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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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einen von uns treffen können.«
    »Ach, Quatsch.« Mason beugte sich zu ihr, und sie roch das aufdringliche Aftershave, das er sich anscheinend kübelweise über den Kopf geschüttet hatte. Sie rückte ein Stück von ihm ab, bis sie aus der Duftwolke war.
    »Wenn Sie Garrett getötet hätten«, sagte sie,
    »würde Mary Beth möglicherweise irgendwo verhungern oder ersticken.«
    »Die ist längst tot«, versetzte Mason.
    »Er hat das Mädchen irgendwo verscharrt, wo wir die Leiche niemals finden.«
    »Lincoln hat die Ergebnisse der Blutuntersuchung vorliegen«, konterte Sachs.
    »Gestern Abend war sie noch am Leben.« Er stutzte einen Moment lang.
    »Gestern Abend ist lang her«, grummelte er.
    »Komm schon, Mason«, sagte Jesse.
    »Ist doch alles gut ausgegangen.« Aber er wollte sich nicht abregen. Er riss die Arme hoch und schlug sich auf die Schenkel, schaute Sachs in die Augen und sagte:
    »Scheiße noch mal, wenn ich wenigstens wüsste, wozu wir euch hier überhaupt brauchen.«
    »Mason«, ging Lucy Kerr dazwischen,
    »Schluss jetzt. Wenn Mr. Rhyme und Amelia nicht gewesen wären, hätten wir Lydia niemals gefunden. Wir sind ihnen zu Dank verpflichtet. Lass locker.«
    »Sie ist doch diejenige, die nicht locker lässt.«
    »Wenn jemand haarscharf an mir vorbeischießt, erwarte ich von demjenigen eine Begründung, und zwar eine ziemlich gute«, sagte Sachs in aller Ruhe.
    »Und ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass Sie den Jungen umlegen wollten, bloß weil Sie ihm nie etwas nachweisen konnten.«
    »Wie ich meine Arbeit tue, geht Sie überhaupt nichts an. Ich -«
    »Okay, machen wir hier Schluss«, sagte Lucy,
    »und dann nichts wie zurück zur Dienststelle. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass Mary Beth nicht tot ist und wir sie finden müssen.«
    »Hey«, rief Jesse Corn.
    »Da kommt der Hubschrauber.« Ein Helikopter vom Klinikum landete auf einer Lichtung nahe der Mühle, und die Sanitäter trugen Lydia auf einer Bahre heraus. Sie hatte einen leichten Hitzschlag erlitten und sich den Knöchel schwer verstaucht. Sie war zuerst völlig aufgelöst gewesen -Garrett war mit einem Messer auf sie losgegangen, und sie zitterte immer noch am ganzen Leib, obwohl er, wie sich herausgestellt hatte, nur ein Stück Klebeband abschneiden wollte, um sie zu knebeln. Schließlich beruhigte sie sich einigermaßen und berichtete ihnen, dass Mary Beth nicht in der Nähe der Mühle war. Garrett habe sie irgendwo am Meer versteckt, auf den Outer Banks. Sie wüsste nicht genau, wo. Lucy und Mason hatten versucht, Garrett zum Reden zu bewegen, doch er blieb stumm, saß nur da, die Hände auf den Rücken gefesselt, und starrte verstockt zu Boden. Lucy wandte sich an Mason.
    »Du, Nathan und Jesse bringt Garrett rüber zur Easedale Road. Ich sorge dafür, dass Jim einen Wagen dorthin schickt. Zur Abzweigung am Possum Creek. Ame-lia möchte die Mühle durchsuchen. Ich helf ihr dabei. Schickt uns in etwa einer halben Stunde noch einen Wagen rüber an die Easedale.« Sachs hätte Masons Blick auch noch länger standgehalten, wenn er es denn unbedingt darauf ankommen lassen wollte. Aber er wandte sich Garrett zu und musterte den Jungen von oben bis unten, wie ein Wachmann, der einen zum Tode verurteilten Häftling betrachtet. Mason nickte Nathan zu.
    »Packen wir's. Sitzen die Handschellen fest, Jesse?«
    »Klar sitzen die fest«, sagte Jesse. Sachs war froh, dass Jesse sie begleitete, damit Mason nicht auf dumme Gedanken kam. Sie hatte allerhand Geschichten über Häftlinge gehört, die von den begleitenden Polizisten wegen eines
    »Fluchtversuchs« verprügelt worden waren. Gelegentlich kamen sie dabei zu Tode. Mason packte Garrett grob am Arm und zog ihn auf die Beine. Der Junge warf Sachs einen hoffnungslosen Blick zu. Dann führte Mason ihn den Pfad entlang.
    »Behalten Sie Mason im Auge«, sagte Sachs zu Jesse Corn.
    »Möglicherweise brauchen wir jede Unterstützung, die Garrett uns geben kann, wenn wir Mary Beth finden wollen. Und wenn er zu viel Angst hat oder zu sauer ist, erfahren wir gar nichts von ihm.«
    »Ich sorge dafür, Amelia.« Ein kurzer Blick in ihre Richtung.
    »Das war ganz schön mutig, was Sie da gemacht haben. Sich vor ihn hinzustellen. Ich hätte das nicht gemacht.«
    »Tja«, sagte sie kurz angebunden, weil ihr nicht nach noch mehr Bewunderung war.
    »Manchmal handelt man einfach, ohne nachzudenken.« Er nickte strahlend, so als wollte er diesen Ausdruck in seine gesammelten Sprüche

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