Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
Vom Netzwerk:
erigierter Penis zeichnete sich unter der Hose ab. Sein Blick glitt über ihre Brust, dorthin, wo ihre nasse, durchsichtige Tracht beim Sturz in den Mühlgraben aufgeplatzt (oder war er das gewesen, als er sie auf dem Weg gepackt hatte?) und der Träger ihres BHs zerrissen war (oder hatte er ihn zerfetzt?). Lydia rückte von ihm ab, zuckte vor Schmerz zusammen, als sie ihren Knöchel belastete. Drückte sich an die Wand, während sie breitbeinig dasaß und die Augen des Jungen musterte, den Blick sah, mit dem er sie anglotzte. Ekelhaft, als kröche eine Spinne über ihre Haut. Und dennoch dachte sie: Soll ich ihn ranlassen? Er war jung. Er würde auf der Stelle kommen, und dann hätte sie es hinter sich. Vielleicht schlief er danach ein, und sie konnte sein Messer suchen und ihre Hände befreien. Dann könnte sie ihn bewusstlos schlagen und fesseln. Aber diese roten, knochigen Hände, das verschwollene Gesicht unmittelbar neben ihrer Wange, der widerliche Atem und sein Körpergeruch .. .Wie sollte sie das fertig bringen? Lydia schloss einen Moment lang die Augen. Sprach ein kurzes Gebet, das ihr so kraftlos vorkam wie ihr blassblauer Lidschatten. Ja oder nein? Doch weit und breit war kein Engel, der die Stimme erhob und ihr bei dieser Entscheidung beistand. Sie musste ihn lediglich anlächeln. Er wäre im Nu in ihr. Oder sie nahm ihn in den Mund... Es hätte überhaupt nichts zu bedeuten. Besorg's mir schnell, und danach schauen wir uns einen Film an... Ein Scherz zwischen ihrem Freund und ihr. Manchmal empfing sie ihn in dem roten Body, den sie sich von Sears hatte schicken lassen, schlang ihm die Arme um die Schultern und flüsterte ihm diese Worte zu. Wenn du es machst, dachte sie, kannst du vielleicht fliehen. Aber ich kann nicht! Garretts Blick ruhte auf ihr. Wanderte über ihren Körper. Sein Schwanz konnte ihr nicht mehr Gewalt antun als diese roten Augen. Herrgott, er war nicht bloß ein Insekt - er wirkte wie eine der Schreckgestalten aus ihren Horrorbüchern, wie etwas, was sich ein Dean Koontz oder Stephen King ausgedacht haben könnte. Schnipste mit den Fingernägeln. Jetzt musterte er ihre Beine, die rund und stramm waren - das Beste, was sie ihrer Meinung nach zu bieten hatte.
    »Wieso flennst du?«, herrschte Garrett sie an.
    »Du bist selber Schuld, dass du dir wehgetan hast. Du hättest nicht wegrennen sollen. Lass mich mal sehn.« Er deutete mit dem Kopf auf ihren geschwollenen Knöchel.
    »Ist schon gut«, sagte Lydia rasch, doch dann, beinahe unwillkürlich, hielt sie ihm ihren Fuß hin.
    »Ein paar Arschlöcher haben mich letztes Jahr den Hang hinter der Mobil-Tankstelle runtergeschubst«, sagte er.
    »Hab mir den Knöchel verknackst. Der hat genauso ausgesehen. Hat saumäßig wehgetan.« Bring's hinter dich, sagte sie sich. Umso eher bist du wieder daheim. Besorg's mir schnell... Nein! Aber sie wich nicht zurück, als Garrett sich vor ihr hinsetzte. Er nahm ihr Bein. Mit seinen langen Fingern - Gott, waren die riesig - griff er um ihre Wade, dann um den Knöchel. Er zitterte. Blickte auf die Löcher in ihrer weißen Strumpfhose, aus denen das rosige Fleisch quoll. Er untersuchte ihren Fuß.
    »Aufgeschlagen ist er nicht. Aber total blau. Was könnte das bloß sein?«
    »Vielleicht ist er gebrochen.« Er antwortete nicht, hatte offenbar auch kein Mitleid. Als ob es ihm gleichgültig wäre, dass sie Schmerzen hatte. Als ob er nicht begreifen könnte, dass ein menschliches Wesen leiden konnte. Er schützte nur Besorgnis vor, damit er sie betasten konnte. Sie streckte ihr Bein weiter aus, hob es mühsam und mit zitternden Muskeln ein Stück an. Ihr Fuß berührte Garretts Unterleib. Er senkte die Augenlider. Sein Atem ging rasch. Lydia schluckte. Er bewegte ihren Fuß und strich damit über seinen Penis, den sie durch den feuchten Stoff spüren konnte. Er war so hart wie die Schaufel des Wasserrads, gegen die sie bei ihrem Fluchtversuch geprallt war. Garretts Hand glitt an ihrem Bein empor. Seine Nägel verhakten sich in ihrer Strumpfhose. Nein... Ja... Dann erstarrte er. Er legte den Kopf zurück und schnupperte. Atmete tief ein. Ein zweites Mal. Lydia schnüffelte ebenfalls. Ein säuerlicher Geruch. Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, was es war. Ammoniak.
    »Mist«, flüsterte er und riss erschrocken die Augen auf.
    »Wie sind die so schnell hierher gekommen?«
    »Was?«, fragte sie. Er sprang auf.
    »Die Falle! Sie haben sie ausgelöst! Die sind in zehn Minuten hier! Wie, zum Teufel, sind

Weitere Kostenlose Bücher