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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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hat.«
    »Moment mal«, sagte Bell.
    »Da komm ich nicht ganz mit.«
    »Ich kann es noch nicht beweisen. Aber ich bin davon überzeugt.«
    »Henry? Was hat der denn damit zu tun?«
    »Alles dreht sich um ßlackwater Landing«, sagte Rhyme. Er wandte sich der Karte zu, schlug seinen belehrenden Tonfall an.
    »Nun denn, der Grund, weshalb man im achtzehnten Jahrhundert all diese Kanäle ausgehoben hat, war der, dass man über zuverlässige Verkehrsverbindungen verfügen wollte, denn die Straßen waren zu schlecht. Doch durch den Ausbau der Straßen und des Schienennetzes kam die Schifffahrt auf diesen Wasserwegen weitgehend zum Erliegen.«
    »Wie haben Sie das alles rausgefunden?«
    »Über die Historische Gesellschaft in Raleigh. Ich habe dort mit einer bezaubernden Dame gesprochen, Julie DeVere hieß sie. Sie erzählte mir, dass der Blackwater Canal kurz nach dem Bürgerkrieg stillgelegt wurde. Und hundertdreißig Jahre lang nicht mehr genutzt. Bis Henry Davett wieder Frachtkähne darauf verkehren ließ.« Bell nickte.
    »Das war vor etwa fünf Jahren.«
    »Eine Frage«, hakte Rhyme nach.
    »Haben Sie sich nicht gewundert, weshalb Davett ihn wieder nutzte?« Der Sheriff schüttelte den Kopf.
    »Ein paar von uns haben sich damals Sorgen gemacht, dass Kinder rausschwimmen, unter einen Kahn geraten und ertrinken könnten, aber nachdem nie was passiert ist, hat sich niemand mehr damit beschäftigt. Aber jetzt, wo Sie's erwähnen - ich habe keine Ahnung, warum er den Kanal wieder nutzt. Zumal ständig Lastwagen bei ihm einund ausfahren. Und mit dem Laster ist man im Nu in Norfolk.« Rhyme deutete mit dem Kopf auf die Spurentabelle.
    »Da haben wir die Erklärung. Der Stoff, den ich nicht richtig einzuordnen wusste - das Camphen.«
    »Das Zeug, das man früher in Laternen verbrannt hat?« Rhyme schüttelte den Kopf, verzog das Gesicht.
    »Nein. Ich habe mich geirrt. Es stimmt schon, man hat Camphen in Laternen verbrannt. Aber man hat es noch zu etwas anderem benutzt. Man kann es auch zu Toxaphen verarbeiten.«
    »Was ist das?«
    »Eines der gefährlichsten Pestizide, die es gibt. Es wurde früher hauptsächlich im Süden der Vereinigten Staaten eingesetzt - bis es in den Achtzigerjahren von der Umweltschutzbehörde allgemein verboten wurde, von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen.« Rhyme schüttelte unwirsch den Kopf.
    »Da ich davon ausging, dass Toxaphen nicht mehr hergestellt werden darf, habe ich überhaupt nicht an Pestizide gedacht, sondern von vornherein angenommen, dass das Camphen von einer alten Laterne stammen muss. Aber wir haben nirgendwo eine alte Laterne gefunden. Ich hatte mich festgefahren und wusste nicht mehr weiter. Keine alten Lampen? Danach hätte ich die Liste durchgehen und nach Insektenvertilgungsmitteln suchen müssen. Und als ich das endlich tat - heute Morgen -, fand ich heraus, woher das Camphen stammt.« Bell nickte gespannt.
    »Und zwar?«
    »Es kommt überall vor«, sagte Rhyme.
    »Ich habe Lucy Wasser-und Bodenproben rund um Tanner's Corner nehmen lassen. Hier ist alles mit Toxaphen verseucht - das Wasser, das Land. Ich hätte darauf achten müssen, was Sachs mir berichtete, als sie auf der Suche nach Garrett war. Sie sah riesige Flächen Ödland. Sie dachte, das läge am sauren Regen. Aber es war das Toxaphen. Die höchste Konzentration findet sich im Umkreis von etwa zwei Meilen rund um Davetts Fabrik - in Blackwater Landing und am Kanal. Die Asphalt-und Dachpappenproduktion dient ihm als Tarnung für die Herstellung von Toxaphen.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, es wär verboten.«
    »Ich habe einen FBI-Agenten angerufen, einen Freund von mir, und der wiederum hat bei der Umweltbehörde nachgefragt. Es ist nicht vollkommen verboten - Farmer dürfen es in Notfällen verwenden. Aber damit macht Davett nicht seine Millionen. Der Typ von der Umweltbehörde hatte eine andere Erklärung - den so genannten >Kreislauf des Gifts<.«
    »Das klingt nicht gut.«
    »Ist es auch nicht. Toxaphen ist hier bei uns verboten, aber das Verbot in den USA bezieht sich nur auf den Einsatz. Es darf sehr wohl hier hergestellt und ins Ausland verkauft werden.«
    »Und dort darf es verwendet werden?«
    »In den meisten Ländern der Dritten Welt und Lateinamerikas ist es erlaubt. Und damit wären wir beim Kreislauf: Diese Länder sprühen Nahrungsmittel mit Pestiziden ein und schicken sie in die USA. Die Lebensmittelkontrolle untersucht nur einen kleinen Prozentsatz der importierten Obst-und Gemüseerzeugnisse,

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