Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
Vom Netzwerk:
dem Pfad zu dem Bach«, schrie Sachs.
    »Wirf das Messer weg, Garrett. Auf den Boden. Dann legst du dich hin.« Er starrte sie argwöhnisch an. Hatte rote Flecken auf der Haut, feuchte Augen.
    »Komm schon, Garrett. Wir sind zu viert. Du kannst nicht entkommen.«
    »Wie?«, fragte er.
    »Wie habt ihr mich gefunden?« Er klang wie ein Kind, viel jünger als die meisten Sechzehnjährigen. Sie verriet ihm nicht, dass es natürlich Lincoln Rhyme gewesen war, durch den sie die Ammoniakfalle und die Mühle gefunden hatten. Gerade als sie von der Wegkreuzung aus den mittleren Pfad entlanggehen wollten, hatte sich Rhyme bei ihr gemeldet.
    »Einer der Futtermittelund Saatguthändler, mit denen Jim Bell gesprochen hat, sagte, dass Mais hier in der Gegend so gut wie nicht verfüttert wird. Er sagte, die Körner stammen vermutlich von einer Mühle, und Jim kennt eine, die leer steht und letztes Jahr abgebrannt ist. Das würde die Brandflecken erklären.« Bell hatte das Telefon übernommen und dem Suchtrupp erklärt, wie man zu der Mühle gelangen konnte. Dann hatte sich Rhyme zurückgemeldet und hinzugefügt:
    »Mir ist auch etwas zu dem Ammoniak eingefallen.« Rhyme hatte Garretts Bücher gelesen und war auf eine unterstrichene Stelle gestoßen, in der die Rede davon war, dass Insekten Duftstoffe benutzen, um sich gegenseitig vor Feinden zu warnen. Da in den herkömmlichen Sprengstoffen, wie sie in dem Steinbruch verwendet wurden, kein Ammoniak enthalten war, war er zu dem Schluss gelangt, dass Garrett die Chemikalie möglicherweise für eine Falle verwendet und mit der Angelschnur einen Stolperdraht gespannt hatte. Wenn die Verfolger sie auslösten, wurde das Ammoniak vergossen, und der Junge konnte riechen, dass sie ihm auf den Fersen waren, und sich rechtzeitig absetzen. Nachdem sie die Falle gefunden hatten, war Sachs auf die Idee gekommen, eine von Neds Wasserflaschen mit Ammoniak zu füllen, leise die Mühle zu umstellen und die Chemikalie draußen auf dem Boden auszuschütten - um den Jungen aufzuscheuchen. Und sie hatten ihn aufgescheucht. Aber ihre Anweisungen befolgte er immer noch nicht. Garrett blickte sich um und musterte dann ihr Gesicht, als wollte er feststellen, ob sie wirklich auf ihn schießen würde. Er kratzte an einer Pustel in seinem Gesicht und wischte sich den Schweiß ab, fasste das Messer fester und schaute gehetzt und voller Verzweiflung nach links und rechts. Damit er nicht erschrak und davonlief - oder sie angriff -, versuchte Sachs wie eine Mutter zu klingen, die ihrem Kind gut zuredet.
    »Garrett, tu, was ich dir gesagt habe. Alles wird gut. Mach einfach, was ich von dir verlange. Bitte.«
    »Kommst du zum Schuss? Dann mach es«, flüsterte Mason Germain. Mason und Nathan Groomer befanden sich auf der Kuppe eines kahlen Hügels, rund hundert Meter von der Lichtung entfernt, wo der zickige Rotschopf aus New York den Jungen gestellt hatte. Mason stand aufrecht da. Nathan lag bäuchlings auf dem heißen Boden. Er hatte das Ruger auf ein Paar niedrige Felsen gestützt und konzentrierte sich darauf, ruhig und gleichmäßig zu atmen, wie es sich für einen Jäger gehört, bevor er auf einen Hirsch, eine Wildgans oder auch einen Menschen schießt.
    »Mach schon«, drängte Mason.
    »Es geht kein Wind. Du hast freie Sicht. Schieß schon!«
    »Mason, der Junge tut überhaupt nix.« Sie sahen, wie Lucy Kerr und Jesse Corn, die ihre Waffen ebenfalls auf den Jungen gerichtet hatten, auf die Lichtung kamen und zu Sachs stießen.
    »Alle halten ihn in Schach«, fuhr Nathan fort,
    »und er hat bloß ein Messer. Ein mickriges kleines Messer. Sieht so aus, als ob er aufgibt.«
    »Der gibt nicht auf«, versetzte Mason Germain, der ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Ich hab's dir doch gesagt -der tut bloß so. Sobald sie nicht mehr auf der Hut sind, bringt er einen von ihnen um. Dir macht das wohl gar nichts aus, dass Ed Schaeffer tot ist?« Steve Farr hatte vor einer halben Stunde angerufen und ihnen die traurige Nachricht überbracht.
    »Na hör mal, Mason. Ich bin darüber genauso erschüttert wie die anderen. Aber mit den Einsatzregeln hat das nicht das Geringste zu tun. Außerdem: Lucy und Jesse sind keine zwei Meter von ihm entfernt.«
    »Hast du etwa Angst, dass du sie triffst? Scheiße, auf die Entfernung triffst du doch einen Zehner, Nathan. Keiner kann besser schießen als du. Mach schon. Drück ab.«
    »Ich -« Mason beobachtete das sonderbare Treiben auf der Lichtung. Der Rotschopf

Weitere Kostenlose Bücher