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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Meinung sein werden.«

...Drei
    Es gab eine gewisse Ähnlichkeit, wie Rhyme feststellen konnte, als er den Besucher genauer betrachtete. Die gleiche schlanke Gestalt, die langen Hände und das schüttere Haar, die gleiche umgängliche Art wie sein Cousin Roland in New York. Dieser Bell hier wirkte bräuner und markiger. Vermutlich ging er oft zum Angeln und auf die Jagd. Ein Stetson hätte ihm besser gestanden als der Sheriffhut. Bell nahm auf einem Stuhl neben Thom Platz.
    »Wir haben ein Problem, Mr. Rhyme.«
    »Nennen Sie mich Lincoln. Bitte.«
    »Nur zu«, sagte Sachs zu Bell.
    »Erzählen Sie ihm, was Sie mir erzählt haben.« Rhyme warf Sachs einen kühlen Blick zu. Sie hatte diesen Mann vor drei Minuten kennen gelernt, und schon standen sie auf vertrautem Fuß miteinander.
    »Ich bin Sheriff des Paquenoke County. Das liegt etwa zwanzig Meilen östlich von hier. Wir haben da einen Fall am Hals, und ich musste an etwas denken, was mir mein Cousin erzählt hat - er spricht in den höchsten Tönen von Ihnen, Sir...« Rhyme nickte unwirsch, damit er fortfuhr, und dachte: Wo, zum Teufel, ist meine Ärztin? Wie viele Formulare muss sie denn noch hervorwühlen? Ist sie auch an dieser Verschwörung beteiligt?
    »Jedenfalls, dieser Fall... Ich dachte, ich schau mal vorbei und frag Sie, ob Sie ein bisschen Zeit für uns erübrigen könnten.« Rhyme lachte, doch er klang nicht im mindesten amüsiert.
    »Ich stehe kurz vor einer Operation.«
    »Oh, ich weiß schon. Ich möchte Ihnen da auf keinen Fall dazwischenfunken. Ich dachte bloß an ein paar Stunden... Wir brauchen keine große Hilfe, hoffe ich jedenfalls. Sehen Sie, mein Cousin Rol hat mir ein paar Dinge erzählt, die Sie bei Ihren Ermittlungen oben im Norden gemacht haben. Wir haben in unserem Polizeilabor eine gewisse Grundausstattung, aber der Großteil der forensischen Arbeit hier in der Gegend läuft über Elizabeth City - dort sitzt die nächste Dienststelle der Staatspolizei - oder Raleigh. Dauert wochenlang, bis wir von dort ein Ergebnis bekommen. Wir haben aber nicht wochenlang Zeit. Nur ein paar Stunden. Bestenfalls.«
    »Wozu?«
    »Um zwei Mädchen zu finden, die entführt worden sind.«
    »Für Entführungen ist der Bund zuständig«, bedeutete ihm Rhyme.
    »Rufen Sie das FBI an.«
    »Ich weiß nicht mal mehr, wann wir zum letzten Mal einen Bundesagenten im Bezirk hatten, von den Jungs vom ATF mal ab-gesehn, die gegen die Schwarzbrenner vorgehen. Bis jemand vom FBI hier runterkommt und mit der Suche anfängt, sind die Mädchen tot.«
    »Erzählen Sie uns, was passiert ist«, sagte Sachs. Sie hatte ihre interessierte Miene aufgesetzt, wie Rhyme spöttisch - und voller Missvergnügen - festellte.
    »Gestern wurde einer von unseren Oberschülern ermordet und eine Studentin entführt«, sagte Bell.
    »Heute Morgen ist der Täter zurückgekommen und hat noch ein Mädel gekidnappt.« Rhyme bemerkte, dass der Mann dunkelrot anlief.
    »Er hat eine Falle gelegt, und einer meiner Deputys wurde schwer verletzt. Er liegt hier im Klinikum, im Koma.« Rhyme sah, dass Sachs aufgehört hatte, mit den Fingernägeln in ihren Haaren herumzuwühlen und sich die Kopfhaut zu kratzen, und Bell ihre ganze Aufmerksamkeit widmete. Nun ja, vielleicht steckten sie nicht unter einer Decke, aber Rhyme wusste genau, warum ihr so viel an einem Fall gelegen war, für den sie keine Zeit hatten. Und der Grund dafür passte ihm überhaupt nicht.
    »Ame-lia«, setzte er an und warf einen kühlen Blick zu der Uhr an der Wand von Dr. Weavers Büro.
    »Wieso nicht, Rhyme? Was kann es schon schaden?« Sie zog die langen roten Haare von ihrer Schulter, auf die sie wie ein Wasserfall wogten. Bell warf noch einen Blick auf die Wirbelsäule in der Ecke.
    »Wir sind eine kleine Dienststelle, Sir. Wir haben getan, was wir konnten - meine sämtlichen Deputys und ein paar andere Leute waren die ganze Nacht unterwegs, aber wir konnten ihn oder Mary Beth einfach nicht finden. Wir glauben, dass Ed - der Deputy, der im Koma liegt - eine Karte gesehen hat, auf der womöglich eingezeichnet ist, wohin der Junge gegangen sein könnte. Aber die Ärzte wissen nicht, wann und ob er wieder zu sich kommt.« Mit beschwörendem Blick wandte er sich wieder an Rhyme.
    »Wir wären Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn Sie mal einen Blick auf die Spuren werfen würden, die wir gefunden haben, und uns einen Anhaltspunkt geben könnten, wo der Junge abgeblieben ist. Wir wissen nicht mehr weiter. Ich brauche unbedingt

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