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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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vor sich hin wimmerte.
    »Nein, nein!«
    »Wer ist das?«, rief Lucy Kerr.
    »Culbeau?« Sie gingen in einem Gebüsch in Deckung.
    »Runter mit Ihnen, Amelia«, rief Jesse.
    »Wir wissen nicht, wer auf uns schießt. Könnte auch ein Freund von Garrett sein.« Aber Sachs war anderer Ansicht. Die Kugel hatte Garrett gegolten. Sie suchte die umliegenden Hügel ab, hielt Ausschau nach dem Heckenschützen. Wieder pfiff eine Kugel vorbei. Diesmal ging sie weiter daneben.
    »Heiliger Strohsack«, rief Jesse Corn und verschluckte sich beinahe an dem offenbar ungewohnten Fluch.
    »Schaut doch, da droben - das ist Mason! Und Nathan Groomer. Auf der Kuppe dort.«
    »Germain ist das?«, fragte Lucy giftig und kniff die Augen zusammen. Wütend drückte sie auf die Sendetaste ihres Walkie Talkies und schrie:
    »Mason, was, zum Teufel, machst du da? Bist du da? Kannst du mich empfangen?... Zentrale. Bitte kommen, Zentrale. Verdammt noch mal, ich komm nicht durch.« Sachs zückte ihr Handy und rief Rhyme an. Im nächsten Moment meldete er sich. Hohl drang seine Stimme aus dem Hörer.
    »Sachs, habt ihr -?«
    »Wir haben ihn, Rhyme. Aber dieser Deputy, Mason Germain heißt er, der ist auf einem Hügel in der Nähe und schießt auf den Jungen. Wir können ihn über Funk nicht erreichen.«
    »Nein, Sachs, nein! Er darf ihn nicht töten. Ich habe das Blut auf dem Taschentuch untersuchen lassen - dem Zersetzungsgrad nach zu schließen, war Mary Beth gestern Abend noch am Leben! Wenn Garrett stirbt, finden wir sie niemals.« Sie rief es Lucy zu, doch die konnte Mason nach wie vor nicht über Funk erreichen. Ein weiterer Schuss. Ein Stein zerbarst in tausend Splitter.
    »Aufhören!«, schluchzte Garrett.
    »Nein, nein...Ich hab Angst. Er soll aufhören!«
    »Frag Bell, ob Mason ein Handy hat«, sagte Sachs zu Rhyme.
    »Wenn ja, soll er ihn anrufen und ihm sagen, dass er aufhören muss.«
    »Wird gemacht, Sachs...« Rhyme unterbrach die Verbindung. Wenn Garrett stirbt, finden wir sie niemals. Amelia Sachs überlegte einen Moment, warf dann kurz entschlossen die Waffe hinter sich zu Boden, ging auf Garrett zu und blieb unmittelbar vor ihm stehen, nur einen Schritt von ihm entfernt, genau in Masons Schussfeld. Dachte: Vielleicht hat Mason inzwischen schon abgedrückt, und die Kugel erwischt mich von hinten, noch ehe ich den Schuss höre. Sie hielt die Luft an. Bildete sich ein, sie könnte die Kugel hören, die auf sie zugeflogen kam. Eine Sekunde verstrich. Kein Schuss.
    »Garrett, du musst das Messer hinlegen.«
    »Ihr wollt mich umbringen! Ihr habt mich reingelegt!« Sie fragte sich, ob er sie angreifen würde - aus Wut oder aus Angst.
    »Nein. Wir haben damit nichts zu tun. Schau, ich stehe vor dir. Ich decke dich. Er schießt nicht noch mal.« Garrett musterte ihr Gesicht. Seine Augen zuckten. Sie fragte sich, ob Mason nur darauf wartete, dass sie ein Stück zur Seite ging, damit er den Jungen wieder ins Visier nehmen konnte. Offensichtlich war er ein ziemlich schlechter Schütze, und sie meinte regelrecht zu spüren, wie eine Kugel ihr Rückgrat zerschmetterte. Ach, Rhyme, dachte sie, du willst dich hier operieren lassen, damit du ein bisschen mehr mit mir mithalten kannst - aber vielleicht geht's mir morgen schon genauso wie dir... Jesse Corn rannte den Hang hinauf, quer durch das Gestrüpp, winkte und schrie:
    »Mason, hör auf zu schießen! Hör auf!« Garrett musterte Sachs nach wie vor. Dann warf er das Messer weg und schnipste krampfhaft mit den Fingernägeln. Als Lucy angestürmt kam und Garrett Handschellen anlegte, drehte sich Sachs zu dem Hügel um, von dem Mason geschossen hatte. Sie sah ihn dort stehen, das Telefon am Ohr. Er schaute genau zu ihr her, steckte dann das Telefon in die Hosentasche und kam den Hang herab.
    »Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht?«, fauchte Sachs Mason an. Sie ging auf ihn zu und baute sich unmittelbar vor ihm auf, und sie war fast drei Zentimeter größer als er.
    »Ich hab Ihnen den Arsch gerettet, junge Frau«, erwiderte Mason barsch.
    »Haben Sie nicht gemerkt, dass er 'ne Waffe hatte?«
    »Mason«, sagte Jesse Corn, der den Streit zu schlichten versuchte,
    »sie wollte die Situation doch bloß entschärfen. Sie hatte ihn schon so weit, dass er aufgibt.« Doch Amelia Sachs brauchte keinen brüderlichen Beistand.
    »Ich weiß, wie man jemanden festnimmt«, sagte sie.
    »Ich mache das schon seit Jahren. Sie sind derjenige, der uns hier in Gefahr gebracht hat. Sie hätten jederzeit

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