm niemals heiß war und dass er niemals gefroren hatte. Dass sich die Brise an seiner Haut so sanft wie die Berührung seiner Mutter angefühlt hatte.
    Es war eine sehr friedvolle Zeit gewesen, an die er in seinen Tagträumen immer wieder denken musste. Und jetzt erlebte er sie noch einmal.
    Zu seiner Überraschung wurde er keinerlei Behandlungen unterzogen. Er wurde nicht noch einmal betäubt. Er wurde nicht wie ein Gefangener behandelt. Er hatte ein einfaches Zimmer, es standen nur eine Liege und ein Tisch darin, doch er konnte in den sonnigen Innenbereich und den Hof draußen gehen. Anakin stellte fest, dass er nichts weiter wollte, als dort sitzen, das Gesicht dem wärmenden Licht zugewandt, und dem Schattenspiel der Blätter an der Wand zusehen. Es fiel ihm leicht, stundenlang über die verschiedenen Grüntöne der Blätter nachzudenken. Dabei war das nicht einmal die gedankenfreie Art der Meditation, die man ihm beigebracht hatte. Er verließ seinen Körper nicht. Er vergaß seine Sorgen nicht. Er konnte sie noch sehen, aber sie schienen in weiter Ferne zu liegen. Sie hatten nichts mit ihm zu tun. Er wusste, dass alles so kommen würde, wie es kommen sollte.
    Er war sich nicht sicher, wie viel Zeit vergangen war. Vielleicht nicht mehr als ein oder zwei Tage. Von Zeit zu Zeit dachte Anakin auch an Flucht. Der Gedanke zog jedes Mal wie eine warme Brise durch seinen Verstand und verschwand dann wieder.
    Eines nachmittags kamen zwei Medizintechniker in den Garten und stellten sich vor ihn. »Jemand möchte dich sprechen, Häftling 42 601.«
    Anakin stand auf und folgte den beiden. Er spürte eine leichte Neugierde. Sie gingen rechts und links neben ihm her, führten oder berührten ihn aber nicht. Das war auch nicht nötig.
    Anakin wurde in ein Büro gebracht. Die Medizintechniker gingen und schlossen leise die Tür hinter sich. Anders als der Rest des Gebäudes, das gemütlich, aber einfach war, war dieses Büro farbenfroh und luxuriös. Der Boden war mit einem dicken, gemusterten Teppich bedeckt und an den Fenstern hingen dunkelblaue Seidenvorhänge. Anakin glaubte, ein angenehmes Parfüm zu riechen. Er setzte sich auf einen weich gepolsterten Stuhl und lehnte sich gegen ein rosenfarbenes Kissen.
    Eine Frau kam in das Zimmer. Ihr blondes Haar war von silbernen Strähnen durchzogen und im Nacken zu einem Knoten gebunden. Er vermutete, dass sie älter war, obwohl es an ihrem glatten, faltenlosen Gesicht nicht abzulesen war. Sie hatte einen stechenden, aber zugleich warmen Blick.
    Sie setzte sich nicht hinter den Schreibtisch, sondern lehnte sich leicht an. »Danke, dass du gekommen bist.«
    Anakin nickte. Er hörte einen Geist in seinem Hinterkopf, ein Murmeln der Person, die er einst gewesen war. Diese Person

Weitere Kostenlose Bücher