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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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so-dass nach wie vor zahlreiche Menschen in den Vereinigten Staaten von dem Gift abbekommen, obwohl der Stoff hier verboten ist.« Bell lachte bitter auf.
    »Und Davett kann ihn nicht auf der Straße befördern, weil viele Städte und Bezirke keine Gifttransporte durchlassen. Und in den Frachtpapieren seiner Laster muss die Ladung aufgeführt sein. Von dem Schaden für das Ansehen seiner Firma gar nicht zu sprechen, wenn rauskommt, was er da treibt.«
    »Genau«, sagte Rhyme nickend.
    »Daher hat er den Kanal wieder eröffnet und das Toxaphen auf dem Intracoastal Waterway nach Norfolk befördert, wo es auf ausländische Schiffe verladen wird. Es gab nur eine Schwierigkeit - als der Kanal im achtzehnten Jahrhundert stillgelegt wurde, verkaufte man den Grund und Boden rundum an Privatleute. Die Menschen, deren Häuser am Kanal lagen, hatten das Recht, darüber zu bestimmen, wer ihn nutzen darf.«
    »Also hat Davett ihnen Geld gegeben«, sagte Bell,
    »damit sie ihm ihren Anteil am Kanal verpachten.« Er nickte, als wäre ihm mit einem Mal alles klar.
    »Und er muss ihnen eine Menge Geld dafür bezahlt haben - man muss sich bloß mal ansehen, wie groß die Häuser in Blackwater Landing sind. Und dann die schmucken Pickups, die Mercedes und die Lexus, die die Leute hier in der Gegend fahren. Aber was hat das mit Mason und Garretts Familie zu tun?«
    »Das Grundstück von Garretts Vater lag am Kanal. Aber er wollte seine Nutzungsrechte nicht abtreten. Daher hat Davett oder jemand aus seiner Firma Mason angeheuert, damit er Garretts Vater zum Verkauf überredet, und als er sich nicht darauf einließ, suchte sich Mason irgendwelches einheimische Gesocks, das ihm half, Garretts Familie zu beseitigen
    - Culbeau, Tomel und O'Sarian. Danach, so nehme ich an, bestach Davett den Testamentsvollstrecker, damit er ihm das Grundstück verkaufte.«
    »Aber Garretts Familie ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Einem Autounfall. Ich hab den Bericht mit eigenen Augen gesehen.«
    »War Mason der zuständige Sachbearbeiter?«
    »Ich weiß es nicht mehr, könnte aber sein«, räumte Bell ein. Mit einem bewundernden Lächeln schaute er Rhyme an.
    »Wie, um alles auf der Welt, haben Sie das rausgekriegt?«
    »Ah, das war einfach - weil es im Juli keinen Raureif gibt. Jedenfalls nicht in North Carolina.«
    »Raureif?«
    »Ich habe mit Amelia gesprochen. Garrett hat ihr erzählt, dass an dem Abend, an dem seine Familie umkam, Reif an dem Wagen gewesen sei und seine Eltern und seine Schwester vor Kälte gezittert hätten. Aber der Unfall hat sich im Juli ereignet. Mir fiel ein, dass ich den Artikel in der Akte gesehen hatte - das Bild von Garrett und seiner Familie. Er trug ein T-Shirt, und auf dem Bild waren sie anlässlich der Feiern zum vierten Juli abgebildet. In der Bildunterschrift hieß es, das Foto sei eine Woche vor dem tödlichen Unfall seiner Eltern aufgenommen worden.«
    »Was redet der Junge denn da? Reif, vor Kälte zittern?«
    »Mason und Culbeau haben eine Ladung von Davetts Toxaphen benutzt, um die Familie zu töten. Ich habe mit meiner Ärztin im Klinikum gesprochen. Sie sagt, bei einer neurotoxischen Vergiftung kommt es in Extremfällen zu Krämpfen am ganzen Körper. Das ist das Zittern, das Garrett sah. Bei dem Reif handelte es sich vermutlich um Dämpfe oder Rückstände der Chemikalie in dem Wagen.«
    »Warum hat er niemand was davon erzählt, wenn er's gesehen hat?«
    »Ich habe der Ärztin den Jungen beschrieben. Und sie sagte, es klinge so, als ob er an diesem Abend ebenfalls vergiftet worden sei. Gerade so viel, dass er an einer Überempfindlichkeit gegen chemische Stoffe leidet. Gedächtnisverlust, Hirnschäden, heftige Reaktionen auf andere Chemikalien in Luft und Wasser. Können Sie sich an die Pusteln auf seiner Haut erinnern?«
    »Klar.«
    »Garrett meint, es käme vom Giftsumach, aber das stimmt nicht. Die Ärztin hat mir erklärt, dass Hautausschläge ein typisches Symptom einer solchen Überempfindlichkeit gegen Chemikalien seien. Sie brechen aus, wenn man geringen Mengen bestimmter Stoffe ausgesetzt ist, die bei niemand anderem eine Wirkung zeigen würden. Selbst Seife oder Parfüm kann solche Hautausschläge auslösen.«
    »Das leuchtet mir ein«, sagte Bell. Dann runzelte er die Stirn.
    »Aber wenn Sie keine handfesten Beweise haben«, fügte er hinzu,
    »ist das alles reine Spekulation.«
    »Oh, ich sollte vielleicht noch erwähnen« - Rhyme konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, denn

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